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0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Studium beginnen konnte.
    Maurice, der contergangeschädigt war und sein ganzes Leben im Rollstuhl verbracht hatte - bis Lucifuge Rofocale sein Leben gewaltsam beendet hatte.
    Seitdem hatte Yves sich verändert.
    Er war nicht mehr der große Junge mit dem sonnigen Gemüt, der sich von einem Gelegenheitsjob zum anderen hangelte.
    Meist wurde er schnell wieder entlassen, weil er eben nichts Vernünftiges gelernt hatte - außer auf der Straße zu überleben und sich durchzuschlagen.
    Er kannte alle und jeden, und nachts ging der Schatten auf Beutezug, wenn ihm wieder einmal nichts anderes übrig blieb, um die Geschwister zu ernähren. Denn von den paar Dollar, die Angelique in einer Kneipe zweifelhaften Rufs verdiente, konnte nicht mal einer alleine leben.
    Seltsamerweise zog jede negative Tat Ombres einen positiven Effekt nach sich. Stibitzte er jemandem die Brieftasche, konnte dieser keine Pistole mehr kaufen, mit der er einen Bankraub durchziehen wollte. Ein anderer, der den Diebstahl bemerkte und Ombre verfolgte, entging damit einem vom Fenstersims fallenden Blumentopf, der ihm sonst den Kopf zerschmettert hätte.
    Höhepunkt dieser seltsamen ›Karriere‹ in einer Grauzone jenseits der Legalität war der Diebstahl einer Luxuslimousine gewesen, durch die Ombre das Autobombenattentat auf einen Manager der Tendyke Industrien verhindert hatte - und beinahe selbst ums Leben gekommen wäre.
    Roger Brack hatte ihm damals einen Job in der T.I. angeboten. Aber zu jener Zeit hatte Ombre sich längst mit seinem Leben arrangiert, er wollte nichts anderes mehr, und vor allem war er jeder Veränderung gegenüber mißtrauisch.
    Auch dem Amulett gegenüber, von dem er längst wußte, daß es das sechste und zweitmächtigste war, das der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte. Es hatte ihn ein paar Jahre lang wie ein Fluch begleitet.
    Nicht er hatte diese handtellergroße, magische Silberscheibe gefunden, sondern sie ihn, und Ombre war sie nicht wieder losgeworden. Was auch immer er versuchte, sie kehrte unweigerlich zu ihm zurück, und sie verwickelte ihn auch immer wieder in Auseinandersetzungen mit den Mächten der Finsternis.
    Dabei hatte Ombre mit solchen Dingen nie etwas zu tun haben wollen. Er wollte nur in Ruhe gelassen werden und nicht in größere Ereignisse eingreifen müssen, deren Zusammenhänge er anfangs ohnehin nicht verstanden hatte.
    Aber das Amulett hatte ihn dazu gezwungen.
    Und schließlich hatte der Erzdämon Lucifuge Rofocale Maurice ermordet.
    Da schwor der Schatten Rache. Da wollte er das Amulett nicht mehr loswerden, sondern es um jeden Preis behalten.
    Er lernte, was er über Magie, Okkultismus und Dämonen lernen konnte, und er wurde zum Jäger. Kompromißlos ging er vor und gelangte schließlich auch in den Besitz des dämonenvernichtenden Ju-Ju-Stabes des vor langen Zeiten verstorbenen brasilianischen Zauberers Ollam-Onga.
    Eine mächtige Waffe war das, die sogar Lucifuge Rofocale fürchten mußte.
    Einmal schon hatte Ombre es tatsächlich geschafft, Lucifuge Rofocale nahe zu kommen, und er hatte ihn sogar verletzt.
    Aber dabei hatte er wohl mehr Glück als Verstand gehabt, und Zamorra hatte ihm dabei schließlich aus der Patsche geholfen.
    Ombres Ziel war aber nicht nur Lucifuge. Er tötete auch andere Dämonen, wo er sie traf, scheute aber auch nicht davor zurück, diese Dämonen, wenn sie Schwäche zeigten, in seinen Dienst zu zwingen und erst dann auszulöschen, wenn sie ihm verraten hatten, was er wissen wollte. Oder wenn sie für ihn getan hatten, was er von ihnen verlangte.
    Zu Hause in Baton Rouge ließ er sich nicht mehr oft sehen.
    Trotzdem versuchte er weiterhin, Angelique so weit wie möglich zu helfen, damit sie die kleine, jetzt leer und einsam gewordene Wohnung halten konnte. Er brachte Geld oder Sachen mit, die sie gebrauchen konnte, und ging dann wieder.
    Manchmal traf er sich auch mit dem einzigen wirklichen Freund, den er besaß, um dann schnell wieder zu verschwinden, damit er diesen Mann nicht in Gefahr brachte.
    Denn er war selbst zum Gejagten geworden, die Dämonen ließen es sich nicht so einfach bieten, daß er sie bekämpfte.
    Wo ihnen ein Professor Zamorra offen entgegentreten konnte, da fehlten Ombre die Möglichkeiten, sich und die seinen abzusichern.
    Und deshalb war stets höchste Vorsicht geboten.
    Zumindest solange, bis er den Mörder seines Bruders zur Strecke gebracht hatte. Was danach kam, war ihm egal. Aber diesen Schwur wollte er unbedingt erfüllen, koste es, was
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