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0651 - Die Rache der Wölfin

0651 - Die Rache der Wölfin

Titel: 0651 - Die Rache der Wölfin
Autoren: Jason Dark
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sie befreit, das heißt, sie ist den Weg gegangen und hat großes Glück gehabt. Sie kam normal zurück, was die anderen Mächte nicht akzeptieren konnten.«
    »Das begreife ich, Dad.«
    »Dann musst du auch damit rechnen, dass sich etwas getan hat. Die andere Seite wird versucht haben, Nadine unter Kontrolle zu bekommen. Nicht grundlos hat sie sich von London abgesetzt. Sie wollte nicht nur in Ruhe über sich selbst nachdenken, sondern es der anderen Seite auch schwer machen, sie aufzuspüren. Du weißt, dass sie mächtige Feinde hat, und Morgana Layton hat es geschafft. Sie war schneller als John Sinclair, der nach New York jettete, um Nadine zu retten. Wir haben eine Niederlage einstecken müssen, Sohn.«
    Johnny begriff. Mühsam quetschte er die Antwort hervor. »Dann müssen wir davon ausgehen, dass sich Morgana Layton an Nadine rächt und sie eventuell sogar tötet.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Zum Werwolf macht?«
    »Richtig.«
    Johnny trat einen Schritt zurück. »Aber Dad, ich habe sie doch gesehen. Da sah sie normal aus, sie war kein Werwolf, sie hat sich nicht verwandelt, sie…«
    »Das kann bei Dunkelheit geschehen. Lass erst einmal den Mond am Himmel erscheinen.«
    Johnny war ins Schwitzen geraten und sehr nervös geworden. Er wusste nicht mehr, wohin er schauen sollte. Seine Mundwinkel zuckten, er zog die Nase hoch, schaute auf seine Mutter, die im Hintergrund stand und nur die Schultern hob.
    »Habe ich sie verloren, Dad? Haben wir Nadine endgültig verloren? Sag du was, Mum!« Die Stimme des Jungen klang gequält.
    Beide Eltern spürten die kalte Haut auf ihren Körpern. Die Frage hatte auf der Hand gelegen, sie war eine Folge der Ausführungen gewesen. Aber eine Antwort wollte keiner geben.
    Johnny nickte. »Ihr sagt nichts«, flüsterte er. »Dann ist das für mich Antwort genug.«
    Sheila ging auf den Jungen zu. »Johnny, es kann sein, es muss aber nicht zutreffen.«
    »Nein, Mum, es ist zugetroffen. Ich weiß es.« Er deutete auf seine Brust. »Ich spüre es tief in mir. Ich - ich habe mit ihr gebrochen, versteht ihr? Als ich ihr Gesicht in dem Fenster sah, da hatte ich das Gefühl, dass es Nadine ist, sie aber trotzdem eine andere war, auch wenn sie normal aussah.«
    »Steckte etwas in ihr?«, fragte Bill.
    »Ja, so ähnlich. Mir fehlte die Beziehung. Sie war mir nicht nur gleichgültig geworden, ich verspürte auch so ein Unbehagen. Das war total anders als sonst und ich kann es nicht einmal richtig erklären.«
    »Das geht nicht nur dir so, Johnny. Auch wir sind davor nicht gefeit, das haben wir oft genug erlebt.«
    Johnny blickte seinen Vater starr an. »Was würde passieren, wenn sie plötzlich als Werwölfin hier erscheint?«
    »Muss ich dir das sagen?«
    Johnnys Augen bekamen einen harten Glanz. Mit kaum hörbarer Stimme fragte er: »Du wirst sie töten?«
    »Das muss ich wohl.«
    »Auch wenn sie uns nicht angreift, Dad?«
    Bill hob die Schultern. »Das ist eine Gewissensfrage, Junge. Wenn sie sich in eine Werwölfin verändert hat, wird es ihr kaum etwas anderes übrig bleiben, als uns anzugreifen. Das verlangt einfach ihre dämonische Kreatur.«
    Johnny schwieg. Er nickte nur. Erst langsam, dann hektisch. Schließlich öffnete er den Mund. »Ich ich will aber nicht dabei sein. Ich möchte es nicht sehen.«
    »Wir versuchen alles, um dich herauszuhalten.«
    Der Junge schaute in den Garten, wo dunkelrote Sonnenstrahlen über den Rasen flossen. »Sie hat aber gesagt, dass sie mich besuchen will.«
    »Sicher.«
    »Dann kann ich nicht…«
    »Johnny, sie wird nicht an dich herankommen!«, erklärte Bill mit harter Stimme. »Zudem haben wir ebenfalls Vorsorge getroffen. Suko hält sich in der Nähe auf und John wird bald in London landen und dann sofort kommen.«
    »Die lässt sich bestimmt nicht abhalten, Dad, wenn sie sich einmal etwas vorgenommen hat.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wo soll ich bleiben?«
    »Im Haus, das steht fest.«
    Johnny nickte. »Ja, aber…«, er druckste herum. »Wie würdest du sie denn töten, Dad?«
    »Ich bin mir noch nicht sicher.«
    »Aber du hast die Goldene Pistole schon eingesteckt. Ich habe sie bei dir gesehen.«
    »Es wäre die letzte Möglichkeit, Junge.«
    »Töten«, flüsterte Johnny mit einer Stimme, die auf seine Eltern wie die eines Fremden klang. »Nadine töten. Das kann ich nicht fassen, das ist nicht…«
    Sheila nahm Johnny in den Arm drückte sein Gesicht gegen ihre Schulter. »Bitte, Junge, noch ist nichts entschieden. Vielleicht wendet sich
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