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0696 - Im Bann des Verfluchten

0696 - Im Bann des Verfluchten

Titel: 0696 - Im Bann des Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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Sie ihm wieder eingefallen sind, als er in La Rostelle gewisse Dinge erlebte oder herausfand, die in Ihren Aufgabenbereich fallen. Wenn es Tote gegeben hat, dann hat er sie sich bestimmt nicht aus den Fingern gesogen. Daran will ich einfach nicht glauben.«
    »Wenn ich bei dem Vampir bleibe, Herr König, so frage ich mich, ob es Tote oder Untote gewesen sind.«
    »Hm - Sie denken an Vampire?«
    »Ja.«
    »Denken Sie auch an Mallmann?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn er mit von der Partie gewesen wäre, hätte Bernd Assow ihn in seiner Botschaft an mich erwähnt. Meines Erachtens ist es da zu anderen Vorfällen gekommen, das Spektrum dämonischer Aktivitäten ist schließlich breit gefächert.«
    »Ein guter Gedanke«, gab der Mann zu.
    »Den Sie natürlich weiterspinnen.«
    »Ja, Mr. Sinclair. Wir können nichts tun, obwohl wir es gern würden. Deshalb möchte ich Sie bitten, dass Sie nach La Rostelle fahren und sich dort umschauen. Für die Kosten kommen wir natürlich auf. Ich werde auch noch mit Sir James reden…«
    Den schaute ich an, sah sein Nicken und gab schon die direkte Antwort. »Wie ich meinen Boss kenne, ist der einverstanden.«
    Sir James, als Traditionalist und Engländer, verzog den Mund, als er das Wort Boss hörte. Das mochte er nicht, das war ihm einfach zu amerikanisch.
    »Das freut mich.«
    »Haben Sie denn überhaupt Hinweise? Ich meine, der Mann muss doch Kontakt mit den Einheimischen gehabt haben.«
    »Ja, aber keinen engen. Er hat am Rande des Ortes gewohnt und war eigentlich ein ziemlicher Einzelgänger. Er wollte sich erholen, Spaziergänge machen, die herrliche Luft in der Provence genießen und einfach nur auftanken…«
    »Was hat er gesehen?«, murmelte ich, aber so laut, dass König meine Worte verstehen konnte.
    »Genau das würde mich interessieren.«
    »Und Sie oder Ihre Dienststelle haben keinen Hinweis von ihm erhalten? Keine Vorwarnung?«
    »Nein.«
    »Hatte er ein Hobby?«
    »Wandern.« König lachte freudlos. »Bernd Assow war ein guter, meist unauffälliger Mitarbeiter, und das ist natürlich etwas wert. Er konnte sich bewegen, ohne aufzufallen. In der Fremde ist das nicht so einfach, deshalb muss er aufgefallen sein. Aber wem, das sollten Sie bitte herausfinden.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    »Dann sind Sie also bereit, zu fliegen?«
    »Es gibt zwischen London und Nizza eine Direktverbindung.«
    Ich kannte König. Er war ein Technokrat, fast schon eine Maschine. Persönliche Worte schienen ihm fremd zu sein. Diesmal aber hörte ich ihn seufzen, und es tat mir gut, ihn so menschlich zu erleben, auch wenn es nur am Telefon war.
    »Der Tod Assows ist nicht nur mir auf den Magen geschlagen. Wenn Assow Sie nicht eingeschaltet hätte, dann hätten wir nachgeforscht, aber Sie werden bestimmt effektiver sein.«
    »Danke für die Blumen.«
    König kam auf ein anderes Thema zu sprechen. »Existiert eigentlich Will Mallmann noch?«
    »Leider.«
    »Als Vampir demnach?«
    »Exakt. Er versucht, sein Reich auszubauen, ist aber dabei auf interne Schwierigkeiten gestoßen. Es würde zu weit führen, wenn ich Ihnen das alles erklären würde. Jedenfalls ist es uns noch nicht gelungen, ihn zu unschädlich zu machen.«
    »Hoffentlich haben Sie, was den Fall Assow angeht, mehr Glück. Kann ich dann noch Sir James haben?«
    »Bitte.«
    »Und vielen Dank schon im Voraus, Mr. Sinclair.«
    Mit schief verzogenem Mund reichte ich den Hörer zu meinem Chef rüber, der alles mitgehört hatte und König dies auch erklärte, so konnte sich der Mann vom BKA große Worte sparen.
    Mein Kaffee war mittlerweile kalt geworden. Um Glenda nicht sauer zu machen, trank ich die Tasse leer. Sie konnte es nicht vertragen, wenn Reste zurückblieben.
    Suko wollte mich natürlich nicht allein losfliegen lassen und sprach mich sogar auf den letzten Fall an, der mich fast das Leben gekostet hätte. Da war mein Freund im letzten Augenblick erschienen.
    »Ja, du kannst wieder den Babysitter spielen.«
    »Ah - ich liebe das.«
    Sir James legte den Hörer auf und stützte seine Ellbogen auf der Schreibtischplatte ab. Sein Blick wechselte zwischen Suko und mir. Er rückte die Brille zurecht und behielt seinen ernsten Gesichtsausdruck bei. »Sie gehen doch sehr oft nach Ihren Gefühlen. Wie sieht es jetzt aus? Was sagt Ihnen Ihr Gefühl?«
    Ich hob die Schultern. »Nichts Gutes.«
    »Und bei Ihnen, Suko?«
    »Ich schließe mich dem an.«
    Der Superintendent lehnte siel zurück. Er drehte den Kopf und schaute durch das
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