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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Patricia.
    Im gleichen Moment kam der Tod über sie.
    ***
    Im Château Montagne nahm Raffael sich Lord Zwerg vor. Der hatte ihm zu erklären, was Fooly und er mit der Visofon-Anlage angestellt hatten, daß sie nur noch intern funktionierte und völlig vom externen Telefonnetz abgekoppelt worden war.
    »Eigentlich müßte ich längst im Bett sein und schlafen!« wies Rhett auf die Regeln hin, denen er sich in seinem Alter zu unterwerfen hatte und die er gern zu umgehen oder auszuhebeln versuchte, wenn es ihm mal wieder nicht paßte, schon um acht oder neun Uhr in Richtung Schlafplatz marschieren zu müssen, obwohl im Fernsehen irgendein spannender Krimi mit viel Mord und Totschlag und Action lief. War doch viel interessanter als die Zeichentrickserien und langweiligen Kinderfilme im Vor- und Nachmittagsprogramm, von denen die Erwachsenen behaupteten, sie seien »kindgerecht« und »pädagogisch wertvoll«.
    Was kindgerecht war, konnten bekanntlich nur Kinder wissen, wie jedem Kind stets bewußt war! Nur die Erwachsenen verstanden so was natürlich nicht, und Rhett nahm sich vor, später seine Kinder selbst entscheiden zu lassen, wann die aufstehen oder zu Bett gehen und welche Filme sie sehen wollten. Das würde dann ein erster großer Schritt zur Verbesserung der Welt sein.
    Aber jetzt, da Raffael etwas von ihm wollte, hätte Rhett sich gern davor gedrückt. Doch der Diener hatte ihn nun mal dabei erwischt, daß er noch wach und aktiv war, obgleich die Uhr bereits auf elf zuging.
    »An den Telefonen haben wir doch wirklich nichts gemacht!« protestierte Rhett. »Ganz bestimmt nicht!«
    »Und warum funktioniert dann nichts mehr, seit ihr am Rechner herumgewurstelt habt? Erzähl mir keine Märchen, kleiner Lord. Sondern bring das in Ordnung und zeige mir dabei, wie du das gemacht hast!«
    »Und wie soll ich das tun, wenn ich doch gar nichts dafür kann?«
    Sein Beharren auf der Schuldlosigkeit machte Raffael langsam stutzig. Rhett war nicht der Typ, der anderen noch etwas vorschwindelte, wenn er längst entlarvt war. Und Raffael entsann sich, daß der Junge schon von Anfang an darauf hingewiesen hatte, daß er und Fooly nichts mit der Telefonanlage angestellt hatten.
    »Mach einfach noch mal genau das, was ihr vorhin gemacht habt, als wir euch erwischten«, bat der Diener leise.
    »Wenn Sie unbedingt darauf bestehen…«
    In Zamorras Arbeitszimmer nahmen sie vor den Terminals Platz. Rhett am Terminal 1, Raffael am Gerät daneben. Er wollte den Zugriff freischalten, als Rhett ihn unterbrach. »Pardon, Raffael, aber wenn ich alles genau so machen soll wie vorhin, muß ich auch das Paßwort selbst hacken.«
    Raffael seufzte. »Hat das Auswirkungen auf die anderen Manipulationen?«
    »Könnte sein.«
    »Dann eben«, brummte Raffael unzufrieden. Er würde das Paßwort danach also schon wieder ändern müssen.
    Auf seinem Monitor verfolgte er die Schritte, die Rhett durchführte. Er staunte darüber, wie sicher der Junge mit dem Computer arbeitete. Fooly hatte mit seiner Vermutung wohl recht, daß Rhett eine Spezialbegabung dafür besaß. Normal war es jedenfalls nicht - für das, was er hier tat, benötigte man schon recht fortgeschrittene Kenntnisse. Es war, wie Raffael sich schon einmal geäußert hatte, wirklich beinahe so, als würde der Spezialist Hawk sich damit befassen.
    Der dritte Monitor war abgeschaltet und damit automatisch auf die Visofon-Anlage geschaltet. Plötzlich sah Raffael aus den Augenwinkeln, wie der Monitor kurz aktiviert wurde, aufblitzte, um sofort wieder zu verlöschen.
    »Halt!« stieß er hervor. »Das war es gerade!«
    Er hatte eine Logdatei aktiviert, um die Manipulationen hinterher genau analysieren zu können. Jetzt rief er das Log ab.
    Es gab die Aktivierung. Aber sie konnte nicht von Rhett geschaltet worden sein. Der Befehl kam von einer anderen Stelle.
    »Ich habe wirklich nichts mit dem Visofon gemacht!« beteuerte Rhett gerade. »Das müssen Sie doch jetzt gesehen haben, Raffael!«
    Der nickte geistesabwesend. »Nicht weitermachen«, forderte er. »Ich checke das gerade.«
    Rhett rutschte aus dem Sessel und kam zu ihm herüber, stellte sich neben ihn und schaute zu. Raffael prüfte das Log mit einem speziellen Unterprogramm, das Hawk vor einiger Zeit geschrieben hatte.
    Plötzlich stoppte er den Ablauf.
    »Da wird eine andere Datei aktiviert!« behauptete Rhett plötzlich. »Da - das ist der Aufruf. Eine Exe-Datei…«
    »Pfadangabe! Verdammt, das Rabenaas ist versteckt und…« Kurz
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