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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Cristofero den Degen sinken. »Mich dünkt, Er ist wirklich ohne jeden Verstand.« Er wandte sich wieder dem Gnom zu. »Was hat Er sich nur dabei gedacht, diesen Narren herbeizuschleppen? Mit solcherlei tumbem Volke läßt sich's nicht reden noch verhandeln. So wird man wohl auch in seinem Dorfe nicht auf sein Geschwätz hören. Sag Er«, sprach er wieder den Indianer an. »Wie ist Sein Name, und warum hat Er zuerst so getan, als kenne Er unsere Sprache nicht?«
    Der Eingeborene sah zu dem Gnom hinüber. »Ich weiß nicht, was du wissen willst, Feuerbart mit dem unaussprechlich langen Namen. Wenn Du es selbst nicht weißt…?«
    Cristofero steckt den Degen wieder ein und kratzte sich am Kopf. »Der spinnt, der Indianer«, mutmaßte er und wandte sich ab.
    In diesem Moment kam Bewegung in den Eingeborenen.
    Er schnellte sich empor und hielt plötzlich ein Messer in der Hand. Mochte der Teufel wissen, woher er es hatte; weder Cristofero noch sein Diener hatten vorher eine Waffe bei ihm gesehen.
    Lautlos warf der Indianer sich auf den Gnom, um ihm das Messer in den Hals zu stoßen!
    ***
    Gegenwart:
    »So ganz verstehe ich noch nicht, warum ihr einen solchen Aufstand um die Sache macht«, sagte Eva, während sie die Regenbogenblumen als Transportmittel benutzten. »Es kann doch kein so großes Problem sein, mit den Ringen in die Vergangenheit zu diesem Don Cristofero zu gehen und sofort wieder zurückzukehren in unsere Zeit! Wieso seid ihr beide so felsenfest davon überzeugt, es gäbe einen längeren Aufenthalt?«
    »Eine der Schwierigkeiten besteht darin, Don Cristofero aufzuspüren«, erklärte Zamorra geduldig.
    »Aber wir wissen doch, wo er sich befindet, und auch wann!«
    »Ich glaube, ich hab's schon einmal erwähnt; falls nicht, hier noch einmal«, sagte Zamorra. »Für ihn ist inzwischen ebenso ein Jahr vergangen wie für uns - vielleicht ein paar Wochen mehr oder weniger. Wir können zwar selbst in eine frühere Zeit zurückkehren, in der wir auf die Minute und den Zentimeter genau wissen, wo er sich befindet - aber die Zeit hat ihre ganz eigenen Gesetze. Was für ihn inzwischen geschehen ist, könnte die Aktion irgendwie beeinflussen. Das will ich vermeiden. Und deshalb suchen wir ihn nicht im Jahr 1675, sondern 1676. Sonst könnten wir ja gleich den Tag seiner Rückkehr in seine Zeit aus wählen… aber das kann und wird nicht funktionieren.«
    »Wieso bist du dir da so sicher?« fragte Eva.
    »Weil ich schon mehr als eine Zeitreise erlebt habe, und auch schon mehr als ein Zeitparadoxon. Gerade deshalb bin ich sehr, sehr vorsichtig geworden. Ich will das Raum-Zeitgefüge nicht noch stärker belasten müssen, als das zu früheren Ungelegenheiten schon der Fall war.«
    »Und jetzt glaubst du also, daß du von Robert Tendyke erfährst, wo du Don Cristofero erreichen kannst?«
    Zamorra nickte.
    Sie traten zwischen die Regenbogenblumen und ließen sich an ihr neues Ziel bringen. Vom Château Montagne im Loire-Tal nach Florida zu kommen, war Sache eines kurzen Augenblicks. Sofern man eine klare Vorstellung von seinem Ziel hatte - ob das nun ein Mensch war, ein Haus oder ein anderer geographischer Punkt und es in der Nähe dieses Ziels ebenfalls Regenbogenblumen gab, fand der Transport statt und dauerte nicht mal eine Sekunde lang. Die meiste Zeit ging dafür drauf, die Regenbogenblumen zu erreichen.
    Im Château Montagne wuchsen sie unter einer künstlichen Sonne in den nahezu unergründlichen Tiefen des Kellerlabyrinths. Es dauerte schon ein paar Minuten, dorthin zu gelangen.
    Aber in der nächsten Sekunde befanden sie sich bereits unter Floridas sengender Sonne.
    Hier wuchsen die magischen Blumen im Freien, unweit des Bungalows mit dem etwas befremdlich wirkenden Halbetagen-Aufsatz, in dem sich Robert Tendykes Arbeitszimmer befand.
    Dazwischen befand sich eine von Strauchwerk bewachsene Rasenfläche und der Swimming-pool. Zur anderen Seite hin Garagen und Stallungen, und weiter rechts vor dem Gebäude die breite Zufahrt, die als Privatstraße durch weites Land bis nach Florida City und zum Interstate-Highway 1 führte, über den Miami schnell erreichbar war.
    Hier draußen aber war von der Hektik der riesigen Stadt nichts zu bemerken. Auch nicht von den Waldbränden, die sich inzwischen auch in den südlicheren Bereichen der Halbinsel auszubreiten begannen und scheinbar nicht in den Griff zu kriegen waren.
    Hier, nahe dem Everglades-Naturpark, war die Welt noch weitgehend in Ordnung.
    Was besonders dadurch
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