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0682 - Terror der Ungeborenen

Titel: 0682 - Terror der Ungeborenen
Autoren: Unbekannt
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nach dem anderen zu lösen und versteige dich nicht in allzu kühne Visionen.' Trotzdem blieb diese Vorstellung verlockend.
    Die Wahnsinnsbarriere kam immer näher. In kurzer Zeit würden sich die ersten Anzeichen bemerkbar machen. Zweifellos zuerst bei den beiden maahkschen Wissenschaftlern, dann auch unter der Besatzung. Ein Teil der Strahlung aller fünf blauen Sonnen wurde künstlich moduliert und wirkte auf den Organismus der Maahks und machte sie verrückt und unberechenbar. Aber, auch die Menschen litten darunter, wenn auch in unvergleichlich geringerem Maß.
    Die Lemurer hatten ihr Erbe geschützt und ließen offensichtlich nur Menschen an diese Anlagen heran. Denn die Menschen, die Terraner, galten in fast jeder Hinsicht als die Nachkommen der Lemurer. Wieder hörte Atlan die Stimme des Extrahirns wispern.
    Konzentriere dich auf die Barriere! Zurück in die Zentrale!
    Atlan beendete seinen Rundgang durch die wichtigen Teile des Schiffes. Die silberglänzende Kugel näherte sich mit gedrosselten Antriebselementen der Barriere. Die Zeit verging schleichend, aber während der Pilot winzige Kursänderungen vornahm, arbeiteten sämtliche Abteilungen, die mit Fernortung und Suchgeräten beschäftigt waren, auf Hochtouren.
    Das vor ihnen liegende Sonnenfünfeck wurde abgesucht, getestet, untersucht und mit Hunderten verschiedener Instrumente nach allen nur denkbaren Systemen durchforscht.
    Atlan saß schräg hinter dem Piloten in der Hauptzentrale. Die Ruhe des Arkoniden war künstlich, sie entsprach seiner Fähigkeit, sich zu beherrschen und sich voll auf eine Aufgabe konzentrieren zu können. Er handelte augenblicklich nicht, aber er versuchte, zahlreiche Vorgänge gleichzeitig zu beobachten und seine Schlüsse daraus zu ziehen.
    Vergiß nicht! Du hast Generalvollmacht der beiden Maahks, sie zu paralysieren und am Freitod zu hindern! flüsterte eindringlich der Extrasinn.
    Atlan hätte diesen Hinweis nicht mehr benötigt, er kannte das Problem aus eigener Anschauung besonders gut.
    Jetzt schalteten sich Filter zwischen die Linsen und die Schirme der Panoramagalerie. Der Glanz der Sterne wurde zu hell. Die IMPERATOR driftete schräg aus ihrem Kurs, der sich bisher auf den genauen mathematischen Mittelpunkt der Sterne geführt hatte. Plötzlich registrierten Atlans hellwache Sinne einen kräftigen, halblauten Fluch, der mitten im Satz abbrach.
    Die Mannschaft wurde übernervös und unruhig.
    „Pilot?" fragte Atlan, um abzulenken, denn er hätte die Werte ebenso gut aus einem der Anzeigegeräte ablesen können.
    „Sir?"
    „Wie weit noch bis zur Katastrophenstelle?"
    „Noch sieben Minuten."
    Atlan hörte über die offenen Kommunikationssysteme des Schiffes, daß im Maschinenraum ein Streit zwischen zwei Offizieren ausgebrochen war. Die Unruhe kletterte wie das Quecksilber in einem alten Thermometer.
    „Behalten Sie die Geschwindigkeit bei, steuern Sie diesen Punkt weiterhin an, ja?"
    „Verstanden, Sir!"
    Die ersten Alarmzeichen, daß auch die terranische Mannschaft unter der Strahlung litt. Unruhe und Nervosität waren die erste Stufe - die Zustände würden sich steigern. Zweifellos wurde niemand bewußtlos oder verlor die Kontrolle über sich selbst.
    Aber selbst ein Raumschiff, dessen unzählige Funktionen von einem Großrechner gesteuert wurden, konnte durch Fehlreaktionen gefährdet werden.
    Atlan streckte die rechte Hand aus, drückte eine breite Taste und sah in einen großen Raum hinein, der hell erleuchtet war.
    Der „Aufenthaltsraum" der beiden Maahkwissenschaftler.
    Dort zeichnete sich eben die erste, gefährliche Phase ab. Die Wahnsinnsstrahlung drang auf die Maahks ein.
    Die terranische Wachmannschaft handelte mit vorbildlicher Schnelligkeit ...
     
    *
     
    Leutnant Gianni Inferru saß schweigend und wachsam da. Er horchte in sich hinein, während er die beiden Fremden in ihren Raumanzügen beobachtete. In seinem Magen schien sich ein harter Klumpen gebildet zu haben. Unkontrollierbar zuckte sein linkes Augenlid.
    „Gianni! Bist du auch so nervös?" fragte einer seiner Männer.
    Sie waren „unauffällig" rund um die Wände verteilt. In der Mitte des Laderaums, der tief im Schiffsinnern lag, stand die Ausrüstung der beiden Maahks. Hier lebten, schliefen und arbeiteten sie seit dem Start der IMPERATOR. Sie fühlten sich ganz bestimmt nicht wohl, aber unter den gegebenen Umständen hatten sie geradezu vorbildliche Arbeitsbedingungen. Ihre Gesichter waren hinter den großen Sichtschirmen der
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