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0648 - Die Stunde des Ghouls

0648 - Die Stunde des Ghouls

Titel: 0648 - Die Stunde des Ghouls
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie den Wagen kaum noch benutzen. Mit den zerschossenen Reifen kam sie nicht schnell vorwärts. Jedenfalls nicht schnell genug.
    Obgleich der Pickup auf dieser Schlaglochstrecke auch relativ langsam fahren mußte.
    Der Dämonenjäger hoffte, daß er trotz der bohrenden Schmerzen noch fit genug war, handeln zu können.
    Er schätzte ab, welcher der Männer ihm am gefährlichsten werden konnte.
    Dann schnellte er sich empor und handelte.
    Der ihm am nächsten war, flog nach einem kräftigen Stoß über die Ladeklappe des Wagens und landete auf der Straße. Aus der Drehung heraus verpaßte Zamorra dem zweiten einen betäubenden Hieb mit der Handkante, entriß ihm das Gewehr und hielt das dem dritten vor den Bauch, noch ehe der Mann begriff, was passiert war. Neben ihm polterte der Betäubte auf die Pritsche. Der, den Zamorra über die Ladeklappe gestoßen hatte, kam Dutzende Meter entfernt mühsam auf die Beine. Er würde das Fahrzeug nicht mehr so rasch einholen.
    Der dritte Mann ließ seine Waffe los.
    Zamorra fing sie auf.
    »Aussteigen, los!« forderte er.
    »Aber - der Wagen fährt doch…«
    »Runter von der Pritsche!« fuhr Zamorra ihn an. »Entweder du springst, oder ich schieße dich hier runter!«
    Natürlich würde er das nie fertigbringen. Das konnte der andere aber nicht wissen. Im Gegenteil, er hielt Zamorra ja aus unerfindlichen Gründen für einen Killer.
    Umständlich begann er über die Bordkante zu klettern.
    »Schneller!« Zamorra versetzte ihm einen Stoß. Der Mexikaner landete auf der Straße, fing sich aber etwas besser als der erste, weil er auf den Sturz vorbereitet war.
    Zamorra schwang herum. Wenn von den beiden Typen im Fahrerhaus niemand in den Rückspiegel sah, konnten sie von der Aktion nicht viel mitbekommen haben. Es gab kein Fenster nach hinten. Gehört hatten sie scheinbar auch nichts, denn die Fenster waren geschlossen.
    Glück für Zamorra!
    Er suchte nach seinem Blaster und fand ihn bei dem Mann, den er niedergeschlagen hatte. Mit dieser Waffe fühlte er sich etwas wohler als mit den Gewehren. Die Strahlwaffe konnte er auf Betäubung einstellen; wenn er damit schoß, verletzte oder tötete er nicht.
    Er hefte die Waffe wieder an die Magnetplatte am Gürtel.
    Das erbeutete Gewehr behielt er trotzdem. Es konnte ihm zumindest helfen, andere einzuschüchtern. Und es war eine brauchbare Schlagwaffe für den Nahkampf.
    Vor dem Wagen tauchte das Dorf auf.
    Ein paar restaurierungsbedürftige kleine Lehmziegelhäuser, deren weiße Farbe hier und da abplatzte, Ställe, kleine Gärten. Eine breite, staubige Straße, hier und da ein Zaun vor einem der Häuser. Sitzbänke vor fast jeder Haustür unter einem schattenspendenden Baum.
    Aufgeregte Hühner, die vor einem kläffenden Köter quer über die Straße flüchteten. Vor einem Haus spielende Kinder, die sich nicht für die auf steigende Qualmwolke interessierten. Andere dagegen waren schon sehr daran interessiert; das halbe Dorf mußte sich versammelt haben, um den Brandherd zu löschen beziehungsweise die Löscharbeiten zu begaffen und zu stören.
    Und da stand der leicht beschädigte Ford Mondeo, mit dem Ombre unterwegs war. Die Fahrertür offen, der Wagen leer.
    Der Fahrer des Pickup drückte auf die Hupe und bremste den Wagen mit einem heftigen Ruck ab.
    Es ging los…
    ***
    Gerade, als der Mexikaner abdrücken wollte, schreckte der Hupton die Männer um Yves Cascal auf. Köpfe drehten sich; die Waffe schwenkte zur Seite.
    »Das sind Benito und die anderen«, sagte jemand triumphierend. »Sie haben auch den Rest dieser Mörderbande!«
    »Holt die Kerle her, dann können wir sie gleich alle zusammen fertigmachen!«
    Ein paar der Männer liefen los, in Richtung Straße. Wenig später wurde es dort laut.
    Cascal suchte den Ghoul und sah ihn nicht mehr in der Gruppe. Dieser verdammte Leichenfresser hatte sich davongemacht! Erließ die aufgehetzten Menschen die Drecksarbeit für sich machen. Und wenn die es tatsächlich fertiggebracht hatten, auch noch Zamorra und Nicole einzukassieren, war die Show wohl bald gelaufen.
    Er überlegte, ob er jetzt eine Chance hatte. Keine Waffe war auf ihn gerichtet, die Zahl der Gegner war geringer geworden. Daß sie ihm die Hände auf den Rücken gebunden hatten, war nicht weiter tragisch. Damit wurde er fertig, wenn er nur ein paar Sekunden Zeit bekam.
    Auf der Straße wurde es noch lauter. Ein paar Leute brüllten sich wütend an. Von Cascals Bewachern wechselten noch zwei den Standort. Die anderen
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