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0611 - Brennpunkt Medo-Center

Titel: 0611 - Brennpunkt Medo-Center
Autoren: Unbekannt
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Sekundär-Terraner immun zu sein, kann ich es Ihnen einfach nicht gestatten, persönlich mit uns zusammenzukommen."
    Er betrachtete Mainac Tovrath genau, während Ghom weitersprach.
    Mainac schien kein sonderlich einfacher Mann zu sein.
    Er bewegte sich mit einer merkwürdigen Vorsicht.
    Ein persönlicher Kontakt, der über ein unverbindliches Maß hinausging, war mit ihm sicherlich schwer herzustellen.
    Die abweisende Haltung konnte auf unterbewußte Reaktionen zurückzuführen sein, die Tovrath nicht selbst kontrollierte.
    Sein Gesicht war markant und faltenreich. Das Haar und die Farbe der Gesichtshaut waren fast gleich, ein dunkles, fast rötliches Braun. Der Umstand, daß man ihm das Kommando über ein so großes Schiff auf einer derart schwierigen und geheimen Mission übertragen hatte, sprach für Turans erste Einschätzung.
    Sowohl auf den wissenschaftlichen Fachgebieten als auch als Schiffsführer und Kosmonaut mußte dieser Mann ausgesprochen gut sein. Die Stimmung in der Zentrale dort drüben in dem Explorer war diszipliniert, aber gelockert. Es herrschte jene freie Art, die ein hervorragendes Kommando kennzeichnete.
    „Wie weit sind die Forschungsergebnisse?" fragte der Explorerchef.
    „Keine Ahnung. Nicht sehr weit vermutlich, denn sonst müßten wir etwas davon wissen!" sagte Turan niedergeschlagen.
    „Ich bedaure, Ihnen nicht mehr sagen zu können."
    „Das bedaure ich auch!" stimmte Mainac zu.
    Die Gespräche fanden nunmehr auf normal lichtschneller Ultrakurzwelle und der entsprechenden Trägerwelle für die Bildfunkverbindung statt. Beide Schiffe trieben langsam nebeneinander her. Der Abstand betrug nicht mehr als einhundert Kilometer. Neben dem riesigen Kugelrumpf des Explorers nahm sich der Kreuzer vergleichsweise klein und harmlos aus. .
    Eine Stunde lang wechselten die Gespräche zwischen den beiden Schiffen. Dann gab es nichts mehr zu sagen. Nach einem langen Rundblick sagte Mainac: „Ich werde jetzt starten und versuchen, langsam die weite Entfernung zwischen hier und Tahun zurückzulegen. Die Blues dürfen mich nicht erwischen, also werden wir ziemlich lange brauchen."
    Turan nickte zustimmend.
    „Das dürfte der beste Rat sein, den ich Ihnen geben konnte, Mainac. Meiden Sie vorerst Terra, und melden Sie sich in der Umgebung von Tahun. Dort dürfte noch eine überschaubare Ordnung herrschen."
    „In Ordnung!"
    Sie verabschiedeten sich kurz, aber herzlich voneinander. Dann wurden beide Raumschiffe schneller. Der Explorer schlug die ungefähre Richtung nach Tahun ein, und Turan beschloß, auch ohne direkten Befehl nach Quinto-Center zurückzufliegen.
     
    3.
     
    Oberst Mainac Tovrath überdachte die Situation, in der er sich befand. Nicht er allein, sondern auch zwölfhundert Frauen und Männer, die einen Urlaub mehr als verdient hatten.
    In wenigen Stunden würden sie Tahun erreichen.
    Und was passiert dann? überlegte er.
    Er wußte es nicht, denn die zusätzlichen Informationen, die er in den letzten dreizehn Tagen aufgefangen hatte, sagten mehr oder weniger das gleiche aus wie die Mitteilungen des USO-Kommandanten. Es war mit Sicherheit richtig gewesen, nicht die Erde anzufliegen, sondern den USO-Planeten Tahun, das medizinische Zentrum, als Ziel zu wählen. Hier würden sie finden, was sie brauchten: Ruhe und Erholung, und die Möglichkeit, helfen zu können oder, falls sie selbst Hilfe benötigten, auch Hilfe zu bekommen. Noch einige Stunden trennten das Schiff von der Landung oder von dem Parkorbit um Tahun.
    „Auf der Erde wäre alles umsonst", sagte sich Mainac. „Unsere vielen Informationen würden nicht beachtet und noch viel weniger ausgewertet werden. Die Mannschaft würde mit Sicherheit angesteckt werden, und ich sehe nur negative Auswirkungen."
    Immer wieder waren sie in Ortungsdeckung gegangen.
    Die Mannschaft war ziemlich erschöpft, denn ein solcher Flug verlangte ihnen ein Höchstmaß an Konzentration und schnellen Reaktionen ab.
    „Afshar?" fragte er.
    Der Erste drehte seinen Sessel herum und sah ihn an. Afshar Sarough war ein mittelgroßer, blonder Mann mit scharfen Gesichtszügen und einem Hang zu lockeren Scherzen.
    „Sir? Sie befehlen?"
    Mainac grinste kurz und sagte: „Entspannen Sie sich. Was halten Sie von der Situation?"
    „Nicht viel. Ich glaube nicht, daß wir auf Tahun viel Freude haben werden."
    Mainac zog die rostbraunen Augenbrauen hoch und warf Afshar einen fragenden Blick zu.
    „Warum glauben Sie das?"
    Afshar sah auf die Uhr. Noch hundertzwanzig
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