Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Gebäude, das an der engsten Stelle des Durchbruchs errichtet worden war, wohnten Biran Kompagie, ein zweiter Überschwerer, eine Neu-Arkonidin, die ich bisher nur aus der Ferne gesehen hatte, und ein Ara, der eigentlich als Arzt für uns Gefangene vorgesehen war, sich aber überhaupt nicht um uns kümmerte. Die Kampfroboter hielten sich fast immer außerhalb der Gebäude auf.
    Kurz vor der Mittagspause kam die Neu-Arkonidin zu uns.
    Ich wußte nur, daß sie Reyke mit einem Namensteil hieß, aber nicht, ob das der Vor- oder Zuname war.
    Sie zeigte mit einer Elektropeitsche auf mich.
    „He, du da. Komm her."
    Ich erhob mich und gehorchte. Sie war kleiner als ich und viel hübscher, als ich geglaubt hatte. Lediglich der kleine, herrische Mund mißfiel mir.
    „Du bist Professor Dr. Goarn Den Thelnbourg, Terraner, stimmt's?"
    „So ist es", entgegnete ich gleichmütig.
    „Du bist Hypertransit-Mathematiker, der über eine gewisse Erfahrung mit Sonnentransmittern verfügt. Du hast mit einer Arbeit über Sonnentransmitter habilitiert."
    „So ist es."
    „Du warst nur während deiner Pflichtzeit in Flottendiensten und hast dann hochbezahlte Positionen in der Industrie Terras angenommen."
    „Verzeihen Sie, bitte, gnädige Frau, aber mir ist das alles bekannt."
    Sie fuhr auf. Ihre Augen verengten sich.
    „Der Gouverneur erwartet, daß du ihm hilfst, einige Probleme zu bewältigen", fuhr sie fort, ohne mich für meinen spöttischen Hinweis zu strafen.
    „Der Gouverneur hat Probleme?"
    „Ich warne dich, Thelnbourg. Treib's nicht zu weit. Ich will wissen, ob du bereit bist, mit dem Gouverneur zusammenzuarbeiten."
    „Nein."
    „Vergiß nicht, was mit Akter tan Har geschehen ist."
    „Das werde ich niemals vergessen."
    „Das gleiche könnte auch dir passieren."
    „So? Könnte es das?"
    „Du meinst, wenn wir das mit dir machen, dann bist du als wissenschaftlicher Mitarbeiter untauglich geworden?"
    „So ungefähr."
    „Du irrst. Wir können das Verfahren an jeder beliebigen Stelle unterbrechen. Wir können dich genauso umformen wie tan Har, ohne deine wissenschaftlichen Qualitäten zu zerstören. Aber wir würden eine freiwillige Arbeit vorziehen."
    Ich antwortete nicht. Da drehte sie sich halb ab und zeigte mit der Elektropeitsche auf meinen Freund Dr. Esto Conschex.
    „Wir könnten zunächst einmal eine Verhörprobe mit ihm machen. Was hältst du davon?"
    Ich wandte mich ab, kniete mich nieder und setzte wortlos meine Arbeit fort. Reyke lachte höhnisch.
    „Dieser Narr glaubt wirklich, uns ignorieren zu können", sagte sie. Ich erwartete, daß sie ihre Elektropeitsche gegen mich einsetzen würde, aber sie beherrschte sich und kehrte zu der ersten Kuppel zurück.
    „Es wird Zeit, daß wir von hier verschwinden", sagte Esto Conschex leise. Ich hatte gar nicht gemerkt, daß er sich mir genähert hatte.
    „Wie denn? Und wohin denn?" fragte ich verzweifelt. „Das Buschland ist undurchdringlich. Und überall wimmelt es von Raubechsen. Wir kämen keine drei Kilometerweit."
    Er griff nach meinem Arm.
    „Hören Sie zu", sagte er eindringlich. „Ich habe gestern abend etwas gehört."
    „Was haben Sie gehört, Esto?"
    „Im Nachbartal liegt ein Beiboot der Überschweren. Es ist leicht beschädigt und deshalb nicht flugfähig."
    „Woher wissen Sie das?"
    „Von Anton."
    Anton war ein Terraner, der schon länger in Gefangenschaft auf Watsteyn lebte. Er brachte uns jeden Tag Verpflegung aus Dunnandeier-Center, der größten Niederlassung der Überschweren auf diesem Gefangenenplaneten.
    Anton arbeitete eng mit den Überschweren zusammen, trieb aber im Schatten scheinbarer Gefügigkeit seine Geschäfte. Er war der einzige Terraner, der völlige Bewegungsfreiheit auf Watsteyn hatte.
    Wenn er behauptete, ein Raumschiff entdeckt zu haben, dann stimmte diese Information.
    „Und was ist los mit dem Schiff?" fragte ich skeptisch.
    „Der Lineargyro ist zerbrochen."
    Ich lachte verzweifelt.
    „Weiter nichts? Mensch, Esto, dann können wir den Gedanken an Flucht gleich aufgeben."
    „Anton kann uns den Gyro vielleicht besorgen."
    Ich blickte den Freund überrascht an.
    „Jetzt verstehe ich, Esto. Ich werde versuchen, nachher mit ihm zu reden."
     
    2.
     
    Quinto-Center am 10. April 3460 Lordadmiral Atlan ging dem Besucher entgegen, der seinen Arbeitsraum betreten hatte. Er begrüßte Solarmarschall Julian Tifflor mit Handschlag.
    „Ich bin froh, daß Sie jetzt schon da sind", sagte der Arkonide.
    Er begleitete den Terraner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher