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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor
Autoren: Unbekannt
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Es ist besser, wenn wir ihn in der Dunkelheit gehen."
    Rhodan stand ebenfalls auf.
    „Ich werde deine Hilfe nie vergessen, Anatom. Warum tust du das alles eigentlich für mich?"
    „Das ist eine überflüssige Frage, Danro. Du hast mir ebenfalls das Leben gerettet, und wir schlossen einen Pakt. Welchen Sinn hätten aber Pakte und Verträge, wenn niemand sie einhielte?" Er deutete mit dem Lichtkegel in die vor ihnen liegende Finsternis.
    „Dieser Gang muß sehr bald auf meinen geheimen Fluchtweg stoßen, oder wir haben uns verirrt - aber das glaube ich kaum."
    Der Steinboden war glatt und schlüpfrig. Rhodans Sandalen waren bald völlig durchnäßt. Er fror an den Füßen. Er ging dicht hinter dem Anatomen, der sich mit erstaunlicher Sicherheit bewegte und dann, als sie einen engen, gewölbten Tunnel erreichten, erleichtert sagte: „Ich wußte es doch! Bei unserer Flucht aus dem Yaanztropa haben wir in der Hast den falschen Gang gewählt. Aber mein Orientierungsvermögen hat mich noch nie verlassen. Jetzt sind wir in einer halben Stunde am Ziel, dann bleibt nur noch der Weg durch die Stadt. Noch mal zwei Stunden, wenn alles gut geht. Es könnte sein, daß die Roboter Alarm gegeben haben, wenn ich das auch für unwahrscheinlich halte. Sie würden damit ihr eigenes Versagen zugeben."
    Sie kamen nun schneller voran, weil der Anatom den Weg kannte. Er versicherte, in diesem Teil der riesigen Anlage noch nie einem Roboter begegnet zu sein. Wahrscheinlich kannten die Wächter selbst nicht den gesamten Tempel und hielten sich nur in den Regionen nahe beim Haupteingang auf.
    Rhodan hatte keine guten Erinnerungen an Nopaloor. Er wußte, daß man ihn suchen lassen würde, und an jeder Straßenecke konnte eine der gefürchteten Robotpatrouillen auf ihn lauern. Hier unten in dem verlassenen Geheimgang des Tempels fühlte er sich sicherer.
    „Glaubst du, daß wir ungehindert bis zu deinem Haus gelangen.
    Wo liegt es ungefähr?"
    „In der Altstadt, über den Katakomben."
    „Katakomben?"
    „Sie stammen aus grauer Vorzeit und sind noch so gut wie unerforscht. In ihnen treibt sich allerlei Gesindel herum, aber wir brauchen uns nicht davor zu fürchten. Außerdem werden wir dann bewaffnet sein."
    „Du sagtest doch, du hättest keine Waffe."
    „Ich nehme niemals eine mit in den Tempel, aber in der Stadt führe ich stets eine mit mir. Ich werde sie dir geben, sobald wir den Ausgang erreichen. Sie liegt dort in einem Versteck. Und noch etwas, Danro: Gib keine Antwort, wenn du angesprochen wirst. Überlaß das Reden mir, die meisten kennen mich, und sehr oft brauchen sie mich auch. Niemand will es mit mir verderben."
    Wie groß der Einfluß des Roten Anatomen wirklich war, sollte Rhodan später noch erfahren. Im Augenblick ging es ihm nur darum, endlich den Tempel verlassen und seine verräterische Identität wechseln zu können. Dann erst konnten weitere Pläne gemacht werden.
    Der Geheimgang endete auf der Sohle eines runden Schachtes von zwei Metern Durchmesser. Abermals zog der Anatom den elektronischen Schlüssel hervor, schob ihn in eine Felsspalte und wartete, bis die runde Wand sich zu bewegen begann. Im Schein der Lampe sah Rhodan, daß sich ihr Gefängnis schloß, denn so mußte er sich auf dem Grund des Schachtes vorkommen, dessen oberer Teil sich in der Finsternis verlor.
    Der Anatom deutete auf eine Strickleiter.
    „Da müssen wir hinauf. Es sind etwa zwanzig Meter. Doch zuvor wollen wir etwas für unsere Sicherheit tun." Er nahm vorsichtig einen der Würfelsteine aus dem Gefüge der Schachtwandung und griff in die entstandene Öffnung hinein. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, lag in ihr ein zehn Zentimeter langer, blitzender Gegenstand, der an eine Taschenlampe erinnerte. An der Seite war ein Knopf. „Das ist ein Nadler. Du mußt sehr vorsichtig mit ihm umgehen. Wenn du den Knopf eindrückst, verschießt er einen drei Millimeter langen Giftbolzen mit Hilfe seiner elektromagnetischen Ladung. Die Durchschlagskraft ist hoch, aber schon der geringste Kratzer genügt, den Getroffenen sofort zu töten. Jeder Druck auf den Knopf bedeutet einen Schuß. Der Vorrat ist nahezu unbegrenzt und kann jederzeit ergänzt werden. Eine kleine, aber ungemein wirksame Waffe."
    Rhodan nahm den Nadler und schob ihn in seine rechte Rocktasche.
    „Danke", sagte er. „Wenn du mir ein Zeichen gibst, werde ich sie benützen."
    Dann folgte er seinem kleinen Freund und kletterte hinter ihm her.
     
    2.
     
    Oben angelangt, zog der
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