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0652 - Duell zwischen den Sternen

Titel: 0652 - Duell zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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diesem Grunde hatte ich es mit dem größten Unbehagen beobachtet, daß Rhodan den SVE-Raumer des Laren betreten und mit ihm nach der Galaxis NGC 3190 gestartet war.
    Ich konnte mir auch jetzt noch nicht vorstellen, daß dieses Konzil selbstlos handelte. Es mußte ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen. Aber sicherlich war es müßig, mir Gedanken darüber zu machen. Ich vertraute dem Großadministrator. Ein Mann wie er wußte, was er tat. Er verlor so leicht nicht die Kontrolle über sich selbst.
    Ich erhob mich und schwebte im abwärts gepolten Antigravschacht in den untersten Hangar der Jacht hinunter. Ich legte meine Geschäftsunterlagen in ein Sicherheitsfach des Gleiters und verließ das Schiff. Um die frische, würzige Luft der Erde einatmen zu können, schaltete ich die Klimaanlage der Maschine aus und öffnete die Fenster. Ich roch den Ozean und die Palmen. Das Herz wurde mir weit. Niemals zuvor hatte ich so sehr das Gefühl gehabt, heimgekehrt zu sein, wie heute. Ich war wieder auf der Erde, auf dem Planeten, auf dem, ich geboren wurde, und ich wußte, daß es ein ganz besonderer Planet war.
    Als ich den Raumhafen überquerte, verdrängte ich die Gedanken an die Alte Dame. Irgendwie glaubte ich, alles werde sich schon bald wieder normalisieren. Doch als ich mich dem Verwaltungsgebäude der TEMSYV näherte, schwand meine Selbstsicherheit wieder. Wie eine freischwebende Treppe hing das TEMSYV-Center über dem Meer. Nur die unterste Stufe lag am Ufer in einem Park. Darüber erhob sich Sektion nach Sektion, wobei sich jede weiter hinausstreckte als die vorherige. Die konservative Architektur hätte ein solches Gebilde nicht erbauen können. Jedes Material wäre unter der extremen Belastung zusammengebrochen. Das Geheimnis der TEMSYV-Treppe, wie das Center auch genannt wurde, waren Antigravprojektoren. Sie stützten das Bauwerk und hielten es im Gleichgewicht.
    Ich landete auf dem Parkdach über dem Trakt, in dem meine Büroräume und die der Alten Dame lagen. Fest entschlossen, mir Zutritt zu verschaffen, ging ich auf das Außenschott zu.
    Als ich es öffnete, kam mir jener Mensch entgegen, mit dem ich über Visiphon bereits gesprochen hatte.
    „Ich habe Ihnen bereits gesagt, daß Mrs. Bonhero nicht zu sprechen ist", sagte er.
    „Das entscheidet sie nicht allein", entgegnete ich scharf.
    „Da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Darüber hinaus sollten Sie wissen, daß heute Ihr letzter Arbeitstag bei der TEMSYV war."
    Er lächelte sardonisch.
    „Die Präsidentin sagte voraus, daß Sie so reagieren würden."
    Er stellte sich mir in den Weg. Ich war fassungslos. Im ersten Moment war ich versucht, den Kerl niederzuschlagen, aber ich verzichtete darauf. Ich wollte auf gar keinen Fall gewalttätig werden.
    „Verbinden Sie mich mit der Präsidentin", befahl ich kühl.
    Er zögerte kurz, als könne er nicht begreifen, daß ich noch immer nicht erkannt hatte, was geschah, und ging zu einem Interkom. Eine Sekretärin meldete sich. Ich kannte sie nicht. Sie war ebenso neu wie dieser Mensch, der sich mir in den Weg gestellt hatte.
    „Der Vizepräsident möchte Mrs. Bonhero sprechen", berichtete er.
    Das Mädchen runzelte mißbilligend die Stirn und schüttelte den Kopf.
    „Mrs. Bonhero hat gesagt, er möchte die Unterlagen hereingeben und warten, bis sie ihn zu sich bestellt", sagte sie.
    Er drehte sich zu mir um und hob bedauernd die Arme.
    „Sie haben's gehört."
    Ich stand wie versteinert vor ihm. Ein ungeheuerlicher Verdacht stieg in mir auf. Wenn man mich nicht zu der Alten Dame vorließ, dann mußte man einen triftigen Grund dafür haben. Hatte jemand ein Verbrechen an ihr verübt? Lebte sie vielleicht gar nicht mehr, und versuchte man jetzt, mich um mein Erbe zu betrügen?
    Ich sah ein, daß es wenig Sinn hatte, mit aller Gewalt zu der Alten Dame vordringen zu wollen. Wortlos drehte ich mich um und kehrte zu meinem Gleiter zurück. Dabei überlegte ich mir bereits, welchen Detektiv ich mir nehmen sollte.
    Der Mann aus dem Vorbüro folgte mir und legte mir die Hand auf die Schulter. Als ich mich umwandte, streckte er mir wortlos die Hand entgegen.
    „Was wollen Sie?" fragte ich ihn.
    „Die Unterlagen, bitte, Sir."
    Ich stieß die Hand zurück, die nach meiner Mappe griff. Ich warf die Papiere in das Sicherheitsfach und verschloß es. Jetzt zog sich der Mann zurück.
    Der Gleiter stieg auf. Ich flog an der Küste entlang zu meiner Villa, die weiter nördlich lag. Dabei wählte ich die Kennziffer des
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