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0678 - Der Zauberschädel

0678 - Der Zauberschädel

Titel: 0678 - Der Zauberschädel
Autoren: Jason Dark
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dem Talisman in der Hand ging ich die beiden Schritte auf ihn zu.
    Plötzlich breiteten die Vögel ihre Schwingen aus. Sie bildeten ein Dach, das mich von mehreren Seiten her einrahmte, und ich rechnete auch mit einem Angriff.
    Aber Duvalier wollte weg.
    Seine Gestalt löste sich auf. So schnell es auch ablief, ich war um eine Idee flinker.
    Ein Kreis entstand, flimmernd und sofort danach ein gewaltiger Sog, der nicht nur Duvalier und mich mit sich riss, sondern auch die Vögel, die ebenso wie wir, in die kaum erklärbare Leere zwischen zwei Welten hineinjagten…
    ***
    Suko wartete!
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als in der Höhle zu stehen und sich nicht zu regen, obwohl Duvalier mitsamt seinen fliegenden Leibwächtern verschwunden war.
    Er hatte jedoch ein Andenken hinterlassen, denn der Stab mit den drei Federmessern befand sich noch immer hautnah vor Sukos Hals und zitterte nicht einmal.
    Der Inspektor suchte nach einer Möglichkeit, dieser Gefahr zu entrinnen.
    Es war einfach nicht machbar. Kaum bewegte er seinen Kopf nur um eine Winzigkeit nach recht oder links, da blieben auch die drei dünnen Messer nicht still und streiften einmal sogar über seinen Hals hinweg.
    Sie hinterließen Spuren. Rot und länglich - eben Blut. Es rann als dünner Faden über die Haut und sickerte in Sukos Kragen, wo es aufgesaugt wurde. Diese Aktion war ihm eine Lehre gewesen, und Suko hielt in den nächsten Minuten still.
    In ihm jedoch rumorte es. Er wollte weg, er musste diesen verdammten Messern entkommen. Fieberhaft suchte er nach einer Möglichkeit und dachte auch daran, blitzschnell den Stab zu umklammern und die Waffen von seinem Hals wegzuziehen.
    Er hätte sich dazu bewegen müssen, was unter Umständen hätte fatal enden können.
    Also ließ er es bleiben und stand weiterhin starr, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    Es war nicht einfach für ihn, die Zeit über regungslos zu sein. Sehr schnell schon hatte er festgestellt, dass es an seinem gesamten Körper anfing zu jucken und zu zerren. Da rann etwas über seine Haut. Und er merkte auch, dass seine Glieder anfingen einzuschlafen, was ihm wiederum seine Bewegungsfreiheit nahm, wenn er sie brauchte.
    Wie lange war Duvalier schon verschwunden? Suko konnte die Zeit nicht schätzen. Er war ein Gefangener des Felsens, und alles andere interessierte nicht.
    Er hatte sich in Duvalier getäuscht, denn dieser Mensch war auf eine erschreckende Art und Weise umgeschwenkt. Erst fast ein Freund, jetzt der Gegner.
    Suko gab sich die Schuld, weil er sein zweites Ich nach London zu seinem Freund John Sinclair geschickt hatte. Was hätte er auch sonst tun sollen? Er wusste ja, welche Sorgen seine Freunde plagten. Dass sie unter seinem Verschwinden litten, nicht wussten, ob er noch lebte oder schon tot war.
    Nein, er bereute es nicht, nach London »gegangen« zu sein. Und er hatte seinem Freund eine Spur gelegt. John wusste jetzt, wo er sich befand. Seiner Ansicht nach hatte der Geisterjäger bestimmt mit Mandra Korab telefoniert, um ihm Bescheid zu geben.
    Möglicherweise war Mandra schon mit einem Suchtrupp unterwegs.
    Nur Hoffnungen, die aus Strohhalmen bestanden, mehr nicht. Suko blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten und dorthin zu schauen, wo sich auch der Spiegel befand.
    Der Inspektor stand in einem dermaßen günstigen Winkel, dass er direkt auf die große Spiegelfläche schauen konnte. Je länger er sie ansah, um so mehr hatte er das Gefühl, als würde sich die riesige Fläche bewegen.
    Sie war ja nicht glatt, wie man es von einem normalen Spiegel hätte erwarten können. Zwischen den Rahmen schien sie aus zahlreichen kleinen Teilchen zusammengeklebt zu sein, die allerdings lückenlos ineinander übergingen.
    Je länger Suko auf die Fläche schaute, um so unruhiger kam sie ihm vor.
    Duvalier hatte ihm erklärt, dass sie sich aus den Geistern der toten Voodoo-Priester zusammensetzte, und dass dieser Spiegel in Haiti einmal sehr wertvoll gewesen war. Es musste Duvalier Mühe gekostet haben, ihn aus dem Land zu transportieren, Er war sich über dessen Rolle noch nicht klargeworden. Wie mächtig musste er Duvalier einstufen? War er ein Mensch, der es geschafft hatte, die Zeiten zu durchbrechen? Oder wollte er noch mehr? Möglicherweise hineingleiten in das Totenreich, um von dort aus seine Fäden zu ziehen?
    Es war alles möglich bei ihm, und Suko wartete voller Bangen auf seine Rückkehr. Er konnte sich vorstellen, dass sich dann etwas verändert hatte und nicht
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