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0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum
Autoren: Jason Dark
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nicht besser gehen. Je früher du sie bewältigst, um so schneller ist er frei.«
    »Wie lange?«
    »Höchstens drei Tage. Ich weiß nicht, ob ich das Ultimatum verlängern kann…«
    »Schon gut. Was verlangen Sie?«
    »Costello!«
    Ich schluckte. »Wie bitte?«
    Die vier Messerspitzen zitterten, als der Mann seine Hand bewegte. »Logan Costello, Sinclair. Ihn wollen wir haben. Du gibst ihn uns und bekommst deinen Partner zurück.«
    »Das ist alles?«
    »Ja.«
    Ich ließ einige Sekunden verstreichen und kam mir vor, als würde ich auf einem elektrischen Stuhl sitzen. Diese Bedingungen waren verdammt hart, beinahe schon unerfüllbar. Nur mußte ich davon ausgehen, daß die Kerle es sehr ernst meinten. Erfüllte ich das Ultimatum nicht, war Suko verloren.
    Costello nach London holen!
    Das war ein Unding. Er würde mich nicht an sich herankommen lassen. Er befand sich in der Schweiz auf neutralem Boden. Wenn er wollte, konnte er mir seine Leibwächter schicken und mich im Schnee ersticken lassen. Weder freiwillig noch unfreiwillig würde Costello mit mir nach London kommen.
    Das sah böse aus, sogar sehr böse…
    »Du sagst nichts, Sinclair?«
    »Mir hat es tatsächlich die Sprache verschlagen. Es ist eine sehr harte Aufgabe.«
    »Nicht unlösbar für dich.«
    »Doch!«
    Der Kerl lachte. »Dann lehnst du also ab? Gut, wir werden dich und deinen Partner zur Hölle schicken.«
    »Das habe ich damit nicht gesagt. Ich brauche eine Verlängerung des Ultimatums. Ich muß mir einen Plan einfallen lassen, wie ich an Costello herankommen. Er befindet sich nicht in London.«
    »Das haben wir inzwischen auch herausgefunden, sonst hätten wir uns schon um ihn gekümmert.«
    Er sprach glatt, ohne Emotion. Trotzdem zeigte er mir seine Gefühle, ich brauchte nur auf die vier Messerspitzen zu schauen. So waren die Mitglieder der Triaden, die aus Asien eingesickert waren.
    Sie kannten nur ihr Ziel, gingen dabei über Leichen und verlangten den absoluten Gehorsam.
    »Drei Tage?« hakte ich noch einmal nach. Es mußte mir doch gelingen, mehr herauszuschlagen.
    »Ich gebe dir noch fünf Sekunden, um zuzustimmen. Wenn nicht, verläßt du diesen Raum als Toter!«
    »Drei Tage sind…«
    »Vier Sekunden!«
    Ich geriet ins Schwitzen. Der Körper juckte. Zahlreiche Ameisen krabbelten über meine Haut.
    »Eine Sekunde!«
    Ich starrte auf die Klingen. Sie versprachen mir den Tod. Schon Suko hatte sie auf der alten Brücke am Kanal kennengelernt.
    »Die Zeit ist um!«
    »Okay, ich mache es. Ich werde es versuchen. In drei Tagen muß ich ihn haben.«
    »Richtig.«
    Ich atmete durch die Nase aus. Auch der Typ vor mir hörte das Schnaufen und mußte lachen. »Es ist nicht einfach, das wissen wir auch. Aber du kennst dich aus.«
    »Hoffentlich. Wie geht es dann weiter?«
    »Wenn du ihn hast, wirst du in deiner Wohnung auf unseren Anruf warten. Alles andere wird sich von allein ergeben. Ist das klar?«
    »Natürlich.«
    »Noch etwas, Bulle. Wir kennen eure Taktik, haben sie lange genug studieren können. Wir wollen keine großen Aktionen, verstehst du? Keinen Ärger, keinen Auflauf. Es muß alles der Reihe nach gehen, nur so kommen wir ins Geschäft.«
    »Nein, ich werde die Kollegen nicht einweihen.«
    »Das raten wir dir. Auch wenn wir uns jetzt zurückziehen, wirst du noch sitzenbleiben. Nach einer Minute wirst du aufstehen und kannst den Raum verlassen. Allerdings nicht auf demselben Weg, wie du gekommen bist. Es gibt noch eine zweite Tür. Man hat es nicht gern, wenn Weiße durch das Lokal laufen.«
    »Verstanden!«
    »Viel Glück, Sinclair!« Er sagte es spöttisch, obwohl ich mir vorstellen konnte, daß er es in meinem Fall durchaus ernst meinte.
    Ich sah, wie er ging. Seine Schritte waren kaum zu hören, doch in das Licht geriet sein Schatten für einen Moment, bevor der Scheinwerfer erlosch.
    Es wurde dunkel!
    Stockfinster, und ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich selbst konnte nichts sehen, kam mir auf dem verdammten Stuhl vor wie eine Zielscheibe. Automatisch legte ich meine Hand gegen den Griff der Beretta, und meine Gedanken drehten sich in dieser langen Minute nicht um Suko und sein Schicksal, sondern um den Stab, der ihm gestohlen worden war. Sie hatten ihn, sie glaubten, seine Kraft in den Händen zu halten und ahnten nicht, daß auch das Gegenteil der Fall sein konnte.
    Es war jedenfalls ein Tanz auf dem Vulkan, und Suko schwebte über der Öffnung.
    Wo mochte sich sein Versteck befinden? Ich ging davon aus, daß sie ihn hier im
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