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069 - Duell um das Höllenschwert

069 - Duell um das Höllenschwert

Titel: 069 - Duell um das Höllenschwert
Autoren: A.F.Morland
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stöhnte Cuca auf. »Nein…«
    »Arma wird über dir stehen, nachdem sie das Bad im Todessee genommen hat«, sagte Atax scharf. »Sie kommt jetzt schon vor dir, und ich verlange von dir, daß du dich damit abfindest. Noch stehen ihr ihre starken Zauberkräfte nicht zur Verfügung, deshalb werde ich dich an ihrer Stelle bestrafen, wenn du die von mir festgesetzte Rangordnung noch einmal mißachtest. Hast du verstanden?«
    Cuca röchelte im dämonischen Würgegriff, ohne daß Atax sie berührte. »Ja«, beeilte sie sich zu sagen »Arma kommt vor mir. Heute und immer.«
    Die Seele des Teufels löste die Verbindung. »So ist es«, sagte er und wandte sich ärgerlich ab.
    Der hochmütige, triumphierende Blick Armas war für Cuca ein schmerzhafter Stachel im Fleisch.
    Heute und immer, hatte sie gesagt, aber das war nicht möglich. Sie würde sich Arma nicht immer unterordnen können.
    Es muß etwas geschehen, sagte sich Cuca. Aber sie wußte nicht, was. Ihr war nur klar, daß diese Situation für sie auf die Dauer unerträglich war.
    Sie wäre an ihrer Wut, an ihrem Haß erstickt. Sie würde sich Luft machen müssen.
    Bald würde Atax von ihr verlangen, daß sie von Arma Befehle entgegennahm. Unmöglich, undenkbar.
    Irgend etwas mußte geschehen, und zwar schon bald!
    ***
    »Trink«, sagte Flovi und reichte Frank Esslin einen Becher, in dem sich eine pechschwarze Flüssigkeit befand.
    »Was ist das?« fragte er, während wilde Gedanken durch seinen Kopf rasten.
    Hatte ihn die Hexe durchschaut? Wollte sie ihn vergiften? Konnte sie in ihm lesen wie in einem offenen Buch? Hatte sie ihm seine Geschichte, die durchaus wahr hätte sein können, nicht geglaubt?
    »Es wird dir guttun«, sagte Flovi. »Es wird dich kräftigen, deine Ausdauer steigern.«
    Er zögerte, nahm den Becher nicht.
    »Was hast du?« fragte sie ihn. »Mißtraust du mir etwa?«
    Er schüttelte hastig den Kopf. »Aber nein. Keinesfalls.«
    Ja! schrie es in ihm. Natürlich mißtraue ich dir. Schließlich bist du eine gefährliche Hexe. Man kann nie wissen, was euch Teufelsbräuten in den Sinn kommt.
    Er griff jetzt nach dem Becher, aber er nahm keinen Schluck von dieser schwarzen Flüssigkeit. Er war nicht lebensmüde. Vielleicht sollte er das Zeug ungeschickt verschütten.
    Sie lächelte ihn an. In ihren Augen war ein seltsam hungriger Ausdruck. War sie im Moment nur eine Frau, die einen Mann haben wollte? War die schwarze Brühe ein Liebestrank, ein Potenzmittel?
    »Warum trinkst du nicht?« fragte Flovi.
    Sie griff nach seiner Hand, die den Becher umschloß, zog sie an sich und nahm einen Schluck, als wollte sie ihm beweisen, daß mit dem Trank alles in Ordnung war. Aber das mußte trotzdem nicht sein. Es war durchaus möglich, daß sie sich gegen die Wirkung mit einem Zauber geschützt hatte.
    »Was ist da alles drinnen?« fragte er.
    Sie zählte eine Menge auf. Er kannte nur die Alraune. Alles andere war ihm fremd.
    »Werde ich den Trank auch vertragen?« fragte er. »Du mußt bedenken, ich bin nicht von dieser Welt.«
    »Er wird dir nicht schaden. Ich würde dir nichts geben, was dir schadet«, sagte sie leise. »Du gefällst mir.« Ihr Busen hob und senkte sich schnell. »Ich möchte, daß wir gute Freunde werden, Frank Esslin. Sehr gute Freunde.«
    Sie drehte seine Hand mit dem Becher so, daß die Stelle zu seinem Mund wies, von der sie getrunken hatte.
    »Trink! Du kannst mir vertrauen.«
    So, wie du mir? fragte sich der Söldner der Hölle. Dann wäre ich jetzt verloren.
    Er sagte sich, er müsse es riskieren, sonst käme er mit Flovi nicht weiter. Er mußte ihr vertrauen und damit das Vertrauen der Hexe gewinnen.
    Ihr Vertrauen und ihre Zuneigung, ihr Verlangen…
    Nur wenn er etwas wagte, konnte er auch etwas gewinnen. Entschlossen setzte er den Becher an die Lippen und trank.
    Das Gebräu schmeckte eigenartig. Ein bißchen wie Kaffee, ein bißchen wie Schwarzbeerensaft, ein bißchen wie Rum.
    Eigenartig, aber nicht schlecht.
    Deutlich konnte Frank den Weg des Tranks verfolgen. Das Zeug wärmte seinen Magen, ging sehr schnell in sein Blut über und wurde von diesem in den Körper geschwemmt. Überall gelangte es hin, und ihm fiel auf, daß sein Herz schneller schlug.
    Sah er Flovi jetzt mit anderen Augen?
    Sie kam ihm noch schöner vor, als sie war. Noch begehrenswerter, verführerischer. Das machte der Trank!
    Zwischen seinen Schläfen entstand ein wildes Pochen. Angenehm, sehr angenehm. Ein Fieber, wie er es noch nie gehabt hatte, erfaßte ihn,
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