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0651 - Die Rache der Wölfin

0651 - Die Rache der Wölfin

Titel: 0651 - Die Rache der Wölfin
Autoren: Jason Dark
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andere Seite hat nicht geschlafen. Sie war um einen Schritt schneller.«
    »Ich weiß, Onkel John. Außerdem habe ich mich damit abgefunden, dass ich Nadine nie mehr sehen werde. Nicht als Wölfin, nicht als Mensch. Als Mensch habe ich sie heute Nachmittag gesehen, aber sie war nicht mehr die Gleiche. Da strahlte sie etwas Böses ab, als wäre sie eine Feindin von mir.«
    »Also keine Wölfin?«
    »Richtig.«
    »Danke, Johnny, wir reden später noch darüber.« Ich wandte mich an seine Eltern. »Wenn Johnny festgestellt hat, dass sich Nadine veränderte, so müssen wir davon ausgehen, dass es stimmt. Er hatte schließlich den besten Draht zu ihr. Ich frage mich nur, in was sie sich verändert hat.«
    »Du hörtest doch, John, keine Wölfin.«
    Ich wedelte mit der Hand. »Unterschreiben möchte ich das nicht. Auch Morgana Layton zeigte sich nicht nur als Wölfin. Das dürft ihr nicht vergessen.«
    »Ist das jetzt nicht zweitrangig?«, fragte Bill. »Wichtig ist doch nur, dass sie sich verändert hat.«
    »Klar, und noch wichtiger ist, dass wir herausfinden, wo wir nach ihr suchen müssen.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hast du schon im Garten nachgeschaut?«
    »Nein, John.«
    »Wir werden es tun.«
    »Vorn oder hinten?«
    »Wo ist die Deckung besser?«
    Bill deutete auf die Rückseite.
    »Okay, dann komm, aber lösch hier das Licht.«
    »Sollen wir nicht die Außenbeleuchtung einschalten?«, fragte Sheila.
    »Wäre nicht schlecht.«
    Während sich die Fensterscheibe, durch den Elektromotor angetrieben, öffnete, entstanden innerhalb des Gartens einige Lichtquellen, die zum Teil ihren Schein in verschiedene Richtungen verstreuten oder auch gewisse Orte direkt anstrahlten.
    Ich war als Erster in der feuchten, schwülen Luft, konnte aber keine Bewegung innerhalb des Lampenlichts ausmachen. Der Garten lag in völliger Ruhe.
    Während ich stand, bewegte sich Bill von mir weg. »Nichts, John, hier ist nichts.«
    »Ich gehe mal weiter.«
    »Tu das.«
    Ich näherte mich dem Ende des Grundstücks, wo die hohen Tannen standen. Dort war es sehr dunkel. Wer sich auskannte, der entdeckte auch den schmalen Weg, über den man das Nachbargrundstück erreichen konnte. Ich bog Zweige zur Seite und strahlte mit meiner Bleistiftleuchte die unmittelbare Umgebung ab.
    Es war nichts zu sehen. Keine Nadine Berger und auch keine Morgana Layton.
    Und doch glaubte ich nicht daran, dass sie geblufft hatten.
    Als ich wieder zurückgehen wollte, hörte ich Sheilas Stimme vom Haus her durch den Garten hallen. »Es hat geschellt.«
    »Wer ist es denn?«, riefen Bill und ich zugleich.
    »Suko, er steht schon vor der Tür.«
    »Okay, Sheila, mach auf.« Bill winkte ihr zu, dann wandte er sich an mich. »Du glaubst doch auch nicht, dass man uns zum Narren gehalten hat?«
    »Nein.«
    »Und wo stecken sie?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Sorge, Bill, die Nacht ist lang, so verflucht lang…«
    ***
    Suko lächelte, als er das offene Tor sah, durch das er seinen Wagen lenkte und in schneller Fahrt die Kehren des Weges nahm, der zum Haus hoch führte.
    Er hatte sich natürlich seine Gedanken gemacht und sie sahen so übel nicht aus. Bisher schienen sie einen Vorsprung den anderen gegenüber zu haben, und der musste eingehalten werden. Wenn er daran dachte, dass auch sein Freund John Sinclair mittlerweile bei den Conollys eingetroffen war, sah es eigentlich nicht so schlecht aus.
    Suko stoppte nicht weit von der Haustür entfernt. Im Haus brannte Licht. Drei Schritte brachten ihn dorthin, wo die Klingel aus der Wand schaute.
    Er drückte sie zweimal, atmete tief durch - und stand plötzlich steif wie ein Holzpfahl.
    Erstens spürte er den Druck der Waffe im Kreuz und zweitens hörte er hinter sich eine Stimme, mit der er hier nie im Leben gerechnet hatte.
    »Mach so weiter, Suko, dann bin ich sehr mit dir zufrieden…«
    »Mallmann, du…«
    »Nichts mehr!«, flüsterte Dracula II und fügte ein leises, kaltes Lachen hinterher…
    ***
    Sheila und ihr Sohn waren beide im Wohnraum zurückgeblieben. Sie ahnten natürlich nichts Böses, als sie Sukos Stimme durch die Sprechanlage zu ihnen gedrungen war.
    Sheila ging mit schnellen Schritten durch den Flur und sprach über die Schulter hinweg zu ihrem Sohn. »Keine Sorge, Johnny, jetzt sind wir gleich komplett.«
    »Ich weiß nicht, Mum.«
    »Was weißt du nicht?«
    »Vergiss es.«
    Sie hob die Schultern. Sukos Silhouette zeichnete sich hinter dem dicken Glas ab, da er im Streulicht der Außenleuchte stand. Es
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