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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem
Autoren: Jason Dark
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zart. Nicht den geringsten Schmerz habe ich gespürt.«
    »Mir ging es ebenso.«
    »Schließt du etwas daraus?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    Sie hatten die Halle längst verlassen und schritten durch einen breiten Gang, zum Hof hin offen, wo sie mehrere Frauen sahen, die in bequemen Sesseln lagen, sich zumeist dabei im Schatten aufhielten oder an den Teichen und Springbrunnen hockten, sich unterhielten, sangen oder auch lachten. Für die Neuen hatten sie noch keinen Blick.
    »Hört sich allerdings nicht nach Vampiren an«, murmelte Jane. »Vielleicht sehen wir zu schwarz.«
    »Abwarten.«
    Mongo Pasha öffnete eine Tür, die aus zwei Schwingflügeln bestand. Sie führte zu einem kühlen Raum, mehr schon einer Halle, mit einem bunten Steinmosaik als Fußboden. In der Mitte des Raumes führte der normale Boden zu einer muldenförmigen Vertiefung. Wieder schimmerte kristallklares Wasser darin, an dessen Oberfläche dunkelrote Rosenblätter schwammen.
    Das weiche Licht drang aus einem Holzgeflecht unter der Decke und ließ die Farben des Fußbodens noch intensiver hervortreten. Mongo Pasha ging auf eine der Türen an der rechten Seite zu. Sie bestand aus filigranem Holz, das dem Flechtwerk unter der Decke ähnelte. Auch wenn sie verschlossen war, konnte jemand von außen sehr gut durch die zahlreichen Lücken schauen.
    Der Herrscher des Harems, dieses gewaltige Monster, hielt den beiden Frauen die Tür auf, ließ sie durchgehen und blieb draußen. Sanft und einen letzten Windzug hindurchlassend schwang der Eingang hinter ihrem Rücken wieder zu.
    »Kneif mich mal«, flüsterte Jane.
    »Warum?«
    »Ich - ich träume doch.« Sie wischte über ihre Augen. »Das ist ja wie im Kino.«
    »1001 Nacht. Davon hat schon die alte Frau Scheherazade erzählt, wie du weißt, und sie wurde nicht geköpft, weil sie dem Sultan die schönen Märchen und Geschichten nahe brachte.«
    »So lange kann ich nicht erzählen.«
    »Brauchst du auch nicht.«
    »Was dann?«
    Jane ging dorthin, wo das Bett stand. Ihre nackten Füße drückten tief in den weichen Flaum des Teppichs. Sie ließ sich auf das Bett sinken, über sich einen Himmel, der aussah wie ein riesiges Blatt.
    »Willst du schlafen?«
    Jane lachte. »Würde ich gern. Und was machst du?«
    »Es ist zwar warm, aber ich möchte mir doch gern Kleidung überstreifen.« Glenda stand bereits vor einem in die Wand eingebauten Schrank. Sie zog eine Tür auf und lachte so laut, dass Jane aufmerksam wurde.
    »Was ist denn?«
    »Komm her, schau es dir an.«
    Das ließ sich die Detektivin nicht zweimal sagen. Sie schwang hoch und bekam wenig später ebenfalls Augen wie Teller. »Himmel, das sind ja Sachen!«
    Glenda strich mit der Hand über die Stoffe. »Alles vom Feinsten und Besten.«
    »Wer es hat…«
    In den folgenden Minuten fühlten sich die beiden Frauen wie blutjunge Teenager und vergaßen ihre eigentliche Situation. Sie probierten einiges durch. Was sie auch anzogen, es passte fast alles, und die Entscheidung fiel ihnen sehr schwer.
    Beide entschieden sich für ein Kleid, dessen Stoff nicht zu durchsichtig war. Glendas schimmerte in einem tiefen Rot, den passenden Slip dazu hatte sie ebenfalls gefunden. An seinem oberen Rand saß eine Kette aus Perlen.
    Jane blieb bei Schwarz bis Violett und schlüpfte auch in die entsprechenden Schuhe, die weich wie Pantoffeln waren. Sie schwang vor einem Spiegel hin und her, fuhr mit den Händen durch ihr Haar und flüsterte: »Ich bin müde.«
    »Frag mich mal.«
    Jane warf sich schwungvoll auf das Bett, wo sie noch einmal hoch federte. »Komm, es ist breit genug.«
    Auf eine derartige Einladung hatte Glenda nur gewartet. Zweimal ließ sie sich so etwas nicht sagen.
    Sie kam kaum dazu, gegen den Himmel zu schauen, denn wie von selbst fielen ihr die Augen zu, und sie versank, ebenso wie Jane, in einen tiefen Schlaf…
    ***
    Darauf hatte die Person gewartet, die von Jane und Glenda noch nicht entdeckt worden war. Sie hatte in einer der Nischen gelauert, die sich ebenfalls innerhalb dieses großen Raumes verteilten.
    Eine Nische mit Tür. In dieser Enge hingen Wäschestücke, sorgfältig gebügelt und zusammengefaltet.
    Die Person saß auf der Wäsche. Durch einen Spalt hatte sie einen recht guten Überblick und konnte auch das Bett beobachten, auf dem beide Frauen lagen.
    Schon bald erschlafften die Körper, denn die Müdigkeit war einfach zu groß gewesen.
    Darauf hatte die Gestalt nur gewartet, und sie freute sich darüber, dass es so schnell
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