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0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer
Autoren: Unbekannt
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gewinnen.
    Als alles ruhig in der Station war, erhob er sich von seinem Lager. Dabei stellte er überrascht fest, daß er etwa eine Stunde geschlafen hatte. Die Ruhepause hatte ihm gutgetan. Er fühlte sich wieder frisch. Lautlos verließ er seine Kabine.
    Als Kaiser Karl aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte, hörte er das Brummen und Knurren eines Bären. Er wälzte sich herum, bis er zur offenen Schleuse sehen konnte. Dort Versuchte ein Bär, in das Schiff zu kommen, aber nur sein klobiger Kopf paßte durch die Öffnung.
    In ohnmächtigem Zorn packte Kaiser ein herumliegendes Werkzeug und schleuderte es gegen den Kopf des Raubtiers.
    Der Bär brüllte Wütend auf und zog sich zurück. Jetzt konnte der Verletzte sehen, daß vor der Schleuse noch ein zweiter Bär herumlief.
    Er preßte die Lippen zusammen und schleppte sich zum Medokasten, im eine Spritze heraus und injizierte sich ein schmerzstillendes Mittel. Einige Sekunden verstrichen, bis Wirkung einsetzte. Er wartete sie geduldig ab.
    Dann streifte er sich die Hose herunter. Er kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit, als er sah, wie der Bär das Bein zugerichtet hatte. Ihm war klar, daß es unter den gegebenen Umständen nicht zu retten war. Mühsam kroch er bis zum Antigravschacht und hangelte sich darin nach oben. Er mußte immer wieder Pausen einlegen, um sich zu erholen. Er brauchte er fast eine halbe Stunde bis er zum Mitteldeck aufgestiegen war.
    Hier kam er wieder schnell voran, weil er über den Boden kriechen konnte.
    Als er die Medostation erreicht hatte, war er so schwach, daß er einer erneuten Ohnmacht nahe war. Er kämpfte jedoch erfolgreich gegen den Schwächeanfall an. Es gelang ihm, das Eingangsschott zu öffnen. Es glitt schmatzend in seine Lager zurück, ein deutliches Zeichen dafür, daß einige Energieaggregate der Jet immer noch funktionierten. Darauf bauten sich seine Hoffnungen auf.
    Ein Notstromaggregat stand für den Medoraum zur Verfügung.
    Es durfte nicht ausgefallen sein.
    Keuchend und immer wieder gegen eine aufsteigende Bewußtlosigkeit ankämpfend, gelangte er bis zum Medorobot.
    Er kippte auf die Untersuchungsliege und streckte sich darauf aus. Er drückte eine Taste neben seiner Hand herunter. Einige bange Sekunden vergingen. Er fürchtete bereits, daß die Energieversorgung für die robotische Einrichtung nicht ausreichte, dann endlich glitten die hochempfindlichen Sensoren über seinen Körper. Kaiser Karl gab sich seiner Erleichterung hin. Er verlor das Bewußtsein.
    Ihm schien, als sei er nur wenige Sekunden nicht wach gewesen. Als er wieder zu sich kam, hatte er keine Schmerzen mehr.
    Er lag immer noch unter dem Medoroboter, der ihn jedoch nicht mehr beachtete.
    Kaiser strich mit der Hand zu seinem verletzten Bein und stellte fest, daß der Roboter es amputiert und verbunden hatte.
    Künstliche Gliedmaßen standen ihm hier an Bord nicht zur Verfügung, aber das war nicht die Hauptsache. Wichtig war allein, daß die Wunde sich nicht infizieren konnte.
    Er fühlte sich nach wie vor schwach. Dennoch richtete er sich auf. Es dauerte einige Zeit, bis er mit dem Anblick des Beinstumpfs fertig wurde, obwohl er wußte, daß er auf jeder zivilisierten Welt des terranischen Imperiums jederzeit ein Transplantat haben konnte.
    „Du bist aber nicht auf einer zivilisierten Welt", sagte er nach einer Weile. „Und ein Solares Imperium gibt es vielleicht auch nicht mehr."
    Die Lautsprecher knackten.
    „Wie Sie sehen, Sir, waren wir gezwungen, das Bein zu amputieren", teilte der Roboter mit. „Diese Maßnahme war unbedingt notwendig. Leider steht eine Prothese nicht zur Verfügung. Wir können Ihnen auch keine Geh-hilfen anbieten.
    Die Wunde ist mit unbekannten Erregern infiziert. Sie haben jedoch ein Breitbandantibiotikum erhalten, das auch gegen diese Erreger wirksam sein müßte. Von dem gleichen Medikament stehen weitere Kapseln zur Verfügung.
    Nehmen Sie sie bitte in den nächsten zwei Tagen ein. Danke."
    Kaiser hörte fast gleichgültig zu. Er nahm die Schachtel mit dem Antibiotikum auf und nickte unwillkürlich.
    Er hüpfte zum Ausgangsschott. Hier wäre er fast gestürzt. Es war bedeutend schwerer, sich auf nur einem Bein zu bewegen, als er angenommen hatte.
    Er versuchte, sich selbst von seinen Problemen abzulenken.
    Nach wie vor galt es, Krermein in die Arme zu fallen.
    Er mußte verhindern, daß es zu der befürchteten Katastrophe kam.
    Kaiser ließ sich im Antigravschacht nach unten und begab sich wieder zu der Lafette.
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