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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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besitzt, das eigentlich archiviert hätte werden müssen. Er dürfte es gar nicht bei sich tragen. Mithin fällt er in die Kategorie Grabräuber.«
    Er verließ die Terrasse und ging zum BMW, um das Autotelefon zu benutzen. Er rief Michael Ullichs Handy an.
    »Oh, schon Probleme?« meldete der sich. »Haben wir hier auch… Carsten sitzt nämlich am Lenkrad…«
    »Dieser Student, Lars Menkenberg, den Carsten uns ins Schloßhotel beordert hat… weiß jemand, wo wir den finden können?«
    »Wieso? War er nicht da? Vielleicht kommt er später…«
    »Unsinn«, wehrte Zamorra ab. »Er ist regelrecht geflohen. Wo ist er einquartiert? In Marburg, oder hat er eine Adresse hier in der Gegend?«
    »Moment. Ich frage Carsten, falls der nicht dadurch so verwirrt wird, daß er seinen Klapperatismus auf Rädern aufs Dach legt.«
    »Enten sind unkippbar«, vernahm Zamorra Carstens Protestruf. »Und wenn du weiter über meine Fahrweise meckerst, kannst du dich ja selbst ans Lenkrad setzen!«
    »Aber nicht an dieses! Dann nehmen wir den Porsche! Zamorra - hast du ein wenig Zeit?«
    »Wann soll ich wieder anrufen?«
    »In zehn Minuten, oder in neun.«
    »D'accord.« Zamorra schaltete ab.
    In der Zwischenzeit hatte Nicole sich zu ihm gesellt. Sie hielt das Amulett in der Hand, das Zamorra auf dem Tisch zurückgelassen hatte. »Notfalls können wir versuchen, ihn mit der Zeitschau zu finden«, schlug sie vor.
    »Aber nicht, wenn er nach Marburg zurückfährt. Das ist zu mühsam und umständlich«, wehrte Zamorra ab.
    Sie ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder und öffnete das Handschuhfach. Darin lag die Mappe, die Carsten Möbius zusammengestellt hatte. Ein Kugelschreiber mit dem Firmenemblem des Möbius-Konzerns steckte. Nicole öffnete die Mappe, nahm den Stift und schrieb etwas auf die freie Rückseite eines der Papierblätter.
    »Was machst du da?« fragte Zamorra.
    Nicole antwortete nicht. Als sie das letzte Wort geschrieben hatte, saß sie völlig starr da, mit geschlossenen Augen - bis er sie erneut berührte. Da zuckte sie zusammen. »Was…?«
    »Du hast hier eine Notiz angelegt«, sagte Zamorra. Er griff nach der Mappe, aber sie hielt sie fest, löste den Griff erst nach ein paar Sekunden.
    »Was soll ich getan haben?« fragte sie und sah verständnislos auf den Kugelschreiber in ihrer Hand.
    »Du hast das hier geschrieben«, sagte Zamorra.
    »Nein«, murmelte Nicole. »Ich war wieder… allein. Wie vorhin auf der Terrasse. Das ganze Universum war fort. Aber jetzt ist etwas anderes fort.«
    »Was?« fragte er.
    »Ein seltsamer Druck… Es ist, als ob jemand einen Schleier weggezogen hätte. Einen Schleier, der meine Seele umfängt.«
    »Seit du das hier geschrieben hast?«
    »Seit die Schwärze schwand. - Was soll ich geschrieben haben?«
    Zamorra las es ihr vor.
    »Stört die Ruhe der Gräber nicht, ihr Frevler!«
    ***
    »Das soll ich geschrieben haben?« stieß Nicole hervor. »Das kann doch gar nicht sein! Gib her!« Sie zog ihm die Mappe aus den Fingern. »Das ist überhaupt nicht meine Handschrift«, stellte sie fest.
    »Das sehe ich. Aber ich sah auch, wie du es geschrieben hast, und du hast immer noch den Stift in der Hand.«
    »Ja…«, dehnte sie und lehnte sich weit zurück. »Ich habe es nicht geschrieben«, sagte sie dann. »Das war ein anderer.«
    »Menkenberg?«
    »Wahrscheinlich. Irgend etwas hat er mit mir angestellt. Ich begreife es nicht. Wir verfügen doch beide über mentale Sperren…«
    »Die im gleichen Moment aufgehoben sind, wenn wir versuchen, jemanden telepathisch zu sondieren«, erwiderte Zamorra. »Meist denken wir nicht daran, und meist spielt es auch keine Rolle. Er muß deinen Versuch bemerkt haben, und wahrscheinlich hat er über genau diese… hm… ›Leitung‹ seinen eigenen posthypnotischen Befehl zu dir gesandt und auch diese Schwärze, die dich umgab.«
    »Aber zu hypnotisieren sind doch auch ohne die mentale Sperre weder du noch ich«, protestierte Nicole schwach.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Dann hat er's irgendwie anders gemacht. Der Bursche scheint über ein unwahrscheinlich starkes Para-Können zu verfügen, nur begreife ich nicht, weshalb ich das nicht mitbekommen habe… und auch das Amulett nicht darauf reagierte! Weder auf ihn mit seiner Para-Kraft, noch auf diese Druiden-Sichel…«
    »Merlin wurde einst der ›König der Druiden‹ genannt«, erinnerte Nicole. »Vielleicht liegt es daran. Das Amulett wurde immerhin von Merlin geschaffen.«
    »Zwischen Druiden und
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