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0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

Titel: 0612 - Eine Nacht im Hexenschloß
Autoren: Jason Dark
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stamme aus dem Wasser.«
    Archer schluckte. Seine Mundwinkel zuckten. Er war in diesem Augenblick völlig von der Rolle. »Aus dem Wasser?«
    »Ja.«
    »Und wer bist du?«
    »Eine Frau, eine Hexe, eine Wasserhexe! Jedenfalls bin ich für dich Orania.«
    »Ja, ja, aber…«
    »Es wird kein Aber geben. Du mußt mitkommen.«
    »Ähm… wohin?«
    Zum erstenmal huschte ein Lächeln um ihre Lippen. »Wohin kann denn eine Frau den Mann schon führen? Wir werden jetzt in mein Gemach gehen, Ronald, eben zu mir…«
    Er nickte nur, zu mehr war er nicht fähig, und er kam sich vor wie ein Schüler, der seiner Lehrerin hinterherstolperte, obwohl er dies eigentlich nicht wollte…
    ***
    Lady Sarah sprang rechtzeitig genug auf, sonst hätte sie der vom Tisch tropfende heiße Tee noch verbrüht. So klatschte ein Teil der Lache zu Boden und bildete auf dem Teppich einen feuchten Fleck.
    Keiner konnte sich erklären, aus welchem Grund die Kanne so plötzlich zerbrochen war, jedenfalls war sie weder von Jane noch von Sarah an- oder umgestoßen worden.
    Das mußte einfach mit dem Klingeln des Telefons in Verbindung stehen. Als es zum drittenmal läutete, legte Jane ihre Hand auf den Hörer, ohne ihn jedoch in die Höhe zu heben.
    Sie schaute Sarah an, als wollte sie sich mit ihr absprechen und sah deren Nicken.
    Sehr behutsam nahm sie den Hörer hoch, hielt ihn an ihr Ohr und vernahm dieselbe Stimme wie beim ersten Anruf. »Du wirst kommen müssen, Jane Collins. Du mußt kommen…«
    »Wohin?« rief sie laut.
    »Ins Hexenschloß mußt du kommen, dort warte ich auf dich. Komm ins Hexenschloß!«
    Jane verstand die Worte und lauschte gleichzeitig der Stimme nach, wobei sie überlegte, ob sie die möglicherweise schon einmal gehört hatte, doch ihr fiel nichts ein. Während sie lauschte und nachdachte, schaute sie gleichzeitig Sarah Goldwyn an, die ihr ebenfalls einen gespannten Blick zuwarf.
    »Ich kenne das Schloß nicht.«
    »Waterhill Manor, hast du gehört? Waterhill Manor. Ich sage den Namen nicht noch einmal.«
    »Und wer sind Sie?«
    »Ich warte auf dich. Beeile dich, es wird Zeit. Du wirst gebraucht, Jane Collins…« Nach dem letzten Wort legte der Unbekannte auf, und das Freizeichen klang aus dem Hörer.
    Auch Jane ließ den Hörer auf die Gabel sinken. Mit der anderen Hand wischte sie über ihre Stirn, hob die Schultern, räusperte sich und sah noch immer Lady Sarahs fragenden Blick auf sich gerichtet.
    »Es war ein Mann.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein.« Jane setzte sich nieder und starrte auf die Scherben der Kanne. »Ich habe auch seinen Namen nicht gehört, und seine Stimme war mir ebenfalls fremd.«
    »Was wollte er denn von dir?« Sarah ging um den Tisch herum und baute sich vor Jane auf.
    »Tja«, Jane hob die Schultern. »Was wollte er von mir? Er hatte einen Auftrag für mich. Er sagte, daß er mich brauchen würde. Ich soll zu ihm kommen, ins Hexenschloß.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, ins Hexenschloß, Sarah. Ich habe mich nicht verhört, das kannst du mir glauben.«
    »Ich bezweifle das nicht. Nur ist mir das Hexenschloß unbekannt. Du weißt, daß ich mich eigentlich auskenne. Aber diesen Begriff habe ich noch nie gehört.«
    Jane schob die Unterlippe vor. »Es war ja nicht alles, der Anrufer fügte noch etwas hinzu. Das Hexenschloß hat auch einen normalen Namen, wenn ich mich nicht verhört habe. Waterhill Manor.«
    »Noch mal.«
    Jane wiederholte den Namen, weil sie ihn erst zu leise ausgesprochen hatte.
    Die Horror-Oma geriet ins Grübeln. Der Tee und die zerbrochene Kanne waren vergessen. Sie dachte über Waterhill Manor nach und schüttelte einige Male den Kopf, denn sie persönlich kannte es auch nicht. »Nein, den Namen habe ich noch nicht gehört.«
    »Was rätst du mir?«
    Mrs. Goldwyn ging nicht auf die Frage ein, schnippte mit den Fingern und meinte: »Das wird sich aber herausfinden lassen. Ich schaue in meinen schlauen Büchern nach. Komm mit.«
    Unter dem Dach besaß die Horror-Oma eine prächtig ausgestattete Horror-Bibliothek. Sie kaufte und sammelte alles, was mit übersinnlichen Vorgängen zusammenhing. Das bezog sich nicht allein auf Bücher und Zeitschriften, ihre Videothek war toll ausgestattet und wurde mit den neusten Streifen eingedeckt.
    Jane hatte es in den letzten Wochen übernommen, alles zu ordnen und sich extra einen Computer angeschafft, der eine spätere Sucherei doch sehr erleichterte.
    Noch war nicht alles eingespeichert worden, aber die Bücher schon, und Jane schaltete den Helfer
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