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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal
Autoren: Jason Dark
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manche Reisende hatten ihre Panik noch nicht abschütteln können.
    Suko und den Kommissar fand ich sehr schnell. Die beiden standen zusammen, diskutierten miteinander und schwiegen erst, als ich bei ihnen stehen blieb.
    »Nichts, wie?«
    »Genau, Harry.«
    Er holte tief Luft. »Dann sind die beiden verdammten Verbrecher doch verschwunden.«
    »So sieht es aus.«
    Harry drehte sich um und streckte beide Arme aus. »Schaut euch doch mal um, verflucht. Wo kann man sich hier verstecken? Es gibt anscheinend kein Ziel. Weshalb wurde die Notbremse gezogen?«
    »Wobei nicht feststeht, dass es einer der beiden getan hat«, bemerkte Suko.
    »Sie haben«, wiedersprach ich. »Die Bremse wurde in dem Wagen gezogen, in dem sie saßen.«
    Suko lachte leise. »Wie war das mit Südfrankreich?«, sagte er. »Wollten Sie nicht dorthin?«
    »Mit einem Umweg, wie mir scheint.«
    Ich hatte eine Frage. »Hat man euch denn gesehen?«
    Suko und der Kommissar hoben gleichzeitig die Schultern. »Wissentlich nicht. Wir haben auch keinen Wagen der ersten Klasse untersucht und ebenfalls keine flüchten sehen.«
    »Da spielt die Dämmerung eine Rolle.«
    »Richtig, John. Fragt sich nur, was wir jetzt unternehmen sollen. Warten, bis Hilfe eintrifft? Zu Fuß weiterlaufen und darauf hoffen, dass sie uns zufällig vor die Mündungen laufen? Oder geben wir auf und fahren direkt nach Alet-les-Bains, um Abbé Bloch und seine Templer vor der Gefahr zu warnen?«
    »Das wäre nicht einmal das Schlechteste.«
    »Ich bin dagegen«, sagte der Kommissar. »Van Akkeren und Hoffmann müssen einen Grund gehabt haben, dass sie den Zug genau hier stoppten. Die gehen genau nach Plan vor. Oder glaubst du, dass sie einfach so einige Kilometer weit laufen, nur um etwas zu joggen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Dann muss es hier in der Gegend etwas geben, was die beiden Kerle interessiert.«
    Wir konnten dem Kommissar nicht widersprechen. Bei Tageslicht hätten wir weiter schauen können, jetzt sah alles gleich aus. Egal, in welche Himmelsrichtung wir auch blickten.
    »Da läuft man sich die Füße kaputt«, meinte Suko.
    Ich nickte, bis mir einfiel, dass ich jemanden kannte, der aus Ungarn stammte. »Ich bin gleich wieder da«, sagte ich und lief davon, ohne die mir nachgerufenen Fragen zu beantworten.
    Julia fand ich noch an unserem Wagen. Sie rauchte eine Zigarette und nickte mir zu. »Ich habe Sie schon gesucht, John. Schön, dass Sie zurückgekehrt sind.«
    »Ja, aber ich bin nicht allein, sondern mit zwei Freunden unterwegs. Denen ist nichts passiert.«
    »Oh, das wusste ich nicht.«
    »Kommen Sie mit.«
    Julia hob die Schultern, trat die Zigarette aus und folgte mir. Das verletzte Bein behinderte sie kaum. Als sie meinen besorgten Blick sah, glitt ein Lächeln über ihre Lippen. »Keine Bange, John, es geht schon. So leicht mache ich nicht schlapp.«
    Suko und der Kommissar staunten nicht schlecht, als ich Julia anschleppte. Harry grinste breit. »Eine derartige Reisebekanntschaft lasse ich mir gefallen.«
    Ich stellte sie vor, und Julia erfuhr auch die Namen meiner beiden Freunde.
    »Dann sind wir zu viert.« Sie lächelte. »Sollen wir warten, bis Hilfe eintrifft?«
    »Daran habe ich eigentlich nicht gedacht.«
    »An was denn?«
    Ich runzelte die Stirn. »Julia, Sie sind Ungarin. Sie - das setze ich einmal voraus - kennen Ihr Land. Ich müsste wissen, wo wir hier ungefähr sind.«
    Sie lachte hell und warf dabei den Kopf zurück. »Bei Tageslicht hätten Sie eigentlich die Ziehbrunnen sehen können. Das bedeutet, dass wir uns in der Puszta befinden. Mittendrin, wenn Sie verstehen, und da gibt es nur wenige Dörfer. Es sieht einfach schlecht aus.«
    »Das heißt, wir müssen weit laufen, um den nächsten Ort zu erreichen - oder?«
    »So ist es. Kommt allerdings darauf an, was Sie unter weit verstehen. Es gibt Leute, die lachen über eine Entfernung von zwanzig oder mehr Kilometern. Ich allerdings nicht.« Sie warf einen Blick auf ihre Schuhe. »Die würden das nicht mitmachen.«
    »Ja, glaube ich auch.«
    »Dann müssen wir warten.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Hören Sie mal, Julia. Kann es nicht doch einen Ort in der Nähe geben?«
    Sie schaute ihn an, bewegte ihre Augenbrauen. »Weshalb reiten Sie so darauf herum?«
    »Wir haben unsere Gründe.«
    »Geheimnisse?«, fragte sie lachend.
    »Nicht direkt, aber so etwas Ähnliches schon.«
    Ich hörte zwar hin, bekam allerdings von dem Gespräch nicht allzu viel mit, weil ich abgelenkt worden war. Wenn ich geradeaus
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