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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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er am anderen Ende vorfinden würde."
    „Du hast über diese Möglichkeit anscheinend länger nachgedacht als ich", bemerkte Perry Rhodan. „Was tun wir jetzt?"
    „Es gibt mehr als ein Dutzend Möglichkeiten", antwortete Atlan.
    „Die einfachste ist, wir warten einfach, bis ihm die Geduld ausgeht. Dann kehrt er von selbst dorthin zurück, woher er gekommen ist, und wir sind die Sorge los."
    „Schlecht, weiter!"
    „Wir sperren das Nest ab, indem wir beide Transmitter ausschalten. Dann kann er nicht mehr zurück."
    Perry Rhodan schien kaum zugehört zu haben.
    „Er ist Hotrenor-Taaks Spitzel!" stieß er hervor. „Ich habe dem Laren schon einmal ein Theater vorgespielt und kann es ein zweites Mal tun. Nur diesmal soll er nicht so leicht davonkommen wie beim letzten Mal!"
    Er stand auf. Der mit Geräten überladene Raum bot ihm nur wenig Bewegungsfreiheit. Er ging ein paar kurze Schritte auf und ab. Die Erregung stand ihm auf dem Gesicht geschrieben.
    Schließlich blieb er stehen.
    „Ribald Corello muß her!" schnaubte er.
    Atlan schwieg. Die Stille wurde schließlich so penetrant, daß Perry Rhodan verwundert aufsah.
    „Du bist nicht meiner Ansicht?" fragte er.
    „Ich bin dagegen, daß du aus der Aufregung heraus handelst", verteidigte sich der Arkonide. „Wir alle haben seit der Invasion der Laren eine Menge durchgemacht, doch übereilte, zornige Entschlüsse werden uns nicht helfen. Was wir am nötigsten brauchen, ist Geduld."
    „Du sprichst mit der Weisheit deiner zehntausend Jahre", antwortete Rhodan. „Ich aber bin erst fünfzehnhundert Jahre alt und halte Geduld zwar für eine nützliche Tugend, nicht aber für ein Juwel, das man um seiner selbst willen erstreben muß." Ein kurzes Lächeln nahm seinen Worten die Schärfe. „Im übrigen ist mein Plan gar nicht so uneben."
     
    *
     
    Loremaar-Hunut war bereit, sein Vorhaben aufzugeben und unverrichteterdinge ins larische Hauptquartier zurückzukehren.
    Er hatte drei Stunden lang gewartet, und in diesen drei Stunden hatten sich die leuchtenden Torbogen der beiden Transmitter kein einziges Mal bewegt. Er stand schon vor dem Bogen, durch den er gekommen war, und warf einen letzten Blick ringsum, da geschah es.
    Der kleinere der beiden Transmitter begann zu flackern. Die rasch wechselnden Farben wurden von den Wänden des Seitengangs zurückgeworfen und erzeugten den Anblick eines Feuers. Loremaar-Hunut wich blitzschnell in eine Nische zwischen den dicht aneinandergedrängten Transmittergeräten zurück und wartete.
    Er hörte, aus dem Seitengang hervor, zunächst ein leises Surren. Das ungewohnte Geräusch überraschte ihn. Angestrengt sah er dorthin, wo der Seitengang in die Höhle mündete. Was er zu sehen bekam, trieb ihm fast die Augen aus den Höhlen. Ein merkwürdiges Gestell, eine Art Gleitplattform kam, zwei oder drei Handbreit über dem Boden schwebend, aus der Gangmündung hervor. Auf der Plattform, die kreisrund war und einen Durchmesser von nicht mehr als einem Meter hatte, erhob sich ein Sitz so klein wie ein Kindersessel, und in diesem Sitz ruhte das bei weitem merkwürdigste Wesen, das Loremaar-Hunut je zu Gesicht bekommen hatte.
    Es hatte einen schmächtigen Körper wie ein Kind von nicht mehr als zwei Jahren. Dafür war der Schädel um so kräftiger ausgebildet. Der Schädel war überhaupt dasjenige, was den Blick des unvoreingenommenen Beobachters in erster Linie fesselte. Sein Durchmesser war nur um ein weniges geringer als die Länge des übrigen Körpers. Es war schwer zu glauben, daß die schwache Muskulatur einen solchen Riesenschädel überhaupt zu tragen vermochte. Der Lare bemerkte am Hinterhaupt des unglaublichen Wesens fingerartig geformte Klammern. Sie schienen die Aufgabe zu haben, den Kopf zu stützen.
    Die Augen des fremden Geschöpfs waren ebenso wie der Schädel von unwirklicher Größe. Sie schimmerten in irisierendem Grün, fast so wie die Augen der Laren. Aber dieses Wesen hatte eine Nase wie ein Terraner und war von bleicher Hautfarbe. Es mußte sich um ein Geschöpf dieser Milchstraße handeln, um eine Mißgeburt oder so etwas Ähnliches.
    Loremaar-Hunut war gerade dabei, seine Fassung wiederzugewinnen, da schwebte die Plattform mit dem seltsamen Wesen geradeswegs auf seine Nische zu und hielt erst zwei Schritte davor an. In dieser Position befanden sich die Augen der Mißgeburt in gleicher Höhe mit denen des Laren. Er fühlte sie mit durchdringendem Blick auf sich gerichtet, und mit wachsender Angst nahm er zur
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