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0605 - Sprung nach GALAX-Zero

Titel: 0605 - Sprung nach GALAX-Zero
Autoren: Unbekannt
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und einem deutlichen Rest echter Liebe zu einem Perry Rhodan, den sie schattenhaft aus einer früheren Zeit zu kennen glaubte.
    „Das kann ich verstehen, Tochter. Gerade die Menschen, die man am meisten liebt, können einen am tiefsten verletzen!" sagte Dayko und streichelte die Hand Oranas. „Das alles weiß Deighton?"
    Orana lachte bitter auf. „Deighton weiß offensichtlich alles, was er besser nicht wissen sollte. Er hat ein phänomenales Gedächtnis. Jeder Mensch, den er kennt, ist mit allen seinen Reaktionen nichts anderes als eine Schachfigur, die Deighton bedenkenlos für seinen Machthunger opfert. Er scheint Milliarden Bauern zu haben und Millionen Springer und Türme."
    „Deshalb also hat er jetzt das Spiel eingeleitet. Was sollst du tun? Hat er seinen Plan schon ausgebreitet?"
    „Noch nicht. Ich werde in einer Stunde genau erfahren, was er eigentlich vorhat. Wie ich seine Planungen zu kennen glaube, geht es nicht nur um mich. Ein riesiges Scheingebäude wird errichtet, um den Fremden in die Falle zu locken." Wieder schwiegen sie.
    Ihr Wiedersehen stand unter keinem guten Stern. Es wurde überschattet von der Todesdrohung Deightons und von der dahinter schwebenden weitergehenden Drohung: niemand wußte, wie alles ausgehen würde. „Wir haben noch eine Stunde!" sagte Orana und goß Kaffee in die Becher. „Erzähle, Vater, was du inzwischen erlebt hast. Die Zeit zwischen der Ankunft des Schwarms und heute ..."
    Wieder lächelte er sie an. Sie schöpfte eine Art Zuversicht aus diesem Lächeln, das sie so lange Jahre entbehrt hatte.
    Sie unterhielten sich, bis Orana aufstand, ihren Vater in den Räumen umherführte, die sie bewohnte und in denen er zu Gast sein würde, und schließlich sagte: „Ich muß zu Deighton. Wenn ich zurückkomme, erfahren wir alles."
    Dayko nickte nur.
    Orana ging langsam einen geschwungenen Korridor entlang, blieb nachdenklich vor dem trennenden Schott stehen, das den Gästetrakt von einem anderen Sektor abschloß. Dann drückte sie den Schalter nieder und ließ sich von dem ausdruckslos lächelnden Wächter zu Deighton bringen. Er empfing sie, in einem schweren Sessel sitzend, ein Glas Cognac vor sich, die Pläne, Papiere und Bilder, die Handlungsabläufe, Karten und Flußdiagramme seines Planes vor sich auf der Tischplatte ausgebreitet.
     
    *
     
    Stimmen...
    Oder vielmehr Eindrücke, die als Kommunikation auf einer Ebene dienten, die ein menschlicher Verstand nicht mehr erfassen konnte...
    Es war, als ob zwei antike Götter über die gesamte Weite der Galaxis miteinander flüsterten ...
    Schwingungen unbekannter Art.
    Ein Dialog, der nur von beiden Partnern verstanden wurde.
    Eine Sprache, deren Deutung sich der strengsten Logik und dem schärfsten Intellekt entzog.
    Symbole, die nicht einmal mit krankhafter Phantasie entziffert werden konnten.
    Ein heiseres, eindringliches Flüstern von einem Ende der Milchstraße zum anderen Ende.
    Stimmen: „Ich sehe, Sie haben das Paradoxon der parallelen Linien weiter verstärkt und verdreht! Wahren Sie die Elemente unserer Vereinbarung!"
    Ein Lächeln zitterte zwischen den Sternen und durchschnitt lanzengleich die leuchtenden Nebel.
    „Zweifellos! Die sekundäre Parallelität ist gegeben. Es ist die Ebene der Auseinandersetzung, die kosmische Arena des Kampfes. Auf dieser Ebene ziehe ich und setze meine Figuren.
    Um deren innere Wahrscheinlichkeit zu wahren, mußte ich ein zeitliches Paradoxon schaffen. Illusionen? Unwesentlich!"
    Nach kurzem Zögern, kürzer als Sekundenbruchteile und länger als ein Kosmisches Jahr, die eindringliche Antwort: „Sie manipulieren also nicht nur die verschiedenen Parallelen, sondern auch die Bewußtseinsinhalte der Spielfiguren. Das kann zur Gefahr werden - und vergessen Sie nicht: Ich sehe alles, merke alles, werde alles kommentieren."
    „Ihr gutes Recht!"
    „Zweifellos. Die Periode der dritten Krise ist Ihr Spiel..."
    „Ahh! Mein Spiel. Ein ernstes Spiel, und ein Spiel, das voller innerer Wahrheit sein muß. Besonders für die Opfer wird die Wahrheit tödlich sein."
    Die Antwort, in tiefem, drängendem Ernst gegeben: „Die tödliche Wahrheit. Ich kann Sie nicht hindern, aber bleiben Sie besonnen und klug. Überziehen Sie nicht die Grenzen und Möglichkeiten dieser Auseinandersetzung. Sie haben in vielen oder allen unseren Spielfiguren das Bewußtsein hervorgerufen, als dauere der herrschende Zustand seit rund eineinhalb Jahrtausenden an, gerechnet in der Zeit des absoluten
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