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0701 - Draculas Blutgemach

0701 - Draculas Blutgemach

Titel: 0701 - Draculas Blutgemach
Autoren: Jason Dark
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mit allem.
    »Da wir fertig sind«, sagte der Pfähler, »könnten wir eigentlich von hier verschwinden.«
    Ich nickte. »Nichts dagegen.«
    »Jedenfalls scheint sie zu wissen«, meinte Suko, »daß wir ihr auf den Fersen sind. Und sie hat ihre Macht demonstriert. Sie hat uns gezeigt, wozu sie fähig ist.«
    »Was könnte sie mit dem Mantel wollen? Wie würde sie ihn einsetzen?« fragte ich mehr zu mir selbst.
    Suko hatte die Worte trotzdem verstanden. »Ganz einfach. Sie könnte Mallmann damit imponieren. Stell dir vor, die erscheint plötzlich bei ihm und sagt: Hier bin ich. Zuerst wird Mallmann dumm aus der Wäsche schauen, aber stell dir weiter vor, sie würde ihm den Mantel für eine gewisse Zeit leihen. Kannst du dir ein Bild darüber machen, was dann geschehen würde? Dann wäre Mallmann, wenn er das Kleidungsstück trägt, so mächtig, so schnell und unberechenbar, daß wir immer das Nachsehen hätten. Er könnte uns stets hinterher laufenlassen, er würde sich über uns amüsieren, blitzschnell an Orten zuschlagen, die Hunderte von Meilen entfernt sind. Der könnte uns zum Wahnsinn treiben, daß wir aufgeben und…«
    »Hör auf, Mann!« zischte ich ihm zu und war ziemlich bleich geworden. Was Suko da gesagt hatte, war mir selbst schon durch den Kopf gegangen, aber ich wollte es nicht zugeben, ich wollte mich nicht schon jetzt verrückt machen lassen.
    »Noch eines«, sagte mein Freund. »Wir brauchen sie wahrscheinlich nicht zu suchen, denn sie wird uns immer finden. Wenn sie uns erreichen will, streift sie den Mantel über. Fertig ist die Sache.«
    Ich nickte und ging auf den Ausgang zu, wo Marek zusammen mit Luka stand. Frantisek hielt den linken Arm des Offiziers fest. Es sah so aus, als wollte er ihn über die Türschwelle führen. Beide bewegten sich um keinen Zentimeter.
    Luka war noch immer von der Rolle. Er machte den Eindruck eines Menschen, der seine Umgebung nicht richtig wahrnahm. Was er gesehen und erlebt hatte, war über seine Kraft und bisherige Vorstellungskraft gegangen. Daran würde er noch lange Zeit denken.
    Marek war ziemlich betrübt. Er hielt den Kopf gesenkt und hing seinen eigenen Gedanken nach. Dann schaute er auf Luka, der einige Male den Kopf schüttelte, etwas vor sich hinbrabbelte, was auch Marek nicht verstand. Schließlich seufzte er hörbar und preßte seine Stirn gegen die kühle Wand.
    Suko deutete nach vorn in den Kellergang hinein. »Laßt uns von hier verschwinden!«
    »Und was ist mit dieser Person?« fragte Frantisek.
    »Die Hexe Assunga ist auch weg.«
    Marek grinste schief. Für einen Moment leuchtete Wut in seinen Augen. »Sie ist weg!« flüsterte er. »Einfach so. Sie ist verschwunden, keiner hat gesehen, wohin sie verschwand. Und keiner hat auch gesehen, wie sie plötzlich kam. Verdammt noch mal, Suko, was stimmt hier nicht? Kannst du mir das sagen?«
    »Eine ganze Menge stimmt nicht.«
    »Aber sie ist die Mörderin der beiden Polizisten?«
    »Davon müssen wir ausgehen«, sagte Suko.
    Marek wollte das noch immer nicht akzeptieren. Der Kampf gegen einen Vampir war etwas anderes, als sich mit einer Person oder einem Wesen herumzuschlagen, das über gewisse Zauberkräfte verfügte. Und als nichts anderes mußten wir das plötzliche Kommen und das ebenso plötzliche Verschwinden der Person ansehen.
    Ich kümmerte mich um Luka und sprach ihn an, obgleich er mich nicht verstand. Ich hatte ihm meine Hand auf die Schulter gelegt und zog ihn von der Wand weg.
    Er ging einige Schritte zögernd, dann flüsterte er mir etwas zu, das Marek übersetzen mußte.
    »Er will es nicht akzeptieren. Er kapiert es nicht, John. Er ist damit überfordert.«
    »Das denke ich auch.«
    Der Pfähler redete mit ihm. Luka strich über sein bleiches Gesicht.
    Immer wieder deutete er auf den Container, wo die Hexe erschienen war. Er sah so aus, als würde er damit rechnen, daß sie jeden Augenblick zurückkehrte und ihn angriff.
    Wir mußten ihn in die Mitte nehmen, als wir wieder gingen. Das übernahmen Marek und Suko. Sie führten den Polizei-Offizier beinahe wie einen Gefangenen ab.
    Die dumpfe Kühle des Kellers legte sich wie eine feuchte Matte um meinen Kopf. Trotzdem fielen mir die zahlreichen Gerüche auf.
    Alles roch irgendwie faulig, als würden die Waren, die hier unten lagerten, verwesen.
    Die Außentür stand offen. Helles Sonnenlicht füllte den Spalt aus und berichtete von der anderen Welt, die draußen lag.
    Ich war als erster an der Tür, zerrte sie ganz auf. Der draußen
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