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0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha

Titel: 0704 - Die Rebellen von Imperium-Alpha
Autoren: Unbekannt
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nicht leicht sein, die aphilischen Roboter von Imperium-Alpha auf seine Seite zu bekommen.
    Er mußte behutsam vorgehen. Er durfte nichts überstürzen, denn sonst würde sein Projekt scheitern.
     
    2.
     
    Djak hatte alles zur Flucht ins Landesinnere vorbereitet, als es im Nachbarhaus zu der Tragödie kam.
    Djak handelte mit technischen Geräten aller Art und konnte nicht über mangelnden Umsatz klagen. Allerdings war seine beste Kundschaft die OGN - die Organisation Guter Nachbar. Er gehörte ihr selbst an.
    Schon oft hatte er daran gedacht, sein Geschäft aufzugeben und zu den Gleichgesinnten in die Regenwälder Borneos zu flüchten, wo es auch noch im 36. Jahrhundert unzählige Verstecke gab.
    Doch Roi Danton persönlich hatte ihn gebeten, auf seinem Posten zu bleiben. Und so hatte Djak keine andere Wahl, als in der kleinen Stadt Bandarja zu bleiben und sein Leben unter den Aphilikern zu fristen.
    Er war im Laufe der letzten zwanzig Jahre mehrmals nur knapp an einer Entdeckung vorbeigegangen. Einmal war er von einem Aphiliker beobachtet worden, wie er einem zugelaufenen Bärenmakak Futter gab. Er hatte das zutrauliche Äffchen töten müssen, um nicht als Non-Aphiliker erkannt zu werden. Ein andermal war es ihm fast zum Verhängnis geworden, daß er einen Flüchtling bei sich aufgenommen hatte, der von den Häschern Reginald Bulls gejagt wurde. Es handelte sich um ein sechsjähriges Mädchen, das wegen aggressionslosen Verhaltens als nicht von der Aphilie betroffen eingestuft worden war.
    Das Mädchen war tatsächlich eine Immune. Djak nahm es bei sich auf, versteckte es bei sich und ließ es mit dem nächsten Medikamententransport in das Landesinnere bringen. Jetzt war Ainra bereits achtzehn und beherrschte alle Tricks des gnadenlosen Überlebenskampfes.
    Djak hätte seinen Posten auch jetzt noch nicht aufgegeben.
    Doch der Befehl dazu kam direkt von Roi Danton.
    Der Führer der OGN hatte durch seine Mittelsmänner erfahren, daß man in Imperium-Alpha eine Großaktion gegen die Non-Aphiliker im allgemeinen und gegen die Gruppen der OGN auf Borneo im besonderen starten wollte. Deshalb wurde Alarmbereitschaft gegeben.
    In Bandarja verging kein Tag, an dem nicht Non-Aphiliker verhaftet wurden. Ständig begegnete man irgendwo einer Patrouille. Stichproben, Razzien wurden gemacht, verdächtige Personen wurden Tests unterzogen, bei denen sie sich früher oder später verraten mußten, wenn sie Non-Aphiliker waren.
    Djak hatte alle seine Verbindungsleute von Roi Dantons Rückzugsbefehl verständigt. Die meisten von ihnen waren bereits ins Landesinnere geflüchtet.
    Der Geländewagen stand bereit. Djak konnte jederzeit abfahren: Er brauchte auf niemanden Rücksicht zu nehmen. Alle verräterischen Unterlagen waren vernichtet oder in Sicherheit gebracht. Die meisten der unersetzlichen Dokumente waren durch Hypnoschulung in die Gehirne von Vertrauensleuten unlöschbar eingespeichert worden.
    Djak machte noch einen letzten Rundgang durch sein Haus.
    Alles wirkte steril, unpersönlich, so wie es sich für einen Aphiliker gehörte. Djak hatte all die Jahre auf Tarnung größtmöglichen Wert legen müssen.
    Er wollte sich gerade endgültig aus der vertrauten Umgebung zurückziehen, als seine Aufmerksamkeit auf das Nachbarhaus gelenkt wurde.
    Dort tauchten plötzlich Soldaten auf. Sie umzingelten das Haus und forderten die Bewohner über Lautsprecher auf, sich zu ergeben.
    Djak hatte sich bisher um seine Nachbarn nicht gekümmert, so wie es sich für einen Aphiliker geziemte. Jetzt wurde er aber hellhörig. Es schien fast so, daß keine hundert Meter von ihm Non-Aphiliker wohnten, ohne daß er davon etwas geahnt hatte.
    Die Soldaten gingen zum Angriff über. Plötzlich schoß aus einem der Fenster ein Energiestrahl. Und eine leidenschaftliche Männerstimme schrie: „Eher gehen wir in den Tod, als daß wir uns euch gefühllosen Ungeheuern ausliefern!"
    So hätte ein Aphiliker nie und nimmer gesprochen. Djak konnte den Eingeschlossenen jedoch nicht helfen. Die Soldaten setzten das Haus in Brand. Eines der Fenster im Obergeschoß ging auf.
    Eine Frau, mit einem Kind im Arm erschien darin.
    Ihre Kleider standen in Flammen. Sie rief: „Es lebe die Liebe!"
    Dann sprang sie aus dem Fenster.
    Djak krampfte es das Herz zusammen. Wenn er nur geahnt hätte... Er beobachtete wieder die Vorgänge bei dem lichterloh brennenden Haus. Der Mann, der sich noch darin befinden mußte, hatte kein Lebenszeichen mehr von sich
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