Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0610 - Die Macht der Schlange

0610 - Die Macht der Schlange

Titel: 0610 - Die Macht der Schlange
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
letzten Erlebnisse angefertigt, sondern auch ausprobiert, ob die Datenübertragung von Tendyke’s Home zum Château Montagne tatsächlich so gut funktionierte, wie es Olaf Hawk vor Wochen versprochen hatte, als er diese Technik installierte.
    Nun, sie funktionierte ganz zu Nicoles Zufriedenheit!
    Plötzlich hörte sie Motorengeräusche und das Knirschen von Reifen auf dem Kiesweg vor dem Halbbungalow.
    Nicole trat vor die Haustür, aber es waren nicht Zamorra und Tendyke, die zurückkehrten, sondern die Peters- Zwillinge.
    Die beiden hübschen Blondschöpfe, die seltsamerweise nur Nicole auf Anhieb voneinander unterscheiden konnte, lebten seit längerer Zeit mit Rob Tendyke zusammen. Zwischen ihnen gab es keine Eifersucht - im Gegenteil, es gab praktisch nichts, was die beiden nicht gemeinsam unternahmen. Sie waren in jeder Hinsicht einfach unzertrennlich. Selbst ihre telepathische Gabe funktionierte nur in gemeinsamer Aktion. Die zwei, die eins sind, hatte der Zauberer Merlin sie einmal genannt.
    Monica Peters kletterte gerade hinter dem Fahrersitz des Mitsubishi Pajero hervor, sah Nicole vor der Haustür stehen und winkte ihr fröhlich zu. Auf der anderen Seite sprang ihre eineiige Zwillingsschwester Uschi aus dem Wagen.
    Man begrüßte sich herzlich, dann ging man ins Haus.
    »Beim Einkaufen in Homestead ist uns etwas Eigenartiges passiert«, erzählte Monica dann, während die Zwillinge und Nicole die Eingangshalle passierten. »Da hockte mitten in der Einkaufsstraße ein Typ auf dem Gehsteig und hatte allerlei Trödelkram um sich herum verteilt. Ein indischer Guru auf seinem fliegenden Teppich, der seinen ganzen Haushalt mitgebracht hat, so sah es jedenfalls aus. Und dann hat er mir etwas geschenkt. So was hast du noch nie gesehen.«
    Nicole blieb stehen. »Geschenkt? Wieso?«
    »Wenn wir das wüßten«, sagte Uschi.
    »Jedenfalls hat er so lange gedrängt und gebettelt, bis Moni das verflixte Ding angenommen hat, nur um den Knaben endlich wieder los zu werden. Du, der hat seinen ganzen Krempel einfach liegengelassen und ist uns hinterhergelaufen.«
    »Und wo ist das gute Stück jetzt? Zeigt doch mal her«, forderte Nicole.
    »Ja, wo ist es? Zum Autofenster ‘raus!«
    »Weggeworfen?«
    »Nee, so was schmeißen wir doch nicht aus dem Auto«, erwiderte Monica.
    »Es reicht schon, daß Millionen von autofahrenden Vollidioten ihren Müll einfach unterwegs ‘rauswerfen. Und nicht nur Müll, sondern auch ihre Haustiere, wenn sie unbedingt werweißwohin in Urlaub wollen. Nein es war ganz anders.«
    »Und wie?«
    »Werden wir Rob noch beichten müssen. Sein Pajero ist jetzt kaputt. Diese Skulptur ist einfach durch die Heckscheibe ‘rausgeflogen, und die hat jetzt ein hübsches, gezacktes Löchlein von Fußballgröße. Und rate mal, in welchem Moment dieses spontane Fluchtmanöver des Geschenks stattfand?«
    »Als ihr die M-Abwehr passiert habt?« vermutete Nicole.
    »Bingo. Somit entlarvt sich diese - wie der Inder sich ausdrückte - exklusive Handarbeit aus seiner Heimat, von der angeblich nur dieses eine Stück existiert, als schwarzmagisches Teufelswerk!«
    »Uff!« machte Nicole. Die M-Abwehr!
    Gleichartige weißmagische Kraftfelder umgaben Château Montagne, das schottische Llewellyn-Castle und das Zamorra gehörende Beaminster-Cottage in Südengland.
    Diese kuppelförmigen Energiefelder verhinderten das Eindringen jeglicher Art von Schwarzer Magie in den geschützten Bereich. Weder Dämonen noch dämonisierte menschliche Helfer kamen hindurch, auch nicht mit Gewalt.
    Genau das war eben unter Beweis gestellt worden - während der magisch neutrale Wagen die M-Abwehr ohne weiteres hatte durchdringen können, war die offensichtlich schwarzmagische Skulptur an der Barriere abgeprallt und aus dem Auto geschleudert worden.
    »Dieses Ding sah auch ziemlich seltsam aus. Irgendwie erschreckend«, berichtete Monica. »Ich möchte es nicht unbedingt bei Mondschein auf der Fensterbank stehen haben. Eine Schlange, die sich um einen zur Trinkschale umgebauten Totenkopf ringelt…«
    »Schwarze Magie? Schlange? Inder?«
    Nicole sah die beiden Zwillinge groß an. »Das stinkt nach Ssacah! Das würde auch erklären, daß der Inder euch die Figur regelrecht aufgedrängt hat. Der Kobra-Dämon hat bekanntlich noch ein Hühnchen mit Rob zu rupfen, und über euch…«
    Monica winkte ab.
    »Vergiß es. Diese Figur sah völlig anders aus. Ein bläuliches Monstrum mit Drachenschädel und Rückenkamm. Die Ssacah- Ableger sind
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher