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0666 - Im Bann des Sonnendreiecks

Titel: 0666 - Im Bann des Sonnendreiecks
Autoren: Unbekannt
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abwehren können, aber es gab keinen Grund dafür. Es schien nicht unverständlich, daß die Bewohner von Neu-Lemur so reagierten. Jedenfalls hatten sie ihre Erinnerung im Lauf der Jahrtausende verloren - die Erinnerung an die Heimat in der anderen Milchstraße. Sie schienen sich hier zwischen den Galaxien sehr wohl zu fühlen.
    Die Begleitschiffe veränderten ihre Positionen während des Landeanflugs nur insofern, als sie sich weiter zurückzogen und einen Ring mit größerem Durchmesser bildeten. Der Explorer durchstieß die dünnen, spiraligen Wolken, dann zeichneten sich Bilder ab, die mit nur geringen Unterschieden auch von der Erde hätten stammen können.
    Worden, der jetzt wieder neben Lerg saß, bemerkte knapp: „Es ist eine Art Heimkehr. Ein starker Eindruck, der gewissermaßen suggestiv ist."
    „Sie haben recht, Worden. Man fühlt sich heimisch!"
    Carissa erkundigte sich aus der astronomischen Zentrale, für die es jetzt kaum Arbeit gab: „Es ist seltsam, nicht wahr, wie wenig wir uns um die Möglichkeit kümmern, durch den Transmitter zurückzugehen in unsere Milchstraße."
    „Ja, mir geht es nicht anders!" bestätigte Mopron. Er fühlte eine bemerkenswerte Ruhe. Hier, unter ihnen, breitete sich eine schöne Landschaft aus, in der es die Explorermannschaft lange würde aushallen können. Das Schicksal des Schwesterschiffes hätte sie eigentlich weitaus mehr beschäftigen sollen, aber sie hatten es schon fast vergessen.
    Eigentlich hätten Lerg diese Gedanken warnen sollen, aber er lehnte es unbewußt ab, seine Überlegungen weiter zu verfolgen.
    Der Explorer landete inmitten einer Gegend, deren Hügel und Täler mit kleinwüchsigem Wald bestanden waren, auf einem riesigen Raumhafen. Die Anlage leuchtete kreisrund und weiß aus den schwarzgrünen Wäldern mit den unzähligen Wasserläufen hervor. Es mußte ein Raumhafen aus der alten Zeit sein. Die Kuppelgebäude und viele Anlagen, die halb in den Boden hineingebaut waren, sprachen für diese Annahme.
    „Jetzt kommt die interessanteste Phase des Fluges", sagte Lerg und stand auf, als das riesige Schiff sicher auf den Landestützen ruhte und die Maschinen zum Teil abgeschaltet wurden.
    „Wie darf ich das verstehen?" fragte Carissa.
    „Warte nur ab und sieh. Freund Clessidro wird sich melden und uns einsperren. Begreiflicherweise haben wir etwas dagegen."
    „Mit Recht!" knurrte Worden, der Erste Offizier. Sie warteten.
    Noch immer war die Feuerleitzentrale besetzt. Innerhalb von Minuten konnte ein Schnellstart durchgeführt werden. Der HÜ-Schirm spannte sich um den Explorer. Schweigend und konzentriert, mit weit geöffneten Nachrichtenkanälen, augenblicklich zum schnellen Reagieren bereit, warteten die verschiedenen Abteilungen darauf, daß etwas geschah.
    „Funkkontakt!"
    Wieder leuchtete der Bildschirm auf. Gestochen scharf zeichnete sich das plastische Bild eines anderen Mannes darauf ab. Die Übersetzungsgeräte wurden aktiviert.
    „Ich bin Bentejac, der Vertraute von Gulyv-Tau. Verlaßt das Schiff und begebt euch in Gefangenschaft!"
    Lerg lächelte kalt. Auch dieser Mann war untersetzt und trug eine uniformähnliche Kleidung, aber um seine glatte Stirn lag ein breiter weißer Reifen. Seine Haut glänzte wie helle Bronze.
    „Wer ist Gulyv-Tau?" fragte Lerg und machte sich auf eine lange Diskussion gefaßt.
    „Dieser Planet Neu-Lemur und sein Volk besitzt einen Gottkaiser. Er ist Gulyv-Tau."
    „Als ihr Terra und eure Heimatplaneten verließt, hattet ihr noch keinen Gottkaiser."
    „Das mag sein. Wir kümmern uns nicht um die Vergangenheit.
    Sie ist erloschen."
    „Und ich sage dir, Bentejac, daß wir mächtiger sind als dein Götze. Wir sind zwischen den Augen Gulyv-Taus hindurchgekommen und haben ihn besiegt."
    „Er hat euch ausgespien! Deshalb nehmen wir euch gefangen!"
    beharrte Bentejac.
    „Er spie uns aus, weil wir unverdaulich waren. Und ich würde jedem von euch davon abraten, unser Schiff anzugreifen. Ihr habt Fernflugschiffe, ihr könnt mit Sicherheit den Linearflug beherrschen - warum versucht ihr es nicht, andere Welten kennenzulernen und euch zu bilden?"
    „Wir brauchen es nicht. Unsere Heimat ist das Schönste und Beste, das wir kennen!"
    Lerg grinste breit, was seinen Partner in Verwirrung zu stürzen schien.
    „Das Bessere ist der Feind des Guten. Ihr habt alles vergessen.
    Euer Gottkaiser ist nichts anderes als ein Transmitter. Kennst du diesen Begriff?
    „Wir haben Transmitter, um die Entfernungen zwischen den Orten
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