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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen
Autoren: Jason Dark
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verdammt harten Fall.
    Wer einsam durch die Nacht geht, gerät zwangsläufig ins Grübeln.
    Trübe Gedanken wollte ich fortscheuchen, die konnte ich wahrlich nicht gebrauchen, denn meine Aufmerksamkeit durfte nicht nachlassen. Die Magie des Todesnebels war heimtückisch, grausam und tödlich.
    Zwischendurch legte ich Pausen ein, um mich wieder an die Stille zu gewöhnen. Ich stand der Hütte gegenüber. Hinter ihr ragten die kahlen Winteräste der Buchen in die Höhe. Blattleer, wie anklagend wirkend, als wollten sie den düsteren Himmel für das Elend und die Umweltverschmutzung verantwortlich machen.
    Aus der Distanz und der Dunkelheit gesehen, wirkte die Hütte auf mich direkt malerisch. Die Nacht verbarg, wie schäbig sie tatsächlich aussah.
    Manchmal bewegten sich hinter den Scheiben die Schatten meiner beiden Freunde. Sie konnten noch ziemlich lange im Warmen sitzen, es war nicht einmal eine halbe Stunde vergangen. Wenn jemand Wache hielt, kam ihm die Zeit doppelt und dreifach so lange vor.
    Noch immer klebte in meiner Nase der Verwesungsgeruch, was auch Einbildung sein konnte, ich wußte es nicht so genau. Der Wind war kaum zu spüren. Glücklicherweise, sonst wäre es noch kälter gewesen. Deshalb empfand ich auch die Stille als sehr intensiv.
    Und hörte die Unterbrechung!
    Es waren nur winzige Geräusche, die ich deshalb vernahm, weil ich mich selbst sehr ruhig verhielt. Aber sie waren vorhanden, sie drangen als feines Knacken in meine Ohren, und ich identifizierte sie zudem als ein Splittern.
    Wo kamen sie her?
    Ich schaute nach vorn. Nicht nur die Umrisse der Blockhütte waren zu sehen, auch der Wagen auf der Lichtung. Wie ein kantiger Klotz, ein Pol der Ruhe, aber genau dort hatte ich die Geräusche vernommen, als wäre jemand dabei, an seinem Blech zu nagen.
    Ein Tier, das Schutz gesucht hatte?
    Möglicherweise, vielleicht auch nicht. Ich ging einige Schritte vor und sah trotz der Dunkelheit, daß etwas mit dem Fahrzeug passierte.
    Seine Umrisse wirkten verschwommen, als würde ich sie durch eine beschlagene Brille betrachten.
    Das konnte nicht sein…
    Ich ging noch näher heran, löste die starke Lampe außen vom Gürtel und strahlte gegen unseren Wagen.
    Der Strahl traf das Fahrzeug, aber nicht nur ihn. Bevor er über das Metall glitt, wurde er abgelenkt oder gebrochen, so genau konnte ich es nicht sehen. Um das Fahrzeug herum hatte sich eine dicke, ovale und leicht schillernde Blase gelegt.
    Den Fluch konnte ich nicht vermeiden, als ich auf den Wagen zurannte. Ich war sauer zum Quadrat und gleichzeitig froh darüber, die erste Wache übernommen zu haben, denn ich besaß mein Kreuz, und damit konnte ich die Blase vernichten.
    Sie zerplatzte vor meinen Augen. Zischend verdampften die Reste.
    Ich kam wieder an den Wagen heran und sah bereits auf den ersten Blick, daß da nicht mehr viel zu machen war.
    Die magische Säure hatte ganze Arbeit geleistet.
    Zum erstenmal hatte ich einen Angriff auf ein nicht organisches Ziel erlebt. Darüber wundern, daß der Wagen ebenfalls angegriffen war, durfte ich mich nicht, dieser dämonische Schleim kannte kein Pardon. Egal, mit was er in Berührung geriet.
    Ich erkannte nun, was mich gestört hatte. Die Säure hatte den Lack angefressen. Er warf Blasen, zerknitterte vor meinen Augen und rann, zusammen mit dem Schleim, nach unten, wo er verdampfte, denn die Magie meines Kreuzes ließ auch die letzten Reste verschwinden.
    Das Glas der Fenster war ebenfalls nicht mehr vorhanden. Die Sitze hatte es auch erwischt, die Armaturen konnte man vergessen, das Lenkrad bestand nur mehr aus Klumpen, der Boden ebenfalls, und auch die Motorhaube, war in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Jetzt hingen wir fest. Ohne Wagen, zum Glück noch mit einem Teil der Ausrüstung, aber sich in dieser Einöde zu Fuß bewegen zu müssen, glich schon keinem kleinen Abenteuer mehr.
    Hatte das die andere Seite gewollt? Und wer, so fragte ich mich, trug die Verantwortung für diesen Angriff?
    Es gab eine Lösung, und zwar nur die eine. Der Hubschrauber war über die Lichtung hinweggeflogen. Sein Pilot oder irgendein Mitpassagier mußte den verdammten Schleim über das Ziel geschüttet haben. Eine andere Alternative gab es für mich nicht.
    Die beiden in der Hütte hatten nichts bemerkt. Sie würden sich wundern, wenn ich von unserem neuen Glück berichtete.
    Als ich die Tür aufstieß, trafen mich überraschte Blicke. Suko und Wladimir hockten auf alten Fellen; ihre dicken Thermojacken hatten sie
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