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0628 - Der Ceynach-Jäger

Titel: 0628 - Der Ceynach-Jäger
Autoren: Unbekannt
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galaxisumspannende Geheimorganisation vermutet. Das kann uns nur recht sein, denn es erleichtert die Arbeit der beiden, wenn wir sie einsetzen."
    Eboyschan strich sich über beide Ohren.
    „Warum haben sie sich uns zur Verfügung gestellt?"
    „Ich habe sie nie danach gefragt und ich werde es auch nicht tun", antwortete der Ältere. „Solange sie in ihren Behältern liegen, schlafen und meditieren sie. Doch ein bißchen Abwechslung ab und zu scheint ihnen Spaß zu machen. Vielleicht haben sie sich deshalb zur Verfügung gestellt. Es ist möglich, daß die Jagd auf Ceynach-Gehirne ihre letzte Verbindung zur Realität ist."
    „Wen werden Sie wecken?" fragte Eboyschan.
    „Torytrae ist an der Reihe, aber ich frage mich, ob ich für diesen Fall nicht noch einmal Noc einsetzen soll."
    „Sind Sie denn in der Lage, diese beiden Yulocs in ihren Gewohnheiten und Fähigkeiten zu unterscheiden?" Eboyschan konnte den spöttischen Unterton nicht völlig aus seiner Stimme verbannen. „Beide müssen doch so fremdartig für Sie sein, daß das völlig unmöglich ist."
    „Es gibt gewisse Unterschiede, die auch ich erkennen kann", sagte der Tschatro. „Ich glaube, daß Noc der Impulsivere von beiden ist. Torytrae entspricht in seiner Mentalität am ehesten seinen längst ausgestorbenen Artgenossen. Er denkt über jeden seiner Schritte nach. Er ist deshalb nicht weniger erfolgreich als Noc, aber er braucht manchmal ein bißchen länger, um einen Fall zu lösen."
    Eboyschan ging um die beiden Behälter herum. Er war jetzt völlig der Faszination erlegen, die von den beiden Yuloc-Gehirnen ausging.
    „Welche Fähigkeiten besitzen sie eigentlich?" fragte er den Regierungschef.
    „Ich kenne nicht alle", gestand der Tschatro. „Sie sind in erster Linie Abstrakt-Rekonstrukteure, Fremdplanungsdeuter und Hyperlogik-Seher. Im einzelnen bedeutet das, daß sie in der Lage sind, kriminalistische, wirtschaftliche und auch strategischmilitärische Vorgänge exakt zu rekonstruieren. Außerdem können sie aus winzigen Spuren und aus für uns unsichtbaren Hinweisen den Planungsvorgang anderer Wesen vorausberechnen. Damit nicht genug, sind die beiden Jäger in der Lage, die Gedankengänge anderer Wesen logisch zu erfassen."
    Der Tschatro näherte sich dem Behälter mit Torytraes Gehirn.
    „Torytrae zum Beispiel arbeitet jetzt seit 937 Jahren für die Regierung. Er hat in allen Einsätzen bestanden. Das gilt auch für Noc. Bisher haben die beiden Yulocs alle Aufgaben gelöst, die man ihnen gestellt hat."
    „Das hört sich geradezu unheimlich an."
    „Sie haben Furcht?" lächelte der Tschatro.
    „Ich vermute, daß wir eines Tages einen hohen Preis dafür bezahlen müssen, daß wir uns die Fähigkeiten dieser Überwesen zunutze gemacht haben."
    Der Tschatro sagte schroff: „Sie täuschen sich."
    Eboyschan erkannte, daß der Ältere die Diskussion als abgeschlossen ansah.
    Der Tschatro machte sich an den Kontrollanlagen von Torytraes Behälter zu schaffen.
    Schließlich richtete er sich auf.
    „Er ist jetzt wach. Wir können mit ihm sprechen."
    Der Transplan-Regulator starrte wie gebannt auf den Behälter.
    Er hatte das unbehagliche Gefühl, daß er diesem Yuloc-Gehirn nichts verheimlichen konnte.
    „Tschatro!" sagte die mechanische Stimme, die zu den Anlagen des Behälters gehörte und mit den gebündelten Nervenenden des Gehirns gekoppelt war. „Sie haben Arbeit für mich!"
    Eboyschan rief sich gewaltsam ins Gedächtnis zurück, daß er eine fein modulierte Robotstimme hörte. Trotzdem konnte er sich nicht des Eindrucks erwehren, daß diese Stimme suggestiv klang.
    „Ja, es gibt Arbeit", erwiderte der Tschatro gelassen.
    „Berichten Sie!" forderte ihn der Yuloc auf.
    Die Unkompliziertheit dieses Gesprächs ernüchterte Eboyschan. Er wußte nicht genau, was er erwartet hatte, aber seiner Ansicht nach entbehrte dieser Vorgang jeder Würde. Der Tschatro und der Yuloc wirkten wie zwei Geschäftsleute, die einen Handel abschlossen. Eboyschan war enttäuscht.
    Der Tschatro berichtete, was sich in der Klinik Doynschtos zugetragen hatte. Danach teilte er dem Tuuhrt mit, was er über dieses Ceynach-Gehirn wußte.
    „Im allgemeinen pflegt das GOK sich nicht zu täuschen", sagte der Yuloc.
    „Trotzdem bin ich mißtrauisch", erwiderte der Tschatro. „Dieses fremde Ceynach-Gehirn hat sich bis zu diesem Augenblick so raffiniert verhalten, daß ich nicht an seinen Tod glauben kann,"
    „Aber das GOK berichtete von seinem Tod."
    „Finden Sie heraus,
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