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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bezeichnet. Zu mehr reichte es bei ihm momentan wohl nicht, und das war ganz gut so.
    Sie konnte ihn vielleicht als Druckmittel gegen Zamorra einsetzen. Sie wußte doch, wie sehr der sich für jeden seiner Mitarbeiter einsetzte und aufopferte. Und zu diesen zählte der Drache zweifellos.
    Ganz so, wie sie es sich wünschte, konnte sie leider trotzdem nicht agieren. Sie beeinflußte den Menschen zwar, aber sie konnte ihn nur am sehr langen Zügel lenken. Es durfte niemandem auffallen, daß er manipuliert wurde. Er mußte so frei wie möglich reden und handeln können - und denken!
    Denn vor der Dorfgaststätte entdeckte Stygia Nicole Duvals Auto!
    Das bedeutete, daß Zamorras Komplizin hier war.
    Auf der einen Seite erleichterte das die Kontaktaufnahme. Auf der anderen Seite wurde es kritisch; Stygia wußte, daß Duval eine Telepathin war. Wenn die die Gedanken des Menschen las…
    Es gab praktisch keine Möglichkeit, das zu verhindern. Den Menschen entsprechend abzuschirmen, hätte sie zuviel Zeit gekostet. Außerdem würde das Duval erst recht mißtrauisch machen.
    Deshalb durfte Stygia den jungen Burschen nicht zu sehr unter ihrer Kontrolle halten.
    Immerhin stoppte er das Auto im Dorf. »Was jetzt?« fragte er. »Du wolltest ja hier aussteigen, Sylvia… aber jetzt haben wir diesen, äh, sprechenden Drachen bei uns. Hast du eine Idee?«
    »Ich forsche nach, ob es einen Arzt gibt, der sich um ihn kümmern kann«, schlug Stygia vor.
    »Sieht aus, als wäre die Gaststätte geöffnet«, sagte Andreas. »Ich könnte mal nachfragen. Wirte und Friseure wissen bekanntlich immer alles.«
    »Tu das«, gestattete Stygia. »Aber erzähl noch nichts von dem Drachen. Man würde dich für verrückt halten.«
    »Weiß ich selbst«, brummte er und stieg aus.
    Stygia sah ihm nach, wie er die Dorfkneipe betrat. Ihr ging es nur darum, daß er die Lage sondierte.
    Wie sie konkret vorgehen sollte, hatte sie allerdings noch nicht entschieden.
    ***
    Rico Calderone war bereits wieder erwacht. Die dämonische Kraft in ihm sorgte dafür, daß er die Wirkung der Schockenergie rascher überwand, als das normalen Menschen möglich war. Die Elektrizität konnte zwar sein Nervensystem lahmlegen, aber immer nur für kurze Zeit.
    Er war froh darüber.
    Er kannte diese Strahlwaffen und ihre Wirkung. Schließlich hatte er einmal als Sicherheitsbeauftragter der Tendyke Industries gearbeitet und dabei auch die Technologie der DYNASTIE DER EWIGEN kennengelernt - zumindest teilweise. Und genau diese Waffen entstammten eben jener Technologie…
    Er wußte also, daß es nicht normal war, schon wieder aktiv sein zu können. Die Schattenmacht in ihm hatte ihn aufgeweckt.
    Und über sie fühlte er etwas Bedrohliches, Beengendes. Als er sich im Zimmer umsah, erkannte er die mit magischer Kreide gezeichneten Symbole. Von ihnen ging das Beengende aus.
    Er trat zur Tür, berührte die Klinke - wollte es tun, doch er war dazu nicht in der Lage. Unmittelbar davor wurde seine Hand gestoppt, und er fühlte einen ähnlichen, leichten magischen Schlag wie vorhin, als er nach Duvals Aufforderung versucht hatte, das Tor in der Mauer um Château Montagne zu durchschreiten.
    So also sicherten sie sich ab!
    Er wandte sich den Kreidezeichen zu, wollte sie verwischen. Aber auch das gelang nicht. Die magische Schicht lag zwischen ihm und dem Kreidestaub.
    Damit hatte er durchaus gerechnet. Weniger damit, daß die Schattenmacht in ihm schon so stark war, daß die Weiße Magie, die Zamorra verwendete, ihn bereits wie einen Dämon behandelte!
    Er wandte sich seiner Kleidung zu, die für ihn bereitlag, untersuchte sie kurz und zog sie dann wieder an. Zamorra hatte sehr zu seinem Verdruß alles an Hilfsmitteln gefunden, womit Calderone sich ausgestattet hatte.
    Aber hatte er den Schatten nicht gesehen, der sich auf Calderones Stirn zeigte wie ein Kainsmal?
    Der Killer, der sich allmählich zum Dämon verwandelte, suchte im Zimmer nach einem Spiegel, konnte aber keinen finden. Er tastete nach seiner Stirn - was natürlich völlig sinnlos war. Den Schatten seiner Besessenheit konnte er nicht fühlen.
    Nicht mit den Händen.
    Aber mit seinem Geist fühlte er etwas anderes.
    Er erinnerte sich: Vorhin, als er sich über den niedergeschossenen Drachen beugte, hatte der Schatten etwas kopiert.
    Und jetzt begann er es zu reproduzieren - auf seine Weise…
    Und das Zimmer füllte sich!
    ***
    Fooly mußte Mademoiselle Nicole warnen. Sie mußte erfahren, daß hier ein übles Trickspiel
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