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0678 - Zeus Anno 3460

Titel: 0678 - Zeus Anno 3460
Autoren: Unbekannt
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herumgeprügelt hätte. Doch Rhodans Stellvertreter hatte sich nun einmal dazu entschlossen, seine Artgenossen und sich als friedliche Besucher zu präsentieren.
    Die Frage war nur, ob sie sich die Eingeborenen auf die Dauer mit dieser Methode vom Hals halten konnten.
    „Sie versuchen uns einzukreisen!" rief einer der Männer.
    Gucky blickte sich um und sah, daß diese Warnung berechtigt war. Die Anzahl der Verfolger hatte sich verdoppelt. Von allen Seiten rasten jetzt Fledermauswesen auf die kleine Gruppe zu. In den heißen Aufwinden der Wüste flogen die Eingeborenen mit großer Geschicklichkeit. Unter anderen Umständen hätte Gucky den Anblick einiger hundert fliegender Krieger bewundert, jetzt mußte er an die Sicherheit seiner Begleiter denken.
    „Es bleibt keine Zeit, alle Mitglieder des Einsatztrupps aus der Gefahrenzone zu teleportieren", sagte er zu Bull. „Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen."
    „Mit unseren flugfähigen Anzügen sind wir schneller als alle Feuerflieger", erklärte Bully. „Wir gehen höher und brechen durch."
    „Wohin wir auch kommen - sie werden da sein und uns angreifen", befürchtete einer der Spezialisten.
    Seine Sorge war nicht unbegründet. In der Wüste wimmelte es jetzt von Feuerfliegern. Sie erhielten noch immer Nachschub aus der Burg.
    Gucky konzentrierte sich. Als etwa zwei Dutzend Eingeborene nahe genug heran waren, um ihre Raketen zu zünden, ließ der Ilt die Sprengsätze mit Hilfe seiner telekinetischen Kräfte explodieren.
    Die Raketenträger wurden durch die Luft geschleudert. Ein paar stürzten ab, die anderen taumelten benommen davon. Der Angriff kam zum Stehen.
    „Verdammt!" rief Bull empört. „Das war gegen meine Anweisungen, Gucky. Jetzt werden sie ihre Angriffe noch erbitterter vortragen."
    Gucky kicherte. Er teilte Bulls Befürchtungen nicht, sondern war viel eher überzeugt davon, daß er mit seinem Eingreifen den Gegner eingeschüchtert hatte.
    Doch sein Optimismus erwies sich als verfrüht.
    Aus den Rauchschwaden, die bei der Explosion der Raketen entstanden waren, drangen jetzt weitere Angreifer hervor.
    „Da sind sie wieder!" sagte Bull.
    Erneut kam eine Funkmeldung von der BOX-7149. Goshmo-Khan meldete sich über Helmfunk.
    „Unsere Situation wird unerträglich", berichtete er. „Sie müssen uns die Erlaubnis geben, schwere Waffen einzusetzen.
    Die Feuerflieger beginnen damit, das Schiff zu zerstören, wo immer sie die Möglichkeit dazu finden. Noch können wir nicht genügend Energie erzeugen, um die Schutzschirme einzuschalten."
    Bull holte tief Atem.
    „Nun gut", sagte er gedehnt. „Das Schiff darf nicht..."
    Er konnte den Satz nicht vollenden. Die Luft um die kleine Gruppe herum erbebte plötzlich unter dem dröhnenden Gelächter eines nach wie vor unsichtbaren Wesens. Schon einmal hatten die Terraner dieses Geräusch gehört.
    Diesmal bestand jedoch kein Zweifel daran, daß irgend jemand lachte.
    Auch die Feuerflieger hörten den Lärm. Sie brachen ihren Angriff ab und segelten zum Boden hinab. Dort verharrten sie erwartungsvoll.
    „Ich habe noch niemals jemanden so lachen hören", sagte Eskiot, einer der Raumfahrer.
    „Das Gelächter erinnert mich an ES", sagte Bully. „Allerdings lacht ES im allgemeinen nur telepathisch."
    „Es muß ein Trick sein", überlegte Gucky. „Niemand ist zu sehen. Jemand will uns einen Schreck einjagen."
    Die Luft um sie herum begann plötzlich zu dröhnen. Der Himmel erhellte sich.
    Hinter der Kalksteinburg der Feuerflieger erhob sich ein unglaubliches Wesen.
     
     
    4. Der Mucierer
     
    Das einzige Recht, das ein Mucierer von Geburt an besitzt, ist das Recht zu sterben. In der Felsenburg, in der ich lebe, werden täglich etwa dreihundertvierzig Mucierer geboren. Das sind einhundertvierzig zu viel, denn die Zahl der täglichen Todesfälle liegt, wenn nicht gerade Krieg ist, bei zweihundert. Jeden Tag werden einhundertvierzig Neugeborene zur Höchsten Plattform hinaufgetragen und in den Abgrund geworfen. Ihre Körper zerschellen weiter unten in einer Mulde, wo die Heiligen Nager schon auf diese willkommene Nahrung warten.
    Meine Mutter hat mich niemals dem Risiko eines solch frühen Todes ausgesetzt. Es gelang ihr, meine Geburt geheimzuhalten.
    Sie verließ die Felsenburg und kehrte erst wieder zurück, als ich sechs Jahre alt geworden war. Ich weiß nicht, wie sie draußen in der Wüste überlebt hat und wie es ihr gelang, ein hilfloses Baby am Leben zu erhalten. Gerüchte wissen von wilden
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