Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
genau an der Stelle in den Boden, an der die Forschungsstation versunken war.
    „Volltreffer", sagte Kaiser mit belegter Stimme.
    Eine Stichflamme schoß bis zum SVE-Raumer hinauf.
    Die Moskito-Jet raste davon, aber nicht schnell genug.
    Die Energiestrahlgeschütze des Laren-Raumschiffes blitzten auf und hüllten die Jet in Feuer. Die von positronischen Robotern gelenkte Maschine explodierte. Die glühenden Trümmer flogen in allen Richtungen davon.
    „Arme Haaryt", sagte Eslet Wolf. „Sie hatte überhaupt keine Chance."
    Voller banger Spannung beobachteten sie das Laren-Raumschiff. Keiner von ihnen wußte, wie sich die Dinge weiterentwickeln würden. Um so erleichterter waren sie, als der SVE-Raumer plötzlich beschleunigte, aufstieg und im Dunst verschwand.
    Zögernd näherten die beiden Gleiter sich dem Krater, den die auseinanderplatzende Forschungsstation in den Boden gerissen hatte. Keiner von ihnen sprach. Fraglos hatte der Angriff der Moskito-Jet auch zahlreiche Dreemerleben gekostet. Damit standen sie vor neuen Problemen, die ihre Forschungsarbeiten erheblich belasten mußten.
    Wie sollten sie den Dreemern die Ereignisse erklären?
    Von der Kuppel waren nur kleine Trümmerstücke übriggeblieben. Krermein hatte seinen Verrat nicht vollenden können.
    Er war gescheitert, weil er seine Gegner unterschätzt und sich alles zu leicht vorgestellt hatte. Etwa eine Stunde verging, ohne daß etwas geschah.
    Die Dreemer ließen sich in dieser Zeit nicht blicken.
    Die Wissenschaftler wechselten nur wenige Worte miteinander.
    Niemand wußte so recht, was er sagen sollte.
    Man war mehr denn je auf Hilfe von außen angewiesen.
    Dann endlich senkte sich eine Space-Jet aus dem Himmel herab. Sie schwebte langsam heran und landete schließlich direkt neben dem Krater. Die gedrückte Stimmung legte sich. Die Wissenschaftler sprachen erregt durcheinander. Sie fühlten sich nicht mehr allein. Kaum jemand achtete auf Kaiser Karl.
    Der Funktechniker rutschte aus dem Gleiter und wartete.
    Das kleine Raumschiff war vom Herstellungstyp FEJTRAVAL mit der Bezeichnung SG-TREMINIA-D-35. Kaiser Karl erinnerte sich daran, daß der Schnelle Kreuzer TREMINIA unter dem Kommando von Admiral Muszo Hetschic stand.
    Mehrere Offiziere verließen die Jet. Die meisten von ihnen wurden sofort von den Wissenschaftlern umringt.
    Zwei von ihnen kamen zu dem Funktechniker.
    „Sie müßten Kaiser Karl sein", sagte einer von ihnen, ein blonder Leutnant. „Der bin ich", entgegnete Kaiser. „Sie haben also herausgefunden, daß ich an Bord der Jet war, als Krermein sie klaute."
    Das war nicht schwer. Sie sind verletzt?"
    „Ich habe ein Bein verloren."
    Das tut mir leid. Fühlen Sie sich in der Lage, mit Admiral Hetschic zu sprechen? Er erwartet Ihren Bericht."
    „Ich bin bereit."
    „Können Sie allein gehen?"
    Kaiser blickte an sich herunter. Er schüttelte den Kopf.
    „Nicht so gut", erwiderte er.
    Die beiden Offiziere faßten sich bei den Händen und bildeten so eine Brücke, auf die Kaiser sich setzen konnte. Sie trugen ihn zum Raumschiff. Er legte ihnen seine dürren Arme um die Schultern.
    „Meine Großmutter war doch ein kluges Kind", sagte er grinsend. „Wissen Sie, sie sagte, die Flotte werde mich noch einmal auf Händen tragen. Stellen Sie sich vor, ich habe es ihr nie geglaubt. Und jetzt...? Wie schade, daß sie mich nicht sehen kann."
    „Ihnen scheint es gar nicht so schlecht zu gehen, Kaiser", sagte der Leutnant.
    „Habe ich das behauptet?" fragte er.
     
    ENDE
     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher