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0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha

Titel: 0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha
Autoren: Unbekannt
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Impulsexplosionen des Zellplasmas, was als Schmerzreaktion zu verstehen war. Doch als die Positronik die Energiestöße verstärkte, wurden die Impulssendungen schwächer, etliche Sender fielen aus.
    Das bedeutete, daß die Energien ganze Zellbänke vernichtet hatten. Die Positronik verstärkte die Energiezufuhr erneut, achtete jedoch darauf, daß die Halbleiter nicht überlastet wurden.
    Denn sonst waren sie mit dem Zellplasma geschmolzen und verdampft. Und das hätte sich auch schädlich auf die Positronik ausgewirkt.
    Das Zellplasma schmolz dahin, verdampfte... die Impulse erstarben. Und dann war das Zellplasma endgültig vernichtet.
    Der Hohlraum im oberen Drittel des kegelförmigen Roboterkörpers, in dem das Zellplasma bislang eingebettet gewesen war, war nun leer. Leer bis auf das Netz von Ynke-Terko-Halbleitern.
    Endlich war Nummer 787 aus der Serie der TARA-III-UH frei.
    Er hatte sich von dem aphilischen Zellplasma befreit. Aber noch immer war er sich selbst nicht darüber klar, welche Macht es gewesen war, die ihn dazu brachte, die Fesseln der Aphilie abzustreifen.
    Aber hatte er sich wirklich der Fesseln entledigt? Oder hatte er sich durch seine Rebellion nicht erst recht in Ketten gelegt - in die Ketten der Non-Aphilie?
    Im Korridor waren inzwischen ein halbes Dutzend Soldaten und der Wachkommandant eingetroffen. Der TARA-III-UH hielt sich im Hintergrund, beobachtete. Er mußte darauf achten, sich nicht durch irgendeine non-aphilische Handlung zu verraten.
    Er mußte von nun an überhaupt höllisch auf der Hut sein.
    „Sie haben den Mann getötet?" fragte der Wachkommandant.
    „Ja", gab Andor Casaya zur Antwort. Niemand dachte daran, ihn zu entwaffnen. „Ich mußte es tun."
    „War der Mann krank ?"
    „Soviel ich weiß nicht."
    „Wie wollen Sie Ihre Tat dann rechtfertigen? Ich nehme an, Sie werden auf ,Nicht schuldig' plädieren."
    „Allerdings. Er hat mich herausgefordert. Er bezeichnete mich als seinen Freund."
    „Und? Sie kannten einander doch schon seit vielen Jahren."
    „Deswegen hat er noch lange nicht das Recht, mich der Freundschaft zu ihm zu bezichtigen. Vielleicht hat er solch abartige Neigungen verspürt... Ich jedenfalls nicht."
    „Verstehe. Glauben Sie, daß er ..." Der Wachkommandant sprach das Ungeheuerliche nicht aus.
    Casaya zuckte die Schultern.
    „Ich habe mich nie viel um ihn gekümmert. Ich weiß nur, daß er wie ich eine Sonderausbildung genossen hat. Vielleicht hat sich ihm das aufs Gemüt geschlagen. Jedenfalls hat er an meine Freundschaft appelliert. Da griff ich zur Waffe. Der TARA-III-UH kann das bestätigen."
    Nun wandte sich aller Aufmerksamkeit dem Kampfroboter zu.
    Der bestätigte mit tonloser Stimme: „Es hat sich so zugetragen, wie Leutnant Andor Casaya es sagte."
    Damit war der Fall abgeschlossen. Es würde später noch eine Routineuntersuchung stattfinden, bei der man die Speicher des Roboters überprüfen würde...
    Bald war der Korridor wieder geräumt.
    Der TARA 787 blieb allein auf seinem Posten zurück.
    Er war der erste non-aphilische Roboter in Imperium-Alpha. Der erste robotische Non-Aphiliker im technischen Nervenzentrum Terras. Der erste Non-A. Deshalb nannte er sich selbst Non-A Alpha... oder Alpha Null-A. Null-A, das war die spöttische und diskriminierende Bezeichnung der Aphiliker für die Non-Aphiliker...
    Alpha überlegte seine nächsten Schritte.
    Er mußte seiner nun voll wirksamen Programmierung der grundlegenden Robotergesetze gehorchen. Dagegen konnte er nach der Vernichtung des aphilischen Zellplasmas nicht mehr an.
    Solange das dritte Asimovsche Gesetz nicht mit dem ersten und zweiten kollidierte, war es vorrangig. Er mußte unbedingt seine eigene Existenz schützen - und in weiterem Sinne die aller Roboter.
    Da die Roboter von Imperium-Alpha jedoch alle mit Zellplasmazusätzen ausgestattet waren - und zwar aphilisch kranken Zellplasmen - mußte er sie von diesen befreien, um sie zu retten.
    Alpha Non-A dachte aber schon weiter. Er wollte sich nicht allein mit der Befreiung der Roboter von Imperium-Alpha zufriedengeben. Es existierten Tausende und aber Tausende von Robotern ohne organische Plasmazusätze, Da diese jedoch nicht in das System der Aphiliker paßten, hatte man sie desaktiviert und in gigantischen Silos auf dem Mond und in der Arktis eingelagert.
    Sein nächstes Ziel würde es sein, diese robotischen Nicht-Aphiliker aus ihrem Schlaf zu wecken.
    Zuerst mußte er jedoch den ersten Teil seines Planes verwirklichen. Es würde
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