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0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch gut gehen würde. Irgendwann würde Zamorra der Sache überdrüssig werden und zuschlagen.
    »Der Teufel soll ihn holen«, murrte André Goadec im Hintergrund.
    Mostache schüttelte langsam den Kopf. »Funktioniert nicht. Er ist der Teufel.«
    ***
    Nicole Duval runzelte die Stirn. »Was soll das, Pascal?«, fragte sie und ging wieder zum Du über. »Natürlich bist du uns begegnet - mir jetzt gerade, und Zamorra sicher eben beim Verlassen des…«
    Lafitte schüttelte den Kopf.
    »Das meine ich nicht«, unterbrach er sie. »Ich bin auch nicht verrückt geworden, falls du das meinst. Es sind zwei Personen, die euch beiden aufs Haar gleichen. Sie tauchten eben aus dem Keller auf. Vermutlich sind sie über die Regenbogenblumen eingedrungen.«
    »Du musst doch verrückt geworden sein«, erwiderte sie. »Es gibt keine Personen, die uns…«
    »Sie sehen aus wie ihr, sie sprechen wie ihr, sie bewegen sich wie ihr. Sie hatten zwei Weinflaschen aus dem Keller mitgebracht, und diese andere Nicole eilte zielstrebig in die Küche, um Korkenzieher und Gläser zu holen. Jetzt sind sie oben. Sie trugen eben nur andere Kleidung. Zamorra einen weißen Anzug, und… hm… Nicole Rock und Jacke.« Dabei sah er die vor ihm stehende Nicole Duval an und genoss ihren verführerischen Anblick. Alles aus schwarz glänzendem, nietenbesetzten Leder: kniehohe Stiefel, hauteng sitzende Shorts und eine kurze Bolero-Weste, die vorn mit einem schmalen Druckknopf-Lederriegel zusammengehalten wurde. Ebenfalls nietenbesetzte Lederbänder zierten ihre Handgelenke. Eine Haarsträhne hing ihr lässig über die Stirn ins Gesicht. Ihr Anblick faszinierte und reizte Lafitte und ließ ihn glatt vergessen, dass er mit seiner Frau Nadine zwei Kinder hatte.
    »Es sind Fremde, die sich hier bewegen, als gehörten sie dazu«, sagte er gedehnt. »Ich würd's ja selbst nicht glauben, wenn ich nicht Zamorra wegfahren gesehen hätte und nicht jetzt mit dir hier reden könnte.«
    Nicole wandte sich ab. Sie trat zum Terminal des Visofons, das sowohl als Bildtelefon verwendet werden konnte wie auch Zugriff auf das Computersystem des Châteaus erlaubte. In nahezu allen bewohnten Räumen waren diese Geräte installiert und miteinander vernetzt.
    Nicoles Finger flogen über die Tastatur. Sie checkte per stillem Anruf alle in Frage kommenden Räume. Die Bildtelefone ließen sich auch als Überwachungseinrichtung benutzen…
    Plötzlich zuckte sie zusammen.
    »Du hast Recht«, entfuhr es ihr.
    Pascal Lafitte, der sein Augenmerk weniger der Bildschirmwiedergabe als ihrem von den knappen Ledershorts umschmeichelten Po gewidmet hatte, trat jetzt näher. Er sah die Nicole auf dem Monitor, sah die Nicole direkt vor sich und glaubte abermals an seinem Verstand zu zweifeln, weil beide sich so ähnlich sahen wie eineiige Zwillinge.
    »Schnapp sie dir«, sagte die Nicole halb neben ihm. »Bevor sie die Bettlaken beflecken können! Und bevor sie uns den Wein wegsaufen…«
    »Und dann?«
    »Einsperren, aber einzeln. Und sorge dafür, dass sie nicht entkommen können! Wenn sie auch nur halb so sind wie Zamorra und ich, sei verdammt vorsichtig. Die tricksen dich schneller aus, als du Peng sagen kannst. Sie dürfen keinen Schaden anrichten - wer auch immer sie in Wirklichkeit sind. Wenn sie in sicherem Gewahrsam sind, werde ich mich mit ihnen befassen.«
    Lafitte nickte. »Verlass dich auf mich.«
    ***
    Zamorra war die wenigen Dutzend Meter zu der kleinen Kapelle mit dem angrenzenden Friedhof zu Fuß gegangen. Er fand den Pater im Kirchgarten zwischen der Kapelle und dem Gottesacker.
    Der Dorfgeistliche sah auf, als er die Schritte auf dem Kiesweg hörte. Sein Gesicht verdüsterte sich, als er den Magier erkannte.
    »Was führt dich zu mir, Sohn?«, fragte er etwas spöttisch. »Willst du etwa beichten?«
    »Narr«, sagte Zamorra. »Das Maß ist voll. Du hast einmal zu viel das Schandmaul aufgerissen und in deiner Predigt gegen mich gestänkert.«
    »Gegen das, was du treibst, mein Sohn«, verbesserte ihn Pater Ralph.
    »Ich habe dich mehr als einmal gewarnt«, fuhr Zamorra ungerührt fort. »Du hast nicht auf die Warnungen gehört, Pfäfflein.«
    »Bist du hierher gekommen, um mir das zu sagen?«
    »Ich sage dir etwas ganz anderes: Du hast eine Stunde Zeit, deine Siebensachen zu packen und aus diesem Dorf zu verschwinden. Ich hab's satt, mich immer wieder über dich aufregen zu müssen.«
    »Du brauchtest dich nicht aufzuregen, wenn du aufhören würdest, Böses zu tun. Dann
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