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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen
Autoren: Larry Brent
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Rha-Ta-N'my
verschrieben.
    Im Haus angekommen, besprach der hochgewachsene Camaro
sich kurz mit der Greisin, deren Einfluß und Wissen ihn in das Geheimnis um
Rha-Ta-N'my eingeweiht hatte.
    Vor fünf Jahren war Raymondo Camaro mit einem Zirkus nach
Mexico City gekommen. Seit dieser Zeit lebte er hier. Die Begegnung mit der
alten Rosana Getaboje hatte sein Leben von Grund auf verändert.
    Durch seine Mutter hatte er zum ersten Mal von
Rha-Ta-N'my gehört. Seine Mutter war eine Indio-Frau gewesen, sein Vater
Spanier. Camaro hörte viel von den geheimnisvollen Sagen und Legenden der
Eingeborenen, die der großen Masse nicht bekannt waren.
    Sein Wunsch nach Einfluß und Macht war schon immer sehr
stark gewesen. Und er wußte, daß er seine Ziele erreichte, wenn er die Gesetze
befolgte, die er bei Rosana Getaboie gelernt und zu der ihn seine Mutter kurz
vor ihrem Tod geschickt hatte.
    Rosana Getaboje vermochte vieles. Aber sie brauchte eine
Vertrauensperson, die den furchtbaren Ritus mit ihr durchführte.
    Die beiden Indios wurden aufgefordert. Benzin im Haus auszugießen.
Während das geschah, verließen Rosana Getaboje und Raymondo Camaro die
Lehmhütte. Die dunklen Schauergestalten blieben drin und merkten nicht, was
hier eingeleitet wurde.
    Dann wurde das Haus angezündet. Das Feuer griff schnell
um sich, das alte, morsche Holz brannte wie Zunder.
    Mitten in der Feuerbrunst die sieben Opfer, die geduldig
wie Lämmer auf ihrer Bank saßen und in der Hitze und im Rauch umkamen.
    Zwanzig Meter abseits stand die Vierergruppe und
beobachtete, wie die Hütte ein Raub der Flammen wurde.
    Rosana Getaboje stand da mit gespreizten Händen, die sie
in Leibhöhe hielt, so daß die Fingerspitzen schräg in den rauchgeschwängerten
Himmel vor ihr wiesen
    »Sieben junge Frauen für die sieben Priester, die wir dir
gewonnen haben, Rha-Ta-N'my!« murmelte sie, und auf ihrem Gesicht spiegelte
sich der rote Feuerschein, der ihre runzlige Haut frisch und rot erglühen ließ,
als würde sie mit jungem Blut gefüllt.
    »Nimm unser Opfer an, wie du auch die vorigen nicht verschmäht
hast! Sieben junge Frauen für Gorho, deinen Schwarzen Sklaven, der jetzt kommen
und hier seine Heimat einnehmen kann. Schenk uns das ewige Leben auf dieser
Welt, Jugend und Reichtum als Dank für die Gaben, die du von uns entgegennehmen
konntest!«
    Raymondo Camaro an der Seite der Alten, wiederholte die
Worte. Sein scharf geschnittenes Gesicht mit den dicken Augenbrauen hatte einen
Zug ins Brutale. Sein blauschwarzes Haar wuchs tief in seinen Nacken hinab, und
breite schwarze Koteletten berührten die Backenknochen des Unterkiefers.
    Camaro war vierzig Jahre alt, ein Mann im besten Alter.
Ein Mann, der einem Angst machen konnte, wenn man ihn sah. In seinen Augen
glühte ein Feuer.
    Raymondo Camaro steuerte mit Kraft und Energie sein
Lebensziel an: Die furchtbare Dämonengöttin, die in den Erzählungen einiger
Indios vorkam, die schon mal die Erde als Domizil gewählt hatte, würde durch
seine Anstrengungen zurückgeholt werden.
    Es gab Gesetze, denen auch Dämonen sich nicht entziehen
konnten.
    Wenn man Feuer und Öl zusammenbrachte, brannte es.
    Wenn abnorme Hirne sich der grausamen Riten Rha-Ta-N'mys
bemächtigten, kamen die Dämonen.
     
    ●
     
    Obwohl sie spät zu Bett gegangen war, stand sie früh
wieder auf.
    Es war sechs Uhr, als Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C ins
Bad ging, um zu duschen. Später nahm sie Kontakt zu X-RAY-1 in New York auf.
    Sie berichtete, was sich in der letzten Nacht ereignet
hatte.
    Auch X-RAY-1 konnte ihr eine Neuigkeit mitteilen. Unter
rätselhaften Umständen war gestern in Mexico City ein Amerikaner namens Bill
Hathly verschwunden. Die PSA, die über alle anfallenden Kriminalfälle in der
ganzen Welt sofort unterrichtet wurde, arbeitete mit modernsten Computern und
Elektronengehirnen.
    ›Big Wilma‹ und ›The clever Sofie‹, die beiden größten
Computer der Welt, wurden mit allen Daten gefüttert, die eingingen, und sie
warfen sofort eine Meldung aus, wenn sich eine Nachricht mit einer anderen
deckte, und wenn zu vermuten war, daß sich hier gleiches abspielte.
    In diesem Fall war der Zusammenhang offensichtlich.
    War Bill Hathly das gleiche Schicksal zugestoßen wie den
anderen Menschen, deren Verschwinden man bis zur Stunde noch nicht geklärt
hatte?
    Die detaillierten und offenen Aussagen seiner Sekretärin
Mary Dawson hatten zwei Namen ins Gespräch gebracht, die bisher noch nicht
genannt worden waren: Ramona
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