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0694 - Die Anti-Molkexbomben

Titel: 0694 - Die Anti-Molkexbomben
Autoren: Unbekannt
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unser Gast auch alles genau sieht."
    „Sicher!"
    Die Königin war zur Statue erstarrt. Die Wolken wurden größer und höher. Der Boden war nicht mehr sichtbar. Das Molkex verhielt sich ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatten.
    Plötzlich, als die ersten Partikel die Atmosphäre zu verlassen schienen, verwandelte sich die spiralige Riesenwolke in bläulich aufglühendes Gas. Dieses drohende Leuchten breitete sich rasend schnell von zwei unsichtbaren Kernstellen aus und erfaßte in wenigen Sekunden den gesamten Staub. Millionen Tonnen gesteinsförmiges Molkex waren zerstäubt worden.
    Dann, mit einem einzigen Schlag, leuchtete dieses riesige Gebilde in einem tiefen Violett auf.
    „Also doch ...", flüsterte Rhodan. Er erkannte diese charakteristische Farbe wieder. Das folgende Ereignis aber verblüffte ihn abermals.
    Es gab nur eine Pause von wenigen Augenblicken. Dieses irre, tief violette Leuchten filterte das Sonnenlicht und war vermutlich auf anderen Planeten zu sehen. Jedenfalls würde jede Raumschiffsmannschaft erkennen, daß sich zumindest ein großer Teil des Teymer auflöste. Und daß Rhodan nicht geblufft hatte.
    Dann gab es eine gigantische, schmetternde Explosion.
    Der Hyperraum riß auf. Knisternd und knallend flogen in der Jet die Sicherungen heraus. Es stank sofort nach Isolierung und nach Ozon.
    Ein ungeheurer Strukturschock tobte nach allen Seiten und in den Hyperraum. Sämtliche Strukturtaster der CRUISEN ZANDER schlugen zur gleichen Zeit durch. In den Schiffen der Ploohns waren die Verwüstungen noch größer. Für lange Zeit waren viele der Systeme ausgefallen.
    Dann bildete sich das charakteristische Flimmern in den grellen, lodernden Farben der Streifenmuster. Der Hyperraum schluckte das Molkex, öffnete sich für lange Momente und schloß sich dann wieder.
    In das lastende Schweigen hinein sagte Rhodan ruhig und ohne jeden Triumph: „Ich denke, Sie glauben mir jetzt, Königin?"
    „Ich muß es glauben."
    „Wir haben noch viel mehr solcher Waffen. Wir können jedes Gramm Teymer in diesem Teil des Kosmos' vernichten."
    „Sie haben gewonnen. Gehen wir zurück in Ihr Schiff. Wir können uns über den Frieden unterhalten", erwiderte die Königin des Insektenvolks. „Und werden Sie meine Rivalin, die Sie ,Zeus nennen, töten ?"
    Rhodan gab Janner einen Wink, und der Pilot steuerte, nachdem er einige der Geräte wieder gesichert hatte, zurück in die Richtung des Schiffsverbands.
    „Ich kann nichts versprechen", sagte Rhodan. „Ich habe auch keinen Grund dazu, Zeus umzubringen. Aber darüber sollten wir reden, wenn sich Ihr Entsetzen gelegt hat."
    „Sie haben recht. Ich brauche meine Ratgeber."
    Die Jet flog zurück, wurde eingeschleust, und zu den Verhandlungen brachte man auch den schwer verwundeten Hohen Klaschoy Argtamayn Benzynurh in den Saal. Sämtliche Interkome des Schiffes waren an diesem Tag, dem fünfundzwanzigsten Juni, eingeschaltet.
    Aber keiner der Terraner jubelte, als die Königin und ihre Ratgeber Platz nahmen. Sie warteten auf Ras Tschubai, Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic.
     
    10.
     
    Dolf Saydenstiker, Cam Naulath und Janner Daiana wohnten als mehr oder weniger unbeteiligte Zuschauer den letzten Stunden an Bord der CRUISEN ZANDER bei. Die letzte Verhandlung fand wieder in dem Sitzungssaal statt, in dem die Königin und Rhodan zum ersten Maizusammengetroffen waren.
    Als die CRUISEN ZANDER zu ihrer schwierigen Mission gestartet war, befand sich der Hohe Klaschoy Argtamayn Benzynurh an Bord - in bester Gesundheit, etwas aufgeregt, aber entschlossen, einen Vorteil für sein Volk herauszuschlagen. Jetzt stand seine Leibwache regungslos hinter der riesigen Bahre, auf der jener langgestreckte Insektenkörper ruhte, mit dicken Binden und Schutzhüllen versehen.
    Etwa fünfzig Ploohns befanden sich in dem Raum, und mehr als doppelt soviel Terraner. Die Stimmung war entspannt, aber keineswegs gut.
    Hier standen sich Sieger und Verlierer gegenüber.
    Keines der Insektenwesen ließ die geringste Regung erkennen.
    „Wir können anfangen, Sir!" sagte einer der Techniker.
    Zwischen den Schiffen der Ploohns und der CRUISEN ZANDER bestanden jetzt eine Menge Nachrichtenkanäle. Die Verhandlung würde in voller Länge übertragen werden. Das Experimentalschiff war für solche und ähnliche Ereignisse bestens ausgestattet.
    „Ich glaube, wir sollten noch etwas warten, bis sich das Durcheinander etwas gelegt hat!" antwortete Rhodan. Er bemühte sich. keinen Triumph zu
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