Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0669 - Stützpunkt Donnergott

Titel: 0669 - Stützpunkt Donnergott
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ortungsschirme. Kartop kam zu ihm. „Eymontop", sagte er beschwörend.
    „Denken Sie an den Befehl! Wollen Sie den Befehl verweigern?"
    Der Zweite Vesyr der Pariczani-schen Flotte drehte sich langsam um. Seine Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt.
    „Ich erwarte, daß Sie mich mit allen Kräften unterstützen.
    Kritik ist absolut unangemessen."
    „Eymontop, Sie dürfen nicht kneifen."
    „Wenn Sie sich meinen Befehlen nicht sofort beugen, bringe ich Sie vor das Posijur."
    Kartop zuckte zusammen. Er wurde um eine Nuance blasser.
    „Ich bestehe darauf, daß Sie den Angriff fortsetzen. So lautet unser einziger Befehl."
    „Abführen!"
    Die anderen Offiziere in der Hauptleitzentrale des Schlachtschiffs zögerten. Erst als Eymontop seine Order wiederholte, zogen sie ihre Energiestrahler und richteten sie auf Kartop, der zu einem wütenden Protest ansetzte. Eymontop wandte ihm den Rücken zu und gab ihm damit zu verstehen, daß er es nicht zu einer Diskussion kommen lassen würde.
    Die Situation verlangte seine volle Aufmerksamkeit.
    Auf den Ortungsschirmen war zu erkennen, daß ihre Umgebung von terranischen Raumschiffen verschiedenster Klassen nur so wimmelte. Die Strukturtaster knatterten, weil das Sonnensystem schweren Erschütterungen ausgesetzt wurde.
    Ursache dafür war der aus dem Nichts aufgetauchte Weiße Zwerg, der auf eine Umlaufbahn um die Sonne eingeschwenkt war, die noch enger als die des Merkur war. Dieser innerste Planet des Solsystems wurde von einer ganzen Armada von kugelförmigen Schlachtschiffen bewacht.
    Eymontop begriff schlagartig, weshalb Rhodan das Sonnensystem für so lange Minuten in der Normalzeit belassen hatte. In dieser Zeit war es zahlreichen Raumschiffen der Flocu Leticrons gelungen, in das System vorzustoßen. Ein wütender Kampf war entbrannt, bei dem die Angreifer eine ebenso schnelle, wie deutliche Niederlage bezogen.
    Unter diesen Umständen wurde ein Angriff auf den Hauptgezeiten-wandler auf dem Merkur zu einem Selbstmordunternehmen ohne Erfolgschance. Ein Mann wie der Zweie Vesyr der Pariczanischen Flotte dachte gar nicht daran, sich sinnlos zu opfern.
    Er analysierte die Lage richtig, und zog die einzig möglichen Schlüsse daraus. Die PINOR, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Feindkontakt gehabt hatte, ging auf Gegenkurs.
    „Ortung", meldete die Funk- und Ortungszentrale. Warnende Pfeiftöne klangen rhythmisch auf.
    „Repeil, Ketter, Oynikul", rief der Kommandant. „Antworten Sie!"
    Die drei Männer, die nicht von Terranern zu unterscheiden waren und dunkelgrüne Uniformen des Solaren Forschungskorps trügen, eilten aus der Hauptleitzentrale. Sie entstammten der Zentralgalaktischen Union und gehörten ebenso zu der für diesen Einsatz bestimmten Besatzung wie Angehörige des Carsualschen Bundes und der Föderation Normon.
    Aber nicht nur sie standen den Überschweren zur Seite, sondern auch Antipriester aus dem Baalol-Kult, Neu-Arkoniden und dreißig nichthumanoide Lebewesen von zum Teil monströsem Äußeren. Sie stammten von verschiedenen Urweltplaneten aus allen Bereichen der Milchstraße, verfügten jedoch alle über eine hochstehende Intelligenz. Eymontop war ein Mann, der sich grundsätzlich nicht mit eingleisigen Plänen befreunden konnte. Jetzt zeigte sich wieder einmal, daß diese Einstellung richtig war. Hätte er den ursprünglichen Plan verfolgt, dann hätten acht bis zehn Besatzungsmitglieder genügt, die als „Terraner" häten auftreten können. Durch das kosmophysikalische Experiment Rhodans aber und die Massierung der solaren Streitkräfte um Sonne und Merkur herum, war ein klares Durchbruchs- und Vernichtungsmanöver unmöglich geworden.
    Neue Pläne mußten entworfen und entwickelt werden.
    Dafür aber war zunächst ein Rückzug notwendig.
    Der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte folgte den drei Männern bis zum Zwischenschott, das die Hauptleitzentrale von der Ortungs und Funkzentrale trennte. Er achtete sorgfältig darauf, daß er nicht in den Erfassungsbereich der Aufnahmeoptiken geriet.
    Die drei Männer nahmen vor den Funkgeräten Platz. Einer von ihnen schaltete die Bild-Funk-Verbindung ein.
    Im Bildwürfel erschien das harte Gesicht eines hohen Offiziers.
    „Hier spricht die CANADA", sagte er. „Identifizieren Sie sich."
    „DYNA", antwortete Ketter, ein dunkelhaariger Mann mit einem Allerweltsgesicht, das sich nur schwer einprägte.
    „Forschungsschiff DYNA. Verschwinden Sie, und lassen Sie uns in Ruhe. Wir haben schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher