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0633 - Die psionische Jagd

Titel: 0633 - Die psionische Jagd
Autoren: Unbekannt
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belastet Ihr Bewußtsein. Ich kenne Ihr Problem. Sie lägen am liebsten für dauernd dort auf der Bahre und steuerten die Geschicke Ihrer Welt über die Nullzeitbrücke.
    Sollten Sie sich in dieser Hinsicht Illusionen machen, dann seien Sie hiermit darauf hingewiesen, daß ich eine Wiederholung der bisherigen Versuche im Laufe der kommenden drei Tage auf keinen Fall zulassen werde."
    Über Toraschtyns Gesicht huschte ein schmerzliches Lächeln.
    „Ich weiß", antwortete Perry Rhodan halblaut. „Ich habe mich übrigens mit einer Frage beschäftigt."
    „Ja ...?"
    „Ich suche verzweifelt nach einem Hinweis auf die intergalaktische Position meiner Milchstraße. Bis jetzt habe ich nicht den geringsten Erfolg gehabt. Wie kommt es, daß sich diese Position nicht mit Hilfe der Nullzeitbrücke ermitteln läßt?
    Mein Bewußtsein findet doch mühelos den Weg ans Ziel! Warum kann man den Weg nicht bestimmen, den das Bewußtsein durchläuft, und daraus die Position meiner Galaxis errechnen?"
    Doynschto antwortete nicht sofort. Erst nach einer Weile des Nachdenkens erklärte er:; „Es gibt mehrere Gründe. Zunächst bewegt sich Ihr Bewußtsein nicht durch dasselbe Kontinuum, durch das sich ein materielles Objekt bewegen würde. Auch wenn das Bewußtsein in der Lage wäre, Koordinaten aufzuzeichnen und sich an seinen Kurs zu erinnern, so wären es doch Koordinaten für ein gänzlich fremdartiges Kontinuum, die für Ihre Zwecke wenig nützten.
    Zweitens bewegt sich Ihr Bewußtsein von hier aus nicht gezielt.
    Es ist nicht wie ein Projektil, das man gegen ein genau bekanntes Ziel schießt, sondern es muß sich sein Ziel selbst suchen. Daß die Kontaktaufnahme so reibungslos vor sich geht, ist überhaupt nur dem Umstand zu verdanken, daß Ihr Bewußtsein und das Ihres Doppelgängers in ihrer Struktur völlig gleich sind. Das Bewußtsein Ihres Doppelgängers wird dadurch zu einem besonders prägnanten, unverfehlbaren Ziel, das sich leicht finden läßt."
    Er hätte wohl noch weitergesprochen, aber das Summen des Bildsprechgerätes unterbrach ihn. Er schaltete den Apparat ein und wechselte einige knappe Worte mit jemand, den Perry Rhodan von dort, wo er stand, nicht sehen konnte. Doynschto kehrte schließlich zurück. Er wirkte ernst. Nachdem er zuerst Perry Rhodan, dann Gayt-Coor angesehen hatte, sagte er: „Der Jäger, der Tuuhrt, ist soeben auf dem Raumhafen von Nopaloor gelandet."
     
    *
     
    „Sie machen sich Sorgen um nichts, meine Herren", krähte Laurel Karo, ohne seine Zuhörer-Reginald Bull, Atlan und Perry Rhodan-eines Blickes zu würdigen. „Dem Großadministrator fehlt nichts. Er ist bei bester physischer, seelischer und nervlicher Gesundheit."
    „Wie erklären Sie sich dann den Alptraum der vergangenen Nacht und die beiden Fälle seelischer Gleichgewichtsstörung, die sich in der jüngsten Vergangenheit ereignet haben?" wollte der Staatsmarschall wissen.
    Laurel Karo zuckte respektlos mit den Schultern.
    „Ich erkläre mir sie überhaupt nicht", antwortete er leichthin.
    „Sie haben offenbar keine Spuren hinterlassen. Der einzige Rat, den ich dem Großadministrator geben kann ist dieser: Schonen Sie sich, Sir. Nehmen Sie das Regieren leichter.
    Was Sie beunruhigt, mag der Beginn einer Neurose sein, deren Intensität vorläufig noch zu gering ist, als daß wir sie feststellen könnten. Durch Schonung wird ihrer weiteren Entwicklung vorgebeugt."
    Kurze Zeit später verabschiedete er sich. Der Großadministrator selbst ließ verlauten, daß er den Rat des Arztes sofort zu befolgen gedenke. Die vergangene Nacht war so unruhig verlaufen, daß er ein paar Stunden Schlaf nachzuholen hatte.
    „Allmählich wird er mir unheimlich", murmelte Reginald Bull, nachdem Perry Rhodan den kleinen Besprechungsraum verlassen hatte.
    „Unheimlich oder nicht", meinte Atlan, „wenigstens hat er seine Meinung über Sympheron revidiert, und das kann uns nur zum Vorteil gereichen."
    In seinem Appartement hatte der Großadministrator sich zunächst eine Kapsel mit rasch wirkendem Beruhigungsmittel einverleibt. Er streckte sich auf dem Bett aus und wartete, bis wohlige, ruhige Wärme in den Nerven aufzusteigen und ihn einzuhüllen begann. Es war ihm schwergefallen, an diesem Morgen den gelassenen Mann zu spielen, als den die Welt und besonders die Freunde ihn kannten. Zum drittenmal innerhalb kurzer Zeit war er seinem Gegenspieler unterlegen und hatte Entschlüsse rückgängig machen müssen, die einen wesentlichen Teil seines Planes
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