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0648 - Die Stunde des Ghouls

0648 - Die Stunde des Ghouls

Titel: 0648 - Die Stunde des Ghouls
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hälfte Nadine in Bezug auf Nicole nicht eifersüchtig war; sie wußte, daß Nicole bei Zamorra in festen Händen und diesem treu war. Mochte Pascal sich hier durch den reizvollen Anblick Appetit holen - und dann bei Nadine naschen…
    Auf daß die Zahl ihrer Kinder sich von zwei auf mehr vergrößerte…
    Zamorra grinste.
    »Wenn du nichts anzuziehen hast, wird man dich erst gar nicht ins Flugzeug lassen«, warnte er. »Also brauchen wir nicht nach Mexiko…«
    »Wir müssen!« unterbrach Nicole. »Und zwar so schnell wie möglich -ehe ich mir hier eine Lungenentzündung hole.«
    Von den beiden Herren der Schöpfung kam keiner auf die Idee, ihr zu sagen, dem könne man mit warmer Kleidung Vorbeugen.
    Wozu brauchte ein so hübsches Geschöpf wie Nicole Duval Kleidung?
    In dieser Frage waren die beiden Männer sich völlig einig.
    ***
    Serpio Zapas war noch spät in der Nacht unterwegs. Von Torreón bis in sein kleines Heimatdorf war es eine Strecke von rund 150 Kilometern, deshalb kam er nicht jeden Tag nach Hause. Dafür waren die Straßen einfach zu schlecht; er benötigte jedesmal rund vier Stunden für die Fahrt. Daher sah er zu, daß er 12 bis 13 Stunden am Tag arbeitete. Dann konnte er bereits nach vier Tagen wieder heim; für drei freie Tage in der Woche lohnte sich die lange Fahrt dann schon.
    Sein betagter Ford Galaxie, irgendwann in den 70er Jahren gebaut, aber immer noch zuverlässig, rasselte mit asthmatisch keuchendem Motor über die fast nur aus Schlaglöchern bestehenden Bergstraßen. Serpio hatte es fast geschafft; nur noch ein paar Minuten, und er war zu Hause, wieder einmal.
    Zwischen ihm und seinem kleinen Dorf lag jetzt nur noch der noch kleinere Friedhof.
    Plötzlich rissen die Scheinwerfer seines Wagens eine Gestalt aus der Dunkelheit, die quer über die Straße taumelte.
    Unwillkürlich trat Serpio auf die Bremse.
    Der Galaxie kam mit einem Ruck zum Stehen.
    Serpio glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    Die Gestalt, die so plötzlich auf die Straße gelaufen kam und in den Lichtkegel seiner Scheinwerfer geriet, war eine junge Frau - eine so gut wie nackte junge Frau. Das einzige, was sie trug, war ein BH.
    Sie zuckte zusammen, wich vor dem Licht zurück und rannte weiter.
    Mit einem Sprung war Serpio aus dem Wagen.
    »He, warten Sie, Señora«, rief er. »Ich will Ihnen helfen! Was ist…«
    Sie antwortete nicht, rannte einfach nur weiter in die Dunkelheit.
    Sekundenlang zögerte Serpio, sah sich um. Wenn eine nackte Frau durch die Nacht floh, irgendwo hier draußen außerhalb einer Ortschaft, dann stimmte etwas nicht. Wer jagte sie?
    Aber er konnte keinen Jäger sehen oder hören. Die Nacht war still, einmal von der Geräuschkulisse abgesehen, die die Flüchtende verursachte.
    Hinter Serpio machte die Straße eine Biegung.
    Auf die lief die Frau zu, wenn sie ihre Richtung nicht zwischendurch änderte. Aber warum sollte sie das tun? Sie war aus dem kleinen Wald links der Straße gekommen und jetzt im kleinen Wald rechts der Straße verschwunden.
    Serpio folgte ihr nicht direkt.
    Er stieg wieder in den chromblitzenden Galaxie, legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Er holperte die Straße ein Stück zurück, um die Biegung herum, und stoppte nach ein paar Dutzend Metern wieder. Dann stieg er erneut aus.
    Richtig getippt - da kam sie.
    Erreichte die Straße, hielt erschrocken inne, als sie ihn sah.
    »Nun warten Sie doch«, bat er. »Ich tue Ihnen nichts. Ich will doch nur helfen. Wer ist hinter Ihnen her, Señora?«
    »Ich… ich… Serpio ?«
    »Jesúsa!« stieß er überrascht hervor. Er hatte sie noch nie nackt und so zerzaust gesehen, und sich auch nie vorstellen können, daß sie so durch die Nacht rannte; deshalb hatte er sie zuerst überhaupt nicht erkannt. »Jesúsa! Komm, steig ein! Was zum Teufel ist passiert? Du bist ja gerannt, als sei der Teufel hinter dir her!«
    »Ist er auch«, keuchte sie. »Ist er auch! Ich…« Sie verstummte.
    Serpio faßte sie am Arm. Sie zuckte wieder heftig zusammen, ließ die Berührung dann aber geschehen. Er führte sie zum Wagen und half ihr beim Einsteigen. Dann kletterte er selbst wieder hinters Lenkrad. Der große Achtzylinder-Motor blubberte leise vor sich hin.
    Serpio knipste die Innenbeleuchtung ein. Sie war zwar nur schwach, zeigte ihm aber, daß Jesúsa totenbleich war. Ihre Lider flatterten. Ihre Hand griff nach seiner. »Schalt es aus, bitte«, raunte sie. »Schalte alles aus, sonst sehen sie uns! Sie… sie…«
    Er knipste die
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