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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron
Autoren: Unbekannt
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überschweren Narkosegeschütze auf und verwandelten halbe Straßenzüge in Landschaften des Schweigens. Die bewußtlosen Männer wurden entwaffnet.
    Die Bürger selbst, deren Verluste hoch genug waren, halfen den Ordnungstruppen, als sie sich wieder aus ihrer Erstarrung erholt hatten. Rhodans TV-Auftritt hatte diese Erstarrung beseitigt und allen neue Hoffnungen gegeben. Es war, als erwachte der Planet schlagartig.
    Aber solange der Anführer der Extremisten noch nicht gefaßt war schließlich hatte er nicht nur zum Mord aufgefordert, sondern ein Dutzend der ewigen Gesetze bewußt mißachtet, war die Auseinandersetzung noch nicht entschieden. Zu diesem Zeitpunkt aber, als sich Akolte-Tun, Gayt-Coor, Rhodan und Zeno, unterstützt von einer Gruppe der Elitetruppen, auf die Jagd nach Maytschetan machten, holte Heltamosch zu seinem zweiten Schlag aus.
     
    *
     
    Sie standen, eine größere Gruppe wild entschlossener Männer, auf den Stufen nahe des Eingangs. Vier schnelle, schwere Gleiter warteten auf sie. Rhodan übersah die Szene mit einem Blick und ahnte, daß die stürmische Entwicklung auf Rayt dem nächsten Höhepunkt zustrebte, der ebenfalls einer der letzten Höhepunkte des Geschehens sein würde. Perry legte eine Hand in einer freundschaftlichen Geste auf die Schulter des Mato Pravt.
    „Vergessen Sie die Schiffe?"
    Heltamosch schien von innerlichen Zweifeln zerfressen.
    Seine Miene drückte Verzweiflung und eine milde Form der Daseinsangst aus. Aber hinter diesen vorübergehenden Stimmungen erkannte der Großadministrator die Härte und die Unerbittlichkeit seines Freundes.
    „Ich habe sie nicht vergessen. Ich denke gerade in diesem Augenblick an sie."
    Rhodan hob das Handgelenk und deutete auf das transparente Fenster im Kampfanzug, durch das die Ziffern der Uhr zu sehen waren.
    „Verbindung mit der PRYHNT klar?"
    Heltamosch nickte langsam.
    „Sollten wir diesen Betrug weiterspinnen? Sind Sie ernstlich der Meinung, es hülfe?"
    Rhodan schüttelte den Kopf. Einen Augenblick lang suchte ihn die angsterzeugende Vorstellung heim, Heltamosch könne in letzter Sekunde zögern. Er holte Atem und sagte scharf und drängend: „Unsere Schicksale, Heltamosch, sind miteinander sehr eng verknüpft. Es ist zu spät, um zurückzuschrecken. Außerdem wissen Sie, daß dies die einzige Möglichkeit ist, außerdem wissen Sie - und auch Torytrae, der Unbestechliche, weiß es, daß es die Wahrheit ist, nur etwas verkleidet und verziert. Funken Sie die PRYHNT an!"
    Heltamosch gab sich einen Ruck. Er hatte sich entschieden.
    Rhodan wartete einige angsterfüllte Sekunden, dann sagte der Mato Pravt: „In Ordnung, Freund Perry. Ich funke."
    Er schaltete am Gürtel seines Kampfanzugs und sprach dann in das Mikrophon, das in der Halsblende des Kampfanzugs eingebaut war. Rhodan hörte nicht hin, er konnte sich ziemlich genau vorstellen, wie der Text lautete. Nach Eingang dieser Anordnung würden die gigantischen Schiffssender der PRYHNT zu arbeiten beginnen und ihre unhörbare Energie in das schwarze, sternfunkelnde All hinausschleudern. Dort fing die Geisterbild-Flotte den Kodespruch auf.
    Dies war das ausgemachte Signal.
    Die Geisterbild-Flotte und die etwa zwanzigtausend anderen Schiffe, deren Anzahl obendrein vergrößert wurde, erschienen über Rayt. Das würde den endgültigen Ausschlag geben und Heltamosch förmlich auf seinen Sessel katapultieren. Nur eine Handvoll Männer wußten davon, abgesehen von den Flottenangehörigen, und sie würden schweigen wie der Kosmos.
    „Sie glauben es noch nicht, aber Sie haben soeben eine historische Tat vollbracht, eine Aktion von geschichtlicher Größe eingeleitet!" sagte Rhodan und schüttelte Heltamoschs Hand.
    „Und jetzt - Maytschetan!"
    Gayt-Coor knurrte: „Es wird nicht lange dauern, Freunde."
    Die Männer verteilten sich auf die Gleiter, und die Maschinen schwirrten los. Es wurde noch immer gekämpft, aber die nachdrückenden Männer der Bodenverteidigung hatten den weiten Platz vor dem planetaren Sender leergefegt. Jetzt begann Heltamosch, das letzte Hindernis auf seinem Weg zur Herrschaft wegzuräumen.
     
    *
     
    Nicht nur die Einheiten der regulären Flotte des Systems, sondern auch sämtliche Satelliten und Raumstationen waren voll bemannt. Sofern die Besatzungen nicht aufgeregt die Sendungen aus Rayt empfingen, wo sich das Chaos langsam zu lichten begann, verhielten sie sich ruhig. Merkwürdigerweise waren Anhänger aller drei Parteien an Bord der Stationen, Relaiskugeln
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