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0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn
Autoren: Unbekannt
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primitiven Yaanztroner hierher?
    Handelte es sich um Schiffbrüchige, die im Verlauf der Jahre degenerierten?
    Die Antwort konnte Rhodan nur durch weitere Nachforschungen herausfinden.
    Als Rhodan und seine beiden Begleiter den Korridor betraten, waren die sieben Fremden mit ihrem Gefangenen bereits verschwunden. Es herrschte Stille.
    Rhodan hoffte, daß sie die Gruppe noch einholen konnten und trieb die beiden anderen zur Eile an. Der Gang war beleuchtet, obwohl ein Teil der Leuchtkörper beschädigt an der Decke hing.
    Der Wunsch, das Rätsel dieser Station zu lösen, wurde in Rhodan übermächtig.
    Obwohl er erst einen winzigen Teil dieser Station gesehen hatte, spürte Rhodan, daß sie hier einen Schlüssel zu den Geheimnissen aller raumfahrenden Völker in Naupaum gefunden hatten. Es kam nun darauf an, diesen Schlüssel richtig zu handhaben.
    Rhodans Gedanken wurden von Lärm unterbrochen.
    Vor ihnen aus dem Gang erklangen Schreie und laute Gesänge.
    Rhodan hob einen Arm.
    „Da kommt jemand!" rief Zeno besorgt.
    Doch die Geräusche kamen nicht näher.
    „Weiter vor uns findet offenbar eine Versammlung statt", stellte Gayt-Coor fest. „Vermutlich mündet der Gang in eine Halle. Ich nehme an, daß wir dort unsere Freunde wiedersehen werden."
    Rhodan zog seine Waffe. Er hatte nicht die Absicht, sich in einen Kampf einzulassen, aber er mußte mit einem Angriff rechnen, wenn man sie entdeckte. Außerdem stand noch nicht fest, ob diese primitiven yaanztronischen Wesen die einzigen Bewohner der Station waren. Die Möglichkeit, daß sich hier auch hochintelligente Fremde aufhielten, war nicht auszuschließen.
    „Einer von uns bleibt zurück, um den Korridor gegen Angreifer von der anderen Seite abzusichern", befahl Rhodan. „Das übernehmen Sie, Zeno. Gayt-Coor und ich gehen weiter."
    Zeno lehnte sich gegen die Wand und nickte seinen Begleitern zu.
    „Ich komme nach, sobald Sie mir ein Zeichen geben."
    Rhodan winkte dem Petraczer zu, und sie setzten ihren Vormarsch fort. Der Gang beschrieb eine leichte Kurve. Als sie diese hinter sich gelassen hatten, konnten Rhodan und der Echsenabkömmling in einen Raum blicken, dessen Ausmaße so gewaltig waren, daß die gegenüberliegende Wand nicht sichtbar war.
    Aus diesem Gebiet kam der Lärm.
    Rhodan sah ein paar yaanztronische Gestalten, die sich mit seltsamen Körperzuckungen durch die Halle bewegten.
    „Sie führen einen Tanz auf!" flüsterte Gayt-Coor. Er kicherte rauh. „Es wundert mich, daß sie sich dabei nicht alle Knochen brechen."
    Eng gegen die Wand gepreßt schlichen die beiden Eindringlinge weiter. Schließlich erreichten sie den Zugang zu der rieseigen Halle.
    Rhodan hielt unwillkürlich den Atem an.
    Der Raum glich einem Heerlager. Ein paar hundert Yaanztroner hielten sich dort auf. Sie lagerten um mehrere große Feuer, die sie angezündet hatte. Der Rauch zog oben an der Decke ab.
    Zwischen den Feuern lag ein etwa zehn Meter durchmessender Felsbrocken. Der Stein war behauen worden und besaß Form und Umrisse eines überdimensionalen Gehirns.
    Die Fremden, die wie Yaanztroner aussahen, gebärdeten sich rätselhaft.
    „Sie befinden sich in der Drangperiode", sagte Gayt-Coor. „Auf Yaanzar können Sie zu gegebener Zeit ähnliche Dinge beobachten."
    Rhodan wußte, daß alle intelligenten Wesen in Naupaum in regelmäßigen Abständen einem inneren Zwang zur Zeugung und Paarung unterlagen, dem sie sich nicht widersetzen konnten.
    Dieses Gesetz schien auch in dieser Station Gültigkeit zu besitzen.
    Rhodan, Zeno und Gayt-Coor waren ausgerechnet zu einem Zeitpunkt in die Station eingedrungen, da die mit dieser Drangperiode verbundenen emotionellen Auswüchse ihren Höhepunkt erreicht hatten.
    „Wie lange wird das anhalten?" fragte Rhodan.
    Der Petraczer drehte sich zu ihm um.
    „Ich weiß nicht, wie lange es schon dauert, aber ein paar Wochen werden sie sicher noch in diesem Zustand bleiben. Für uns ist das ein Vorteil, denn sie werden uns kaum wahrnehmen.
    Andererseits sind sie in diesem Zustand unberechenbar. Wir müssen davon ausgehen, daß ständig etwas Unvorhergesehenes geschehen kann."
    „Haben Sie eine Vorstellung, was dieses große Gehirn bedeuten könnte, das dort drüben liegt?"
    „Nein", sagte Gayt-Coor. „Sie wissen ja, daß in Naupaum sich alles um die Gehirne dreht. Warum soll es hier anders sein?
    Dieser Steinbrocken ist wahrscheinlich eine Kultstätte."
    Rhodan merkte, daß ihm der Schweiß ausgebrochen war.
    Warme Luft und penetranter
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