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0667 - Das Horrorhaus von Pratau

0667 - Das Horrorhaus von Pratau

Titel: 0667 - Das Horrorhaus von Pratau
Autoren: Jason Dark
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seiner Runde durch die Gaststätte. »Du weißt wahrscheinlich nicht, wo wir uns befinden, Nadine.«
    »Nein.«
    »Wir stehen an einem historischen Ort oder an einem, den der Teufel gezeichnet hat.«
    »Das hier?«
    »Ja, ein Gasthaus, in dem jemand gelebt hat, von dem sich die Menschen auch heute noch viel erzählen. Er hatte einen berühmten Namen, denn es war Dr. Faustus.«
    »Was?« Nadine schüttelte den Kopf, als könnte sie es nicht glauben. »Der Faust, der vor einigen hundert Jahren einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat?«
    »Das ist richtig.«
    »Aber es sind Legenden.«
    »Nein, Faust war oft hier in Pratau und Wittenberg. In diesem alten Gasthof hat er mit seinen Kumpanen und Studenten oft genug gezecht, und hier hat ihn auch der Teufel geholt, als Faust versuchte, stärker zu sein als er. Es ist ein Platz für den Teufel, Nadine. Er fühlte sich hier wohl, seiner und der Geist des toten Faustus sind nicht vernichtet worden. Sie befinden sich noch in und zwischen den Wänden, wo sie umherirren und nur gerufen werden müssen.«
    »Das hast du getan, Will?«
    »So ist es. Ich spürte deutlich, dass sich hier etwas befindet, mit dem ich gut zurechtkommen würde. Es war der alte Geist, der Schauer des Bösen, es war…«
    »Der Teufel!«, schrie Nadine und ihre Augen leuchteten plötzlich. Endlich hatte sie die gesamte Tragweite der Erzählung begriffen und sie nickte heftig, während sie sich nach vorn beugte. »Dann sind wir unbesiegbar - oder?«
    »So erscheint es mir auch. Und wir müssen es sein, denn du kennst unsere Feinde und weißt, wie gefährlich sie sind. Sie sind fast mit ihrer geballten Macht erschienen. Sinclair, Suko und - mein Nachfolger«, sagte er spöttisch.
    »Und Conolly!«, erklärte Nadine, wobei sie auf den leblosen Körper deutete. »Er wird uns nicht mehr gefährlich werden können, denn Asmodis ist es gelungen, ihn auszuschalten.«
    »Da hat er etwas Gutes für unsere Sache getan.«
    »Das finde ich auch.«
    »Was willst du jetzt tun?« Nadines Augen fieberten. »Du hast die älteren Rechte. Willst du sein Blut trinken?«
    Mallmann runzelte die Stirn. Die Haut in seinem übrigen Gesicht straffte sich noch mehr. »Ich überlege noch, wie ich es anstellen soll. Jetzt sein Blut trinken, warten oder ihn in unser Versteck schleppen, um ihm dort die grausamen Qualen angedeihen zu lassen.«
    »Nein, das nicht. Wir müssen ihn aussaugen.«
    Dracula II lächelte. »Wie ich dich kenne, willst du dir sein Blut schmecken lassen?«
    Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Nadine Berger nickte heftig. »Es wäre mein größter Wunsch, Will. Mein allergrößter Wunsch.«
    Mallmann überlegte nicht lange. »Gut«, sagte er da. »Ich überlasse ihn dir als Lohn für deine Treue mir gegenüber. Du darfst sein Blut trinken.«
    Als Untote erlebte Nadine Berger ein wahres Glücksgefühl. Es spiegelte sich als Leuchten in ihren Augen wider. Sie hätte am liebsten einen Jubelschrei ausgestoßen, wollte Bill zu sich heranzerren und anheben, doch dagegen hatte Mallmann etwas.
    »Noch nicht!«, befahl er.
    Nadine war irritiert. »Warum nicht? Hast du es dir anders überlegt?«
    »Das nicht. Aber er ist auch als Mensch sehr wertvoll. Er ist für uns die perfekte Geisel. Wir werden damit rechnen müssen, dass Sinclair und Suko uns finden. Dann könnten wir ihnen präsentieren, wen wir da bei uns haben.«
    »Und was ist mit dem Teufel? Steht er nicht auf unserer Seite, Will? Ist er nicht…?«
    Mallmann winkte ab. »Der Teufel will auch Sinclairs Vernichtung, das steht fest. Wie ich ihn kenne, wird er eingreifen, wenn er es für richtig hält.«
    »Er ist doch nicht feige verschwunden?«
    Mallmann schüttelte den Kopf. »Nein, daran glaube ich nicht. Dafür hat er sich schon damals zu lange in diesen Räumen aufgehalten. Ich will dir eines sagen: Er hat mir versprochen, seinen Erzfeind Sinclair so zu töten, wie er damals Dr. Faustus vernichtet hat.«
    »Und was tat er damals?«
    Mallmanns Lippen verzogen sich so stark, dass er seine Vampirzähne zeigte. Es war eine Geste des Triumphs. Wahrscheinlich stellte er sich im Geiste vor, wie Sinclair vernichtet wurde. »Der Teufel hat Dr. Faustus damals zerrissen. Er hat ihn gegen die Wände geschlagen, er riss ihm die Körperteile ab. Er schlug ihn in seiner rasenden Wut einfach tot. So kann man es nachlesen.«
    »Stimmt es?«
    »Du musst es glauben, Nadine!«
    Sie blickte wieder auf ihr Opfer Bill Conolly. Der lag regungslos da, hatte sich nicht
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