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0705 - Flucht aus Imperium-Alpha

Titel: 0705 - Flucht aus Imperium-Alpha
Autoren: Unbekannt
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bei diesen Versicherungen letzten Endes hinaus", fuhr der Mann fort. Er gab teer Nagel die Karte zurück.
    „Aber das ist schließlich Ihr Problem."
    „Ja", sagte teer Nagel fassungslos.
    Die beiden Beamten verständigten sich mit Blicken. Sie schienen dabei zu einem Entschluß zu kommen, denn einer von ihnen wandte sich erneut an den Alten und sagte: „Wir lassen Sie gehen, geben Ihnen aber den Rat, sich nicht mit diesen Kindern einzulassen. Sie sind unberechenbar."
    Teer Nagel unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. Die beiden Polizisten wandten sich zum Gehen, für sie schien die Angelegenheit damit erledigt zu sein.
    Teer Nagel wunderte sich, daß sie seine Unsicherheit nicht gespürt hatten. Er beglückwünschte sich nachträglich zu dem Entschluß, diese Maske gewählt zu haben.
    Trotzdem hätten die Polizisten spüren müssen, daß mit dem alten Mann etwas nicht in Ordnung war. Vielleicht waren die Beamten nur Schwierigkeiten aus dem Weg gegangen.
    Teer Nagel durchquerte den Park.
    Gegen Abend erreichte er die Umgebung des Raumhafens von Terrania-City. Im Vergleich zu früher war es in diesem Gebiet ungewöhnlich still. Die aphilische Regierung hatte Flüge weit in den Mahlstrom hinaus weitgehend eingestellt. Die Aphiliker mieden den Kontakt mit Außerirdischen. Unterschwellig schienen sie zu ahnen, daß man sie als Außenseiter behandeln würde.
    Der alte Mann bewegte sich parallel zum Raumhafen, ohne auf eine Sperre zu stoßen. Die Eingänge des Landefelds und der Verwaltungssektoren jedoch wurden bewacht.
    Teer Nagel machte sich auf die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht und wählte nach längerem Zögern eine schon vor Jahrzehnten geschlossene Tiefgarage für Mietgleiter. Es gab keine Besucher, die auf der Erde ankamen und sich Gleiter mieteten, wie das vor der Versetzung Terras in den Mahlstrom üblich gewesen war.
    In der Vorhalle der Tiefgarage standen die robotischen Berater und die Verteilersysteme. Sie waren ohne Energiezufuhr, ihre metallischen Hüllen glänzten matt im Licht, das von draußen hereinfiel. Hier hatte sich nichts verändert. Niemand kam mehr hierher - ganz so, als hätten die Aphiliker eine gewisse Scheu vor solchen Plätzen.
    Teer Nagel war froh, als er neben einem abgeschalteten Antigravschacht eine Nottreppe entdeckte, über die er eine Etage tiefer gelangte. Durch zwei Oberlichter drang gerade soviel Helligkeit, daß teer Nagel die Gleiter in den Boxen stehen sehen konnte.
    Der alte Mann begab sich zu der am nächsten stehenden Maschine und öffnete sie. Er kletterte hinein und machte es sich auf dem Sitz bequem. Hier konnte er ungestört ein paar Stunden ausruhen.
    Er dachte über seine Aufgabe nach, aber seine Gedanken verwirrten sich immer mehr, und er schlief schließlich ein.
    Als er von einem klickenden Geräusch erwachte, wußte er nicht, wieviel Zeit verstrichen war. Draußen war es dunkel geworden, durch die Oberlichter schimmerte das Licht der Straßenbeleuchtung.
    Teer Nagel hatte das unbestimmte Gefühl, daß ihn jemand ansah, und als er den Kopf zur Seite drehte, sah er einen Schatten vor der Luke stehen. Die Furcht vor dem so unverhofft aufgetauchten Fremden lähmte teer Nagel, er saß starr im Sitz und wußte nicht, was er tun sollte. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Unwillkürlich hielt er den Atem an, weil er fürchtete, daß das kleinste Geräusch ihn verraten könnte. Diese Reaktion war geradezu lächerlich, denn der Fremde hatte ihn auf jeden Fall bereits entdeckt.
    Es klickte erneut. Es hörte sich an, als schlügen zwei Stahlkugeln gegeneinander.
    Plötzlich wurde teer Nagel in gleißendes Licht gebadet. Er schloß die Augen.
    „Ein Registrierter!" sagte eine rauhe Stimme. „Wer sonst hätte auch auf die Idee kommen können, sich in dieses Loch zu verkriechen?"
    Teer Nagel blickte auf. Er konnte jetzt den Mann sehen, der vor der Luke stand.
    Der Fremde war höchstens 1,70 Meter groß und ausgesprochen hager. Sein Gesicht war von Falten zerfurcht, die dunkelbraunen Augen darin erinnerten an Inseln inmitten einer unruhigen See. Dieses Gesicht wurde von hellblonden Haaren umrahmt.
    Der Mann trug eine Jacke, wie teer Nagel sie niemals zuvor gesehen hatte: Tausende winziger ineinander greifender Ösen waren miteinander zu einem dicken Geflecht verbunden.
    Der Mann grinste, die Falten in seinem Gesicht gerieten in Bewegung.
    Er faßte mit einer Hand an seine Jacke.
    „Gehäkelt!" sagte er. „Ich kenne jemanden, der häkeln kann und getrocknete
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