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0697 - Im Interesse der Menschheit

Titel: 0697 - Im Interesse der Menschheit
Autoren: Unbekannt
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Leticron abtreten müssen. Deshalb wird er sich davor hüten, uns zu hintergehen."
    Kerschen-Spraang sagte heftig: „Er hat es bereits mehrmals versucht!"
    „Damals kannte er die Situation nicht!" erinnerte das Flugwesen.
    Hotrenor-Taak stand auf und unterbrach die Debatte mit einer Handbewegung.
    „Natürlich gibt es Für und Wider", sagte er. „Unter allen Lösungen müssen wir jene wählen, die die wenigsten Risiken für uns zu haben scheint."
    Er schickte einen jungen Laren von der Besatzung des Schiffes hinaus, um den wartenden Leticron holen zu lassen.
    Der Überschwere erschien wenig später. Sein Auftreten im Kreis der Laren und Hyptons wirkte unbefangen und selbstbewußt.
    Das bewies, daß er sich an den Umgang mit den Fremden gewöhnt hatte und sich als vollwertiges Mitglied dieser Versammlung verstand.
    Er nahm am Tisch Platz und begann zu sprechen, bevor Hotrenor-Taak ihm über die gefaßten Beschlüsse berichten konnte.
    „Diese Konferenz findet zwei Tage zu spät statt", stellte er fest.
    „Ich habe darauf gedrängt, von Hotrenor-Taak empfangen zu werden. Inzwischen bezweifle ich, daß dieser Greiko so wichtig ist, wie immer behauptet wurde."
    „Schweigen Sie!" befahl Hotrenor-Taak barsch. „Sie sind nicht hier, um uns zu belehren, sondern um sich unsere Befehle anzuhören."
    Am Tonfall des Laren merkte Leticron, daß er sich diesmal nicht viel herausnehmen durfte.
    „Wir sind zu dem Entschluß gekommen, daß es besser ist, wenn wir Kroiterfahrn töten", sagte Hotrenor-Taak.
    „Das hatte ich bereits unmittelbar nach der Ankunft des Greikos auf Tahun vorgeschlagen!" rief Leticron triumphierend.
    „Sie werden den Greiko suchen", sagte Hotrenor-Taak, ohne auf Leticrons Einwand einzugehen. „Alles andere ist für Sie im Augenblick unwichtig. Setzen Sie alle verfügbaren. Mittel ein.
    Kroiterfahrn muß gefunden und getötet werden."
    „Habe ich alle Freiheiten?"
    „Ja", sagte Hotrenor-Taak und wußte genau, daß er damit das Todesurteil für unzählige Wesen aussprach, die Leticron bei seiner Jagd nach Kroiterfahrn im Weg stehen würden. Aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Die Suche nach Kroiterfahrn mußte allumfassend sein. Es würde nötig sein, Tausende von Menschen und andere Intelligenzen zu verhören und nötigenfalls die Wahrheit gewaltsam herauszufinden.
    Für diese Arbeit war Leticron der richtige Mann. Er hatte auch die richtigen Mitarbeiter.
    „Eines müssen Sie noch beachten", sagte der Lare zu dem Überschweren. „Wir werden Sie bei Ihrer Arbeit nicht unterstützen können. Es darf nicht einmal der Verdacht aufkommen, daß wir an der Tötung eines Greikos beteiligt sein könnten. Die Gefahr, daß Kroiterfahrns Tod einmal untersucht werden könnte, ist groß."
    „Ich verstehe", sagte Leticron spöttisch. „Sie waschen Ihre Hände in Unschuld."
    „Was?" fragte Hotrenor-Taak.
    „Nichts!" winkte Leticron ab. „Nur eine terranische Redensart.
    Wieviel Zeit steht mir zur Verfügung?"
    „Das läßt sich nicht genau sagen", erwiderte der Lare. „Es hängt viel davon ab, wie lange die Terraner brauchen, um Kroiterfahrns Mentalität und Stellung zu begreifen. Danach wird wieder eine gewisse Zeit verstreichen, bis sie wissen, wie sie die unvermutet in ihre Hände geratene Waffe am besten einsetzen können „ „Zwei Wochen?"
    „Zwei Wochen sind eine lange Zeit", sagte Hotrenor-Taak nachdenklich. „Es könnte eine zu lange Zeit sein."
    „Ich werde mich bemühen", Versprach Leticron. „Doch zuvor muß ich Sie bitten, mir alle Unterlagen über das Volk der Greikos zu übergeben. Bisher wurde aus diesen Wesen ein großes Geheimnis gemacht. Ich muß aber genau wissen, wen ich jage, damit ich seine Reaktionen und Handlungen abschätzen kann."
    Kerschen-Spraang erhob sich von seinem Platz und protestierte lautstark.
    „Das ist nur ein Vorwand!" behauptete er. „Leticron will nur in den Besitz dieser Informationen kommen, um sich besser gegen uns absichern zu können."
    Leticron fuhr herum.
    „Warum spielen Sie nicht den Kopfjäger?" schrie er. „Bei jeder Gelegenheit kritisieren Sie mich, aber Sie haben nichts dagegen, daß ich Ihre Schmutzarbeit übernehmen muß."
    Kerschen-Spraang senkte den Kopf.
    „Das ist schlimm genug", sagte er dumpf. „Das ist wirklich schlimm genug. Ich wünschte, wir könnten auf Ihren Einsatz in dieser Sache verzichten."
    „Leticron ist der richtige Mann", mischte sich ein Hyptonsprecher ein. Es war eine Feststellung, nicht etwa ein
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