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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik
Autoren: Jason Dark
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nur, wie würde dieses Wesen reagieren, das es eigentlich nur in Märchen und Legenden gab.
    Der Lampenschein hellte das dunkle Wasser mit einer grünlichen Aura auf. Sie erfaßte auch Chris Tanner, die sich allerdings nicht einmal irritiert zeigte, eher neugierig.
    Das hatte auch Suko festgestellt und sich vorgenommen, näher an das Wesen heranzuschwimmen.
    Nur nichts überstürzen, immer vorsichtig, mit langsamen, keinen Verdacht erregenden Bewegungen.
    In der an geleeartigen Glas erinnernden Mischung aus Licht und Wasser wirkte das Gesicht wie eine alte Statue, die jemand hier unten abgestellt hatte.
    Suko kam es vor, als würde jeder von ihnen auf eine Aktion des anderen warten, aber noch traute sich niemand. Das Lauern hielt an.
    Bis Suko es wagte.
    Er zog seine Beine behutsam an, bevor er sie wieder in Richtung Meeresgrund drückte.
    Das Wasser trug ihn höher. Suko hatte die Lampe vom Gürtel losgehakt, er hielt sie mit der linken Hand fest. Am liebsten hätte er die Nixe angesprochen, aber das war nicht möglich. Unter Wasser konnte man nicht reden, auch auf telepathischem Weg gelang es ihm nicht, eine Verbindung herzustellen.
    Näher kam Suko heran, noch einen Stoß mit den Beinen, und er mußte sie berühren. Seine Hand glitt über die Schuppenhaut des Unterleibs, wanderte höher und strich über den Leib unter den kleinen, spitzen Brüsten hinweg.
    Chris, die Nixe, rührte sich nicht.
    Auch ihr Gesicht blieb ausdruckslos. Kein Lächeln, kein Blick, der sich änderte und Suko willkommen hieß. Die Nixe blieb kalt und abweisend, was Suko nicht gefiel, denn er wollte einiges über sie in Erfahrung bringen, sie möglichst an Bord bringen und dort versuchen, mit ihr akustisch in Kontakt zu treten.
    Es blieben Wunschträume, denn Suko hatte die Nixe, vor allem deren Kraft und Reaktionsschnelligkeit unterschätzt.
    Er bekam die Bewegung der breiten Flosse nicht mit, merkte nur den Schatten, dann erhielt er den Schlag.
    An der Hüfte und am Rücken erwischte ihn die Schwanzflosse wie ein hartes Stück Eisen. Das Wasser hatte die Wucht des Treffers kaum dämpfen können. Suko wurde zur Seite geschleudert und gleichzeitig in die Tiefe gedrückt. Es gelang ihm noch, den Kopf zu drehen, hochzuschauen und zu sehen, wie die Nixe, wie vom Magnet angezogen, der Oberfläche entgegenglitt, wo sich ein leicht silbriger Schein ausbreitete.
    Davon allerdings hatte er nichts, denn Suko hatte die Wucht unterschätzt und tauchte in den weichen Sand am Meeresgrund…
    ***
    Starky hockte an Deck und wimmerte. Jeb Raison selbst hatte ihn bestraft, und der Hechler konnte eigentlich froh sein, daß er noch am Leben war. Normalerweise bestrafte Raiser Versagen oder Ungehorsam mit dem Tode.
    Bei Starky hatte er nur geschlagen.
    Allerdings mit einer Reitgerte, und das hatte weh getan.
    Er selbst und Fisher befanden sich nicht an Deck. Nur Oscar, der Steuermann, war bei Starky, und für den hatte er nicht einmal ein Wort übrig.
    Auch Oscar mochte keine Versager.
    Nach gut zwei Stunden kehrten Raiser und Fisher zurück. Beide sahen aus, als hätten sie Erfolg gehabt. Oscar, der an der Reling lehnte und rauchte, entdeckte sie zuerst.
    »Sie kommen zurück!«
    »Leck mich!«
    »Halt dein Maul, Starky.« Oscar drehte sich um. »Seit froh, daß man aus dir keinen Fischfraß gemacht hat.«
    »Na und?«
    Der Steuermann lachte, als er Starky drohte. Er mochte diesen falschen Hund nicht. Seiner Ansicht nach hätte Raiser ihn tatsächlich zu den Fischen schicken sollen.
    Die beiden Männer bewegten sich auf den Anlegesteg zu. Der Wind fuhr in ihre Haare. Wegen des starken Sonnenscheins hatten sie die dunklen Brillen aufgesetzt, die ihnen ein gefährliches Aussehen haben.
    »Und?« fragte Oscar, als er Platz schuf, um seine Kumpane an Bord zu lassen.
    Jeb Raiser blieb stehen und grinste. »Wir haben es gepackt«, erklärte er.
    »Ja, wir wissen, was sie machen!« fügte Fisher hinzu.
    »Wo sind sie denn?« fragte Oscar.
    Raiser deutete an ihm vorbei aufs Meer. »Sie haben sich ein Boot geliehen.«
    »Was?«
    »Ja.«
    Oscar lachte hell wie ein kleines Kind. »Verdammt, was wollen sie denn damit? Spazierenfahren?«
    »Hast du je davon gehört, daß Bullen einfach spazierenfahren?«
    »Nein, Jeb.«
    »Na bitte.«
    Oscar überlegte. »Weiß man denn, welchen Kurs sie eingeschlagen haben?«
    Raiser hob die Schultern. »Zumindest ist das Boot hochseetüchtig.«
    »Unseres auch«, grinste der Steuermann.
    »Eben, Oscar, deshalb werden wir auch ablegen und
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