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0653 - Stirb, wenn du kannst!

0653 - Stirb, wenn du kannst!

Titel: 0653 - Stirb, wenn du kannst!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gefahren. Sie mußte sich an diesen gewaltigen Stahlklotz erst gewöhnen, der selbst bei Schrittgeschwindigkeit viel schwerfälliger reagierte als Zamorras BMW oder Nicoles Cadillac.
    Und prompt schaffte sie es, den Motor absterben zu lassen.
    »Himmel!« fauchte sie wütend. »Das geht doch gar nicht! Motor mit Automatik kannste gar nicht abwürgen.«
    Die Rolls-Royce-Maschine hatte davon wohl noch nichts gehört.
    Patricia versuchte den Motor erneut zu starten.
    Aber jetzt spielte die Batterie nicht mehr mit, obgleich sie zwischen den einzelnen Startversuchen immer größere Pausen einlegte. Schließlich gab sie auf.
    »Frau am Steuer«, seufzte sie selbstironisch.
    »Den Männern wär das garantiert nicht passiert… und zugeben würden sie's bestimmt auch nicht…«
    Sie sah wieder zum Wohngebäude.
    Dort war immer noch alles dunkel.
    Und weder William noch Zamorra kehrten zurück…
    ***
    Der Tod überlegte, ob er jetzt zuschlagen oder noch ein wenig warten sollte.
    Denn außer ihm war da noch jemand.
    Einer, von dessen Anwesenheit ihm niemand etwas gesagt hatte. Deshalb wartete er noch ab.
    Aber nicht mehr lange.
    Er sah seine Opfer vor sich. Und jetzt packte ihn doch endlich die Ungeduld.
    ***
    Zamorra bewegte sich langsam die Treppe hinunter. Wer auch immer das Licht ausgeschaltet hatte, versprach sich davon einen Vorteil. Also war es sinnvoll, sich nicht auf die Augen zu verlassen, sondern auf andere Sinne.
    Aber wie, wenn sie nicht ansprachen?
    Weder konnte Zamorra etwas Verdächtiges hören noch verspürte er eine fremdartige Aura. Das Amulett verhielt sich nach wie vor neutral.
    Er entsann sich des Schattens, den er zu sehen geglaubt hatte. Steckte der dahinter?
    Und wer steckte hinter dem Schatten?
    Zamorra lauschte immer wieder, achtete auf jede Regung. Plötzlich hörte er eine Stimme. »Professor?«
    William…
    »Bleiben Sie draußen. Ich komme zu Ihnen«, rief Zamorra ihm zu. »Das wird hier heute abend nichts mehr. Wir fahren ins Dorf hinunter und warten auf den Tagesanbruch…«
    Aber er bewegte sich nicht mehr von der Stelle. Er verharrte. Wenn es jemanden gab, der sie beobachtete, mochte jetzt eine Reaktion erfolgen. Auf die wartete der Dämonenjäger.
    Aber nach wie vor blieb alles ruhig.
    Alles bis auf William. Nach ein paar Minuten machte der sich wieder bemerkbar. »Professor? Ist etwas passiert?«
    »Nichts«, rief Zamorra zurück. »Ich muß mir nur die Schnürsenkel neu binden. Ist im Dunkeln nicht so einfach.«
    »Schnürsenkel?« echote William. »Ach so!«
    Er schien begriffen zu haben. Denn Zamorra trug keine Schnürschuhe, sondern kurzschaftige Stiefel. Das mußte der Butler gesehen haben, als sie Château Montagne verlassen hatten.
    Zamorra lauschte weiter. Er zeigte Geduld. Und nur ganz vorsichtig bewegte er sich durch die Dunkelheit, ohne ein verdächtiges Geräusch zu verursachen Immer noch blieb alles ruhig. Der unsichtbare Gegner ließ sich nicht aus der Reserve locken.
    Schließlich atmete Zamorra tief durch. Es hatte keinen Sinn mehr, zu lauern. Es war wohl wirklich besser, auf den Tagesanbruch zu warten, wie er vorgeschlagen hatte. Er tastete sich die Treppe hinunter und durch den Gang. Da hörte er Williams Aufschrei. Ein dumpfes Poltern folgte, dann war wieder Ruhe.
    »William?« fragte Zamorra halblaut. Er war jetzt so weit gekommen, daß der Butler ihn hören mußte, auch wenn er leise sprach.
    Aber William antwortete nicht.
    Zamorra betrat die Eingangshalle.
    Die Tür stand offen. Ein fahler Lichtschimmer fiel von draußen herein. Er reichte kaum aus, etwas zu erkennen. Es war nur ein fast schwarzer Fleck in ganz schwarzer Fläche.
    Und etwas, das noch schwärzer war als die Schwärze, huschte durch den großen Raum auf Zamorra zu…
    ***
    Raffael Bois hatte natürlich nicht Feierabend gemacht. Er machte seinen obligatorischen abendlichen Rundgang durch das Gebäude und auch über das Grundstück, um überall die weißmagischen Sigille und Symbole zu kontrollieren, die die unsichtbare Schutzkuppel über dem Château aufrechterhielten. Früher war es hin und wieder vorgekommen, daß Witterungseinflüsse die Zeichen verwischten und das magische Kraftfeld mit der Zeit durchlässig wurde.
    Aus Erfahrung klug geworden, prüfte Raffael jetzt im Abstand von wenigen Tagen die Zeichen und erneuerte sie, wo immer das nötig war. Das verhinderte unliebsame Überraschungen…
    Inzwischen war es dunkel geworden.
    Von draußen sah Raffael, daß in den Räumen, die Lady Patricia und
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