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0605 - Sprung nach GALAX-Zero

Titel: 0605 - Sprung nach GALAX-Zero
Autoren: Unbekannt
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Lächeln auf sie, und in diesem Augenblick schwand das letzte Mißtrauen. „Dayko!
    Vater!" flüsterte sie. Er breitete die Arme aus, und sie warf sich an seine Brust.
    Sekundenlang standen sie schweigend da. Sie waren erschüttert. Nach mehr als einem Jahrzehnt hatten sie sich wieder getroffen. Dieses Treffen fand unter denkbar ungünstigen oder sogar tödlichen Umständen statt. Deighton räusperte sich und sagte: „Habe ich zuviel versprochen?"
    „Nein!" sagte Dayko mit rauher Stimme. „Ich glaube nicht, daß Sie jemals zuviel versprechen."
    „Es ist mein Vater!" bestätigte Orana. „Das klingt ja wie ein Todesurteil, Tochter!" murmelte Dayko, faßte sie an den Schultern und schob sie vorsichtig etwas von sich weg, um in ihr Gesicht sehen zu können.
    „So etwas Ähnliches ist es auch!" bestätigte Orana erschüttert.
    Sie wußte nicht, was Deighton oder einer seiner Männer ihrem Vater gesagt hatte. Sie schien auf alle Fälle mehr zu wissen.
    Jetzt wußte sie mit unerschütterlicher Gewißheit, daß sie und ihr Vater in der Gewalt Galbraith Deightons und seiner Organisation waren. Rhodan selbst schien von seinem Rachefeldzug noch nicht nach Terra zurückgekehrt zu sein, sonst wäre er vermutlich mit Deighton geflogen. Sie mußte ihn auf alle Fälle sprechen - und zwar bald. Sie war entschlossen, das Leben ihres Vaters zu retten.
    Das konnte sie nur, wenn sie in Deightons Plan einwilligte.
    „Sie haben versprochen", sagte sie und beherrschte sich meisterhaft, „daß Sie meinen Vater sechs Tage lang zu Tode foltern, wenn ich nicht in Ihr Vorhaben einwillige. Richtig?"
    Deighton lächelte dünn.
    „Völlig zutreffend, Solarmarschall!" erwiderte er mit merkwürdiger Betonung. Die Gefahr war fast spürbar.
    „Weiß Perry von Ihrem Plan?"
    Deighton blickte auf die Uhr an seinem Finger, dachte sekundenlang nach und entgegnete: „Jetzt weiß er es bereits. Da er mich sicherlich benachrichtigt hätte, wenn er etwas gegen Ihre Verwendung hätte, ist er damit einverstanden."
    Orana nickte schwach.
    „Und wenn ich tue, was Sie verlangen? Was geschieht mit meinem Vater? Was geschieht mit mir?"
    Deighton zögerte nicht eine Sekunde.
    „Ihr Vater wird freigelassen und darf seine Forschungen in unserem Verantwortungsbereich weiterführen. Sie sind selbstverständlich weiterhin das, was Sie bisher waren: Solarmarschall und die Geliebte Rhodans."
    Schweigend hatte Oranas Vater zugehört. Langsam begriff auch er, jener Mann, der die Psyche und die anfällige Struktur der Verstandesleistungen von Mutanten oder mutantenähnlichen Geschöpfe wie kaum ein zweiter kannte, was hier vorging.
    Er war das Faustpfand für einen Plan, in dem seine Tochter eine Hauptrolle spielen sollte. Und da sie unter Zwang handeln würde, zweifellos entweder ein unzumutbarer oder tödlicher Plan.
    „Was wollen sie von dir?" fragte er.
    Sein Gesicht drückte aus, was er meinte. Er selbst schien in dem Augenblick, als ihn die SolAb-Agenten gefaßt hatten, mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Er wollte seiner Tochter sagen, daß sie auf ihn keinerlei Rücksicht zu nehmen brauchte, aber er verstand auch, daß es in diesem Augenblick nicht richtig sein würde.
    „Ich erzähle es dir später!" versicherte Orana. „Ich willige ein", sagte Orana schließlich. „Allerdings benötige ich Ihre Zusicherung, Mein Vater muß sich völlig frei bewegen können; von hier wird er sich zweifellos nicht entfernen. Und ich muß, bevor ich endgültig einwillige, mit Rhodan sprechen. Dazu brauche ich weder Sie noch einen Ihrer Männer. Warten wir die Befehle Perrys ab - bis zu diesem Augenblick haben Sie nur diejenigen Rechte, die Sie sich herausnehmen." Sie schloß in knappem Tonfall: „Bis zu diesem Augenblick sind Sie Gast hier.
    Ich bin als Kommandant ranghöher. Sollten Sie oder einer Ihrer Männer sich schlecht benehmen, lasse ich Sie verhaften und einsperren. Begriffen, Solarmarschall Deighton?"
    Der SolAb-Chef knurrte: „Begriffen, Solarmarschall Sestore."
     
    3.
     
    Der Zustand der folgenden Stunden war nur scheinbar entspannt und freundschaftlich. Unter dem hauchdünnen Eis einer mühsam aufrechterhaltenen Freundlichkeit lauerten Haß, Wut und Ohnmacht. Die Wachen der SolAb schienen auf rätselhafte Weise verschwunden zu sein. Galbraith Deighton schien die Liebenswürdigkeit selbst, aber bereits der schneidende Ton seiner Stimme bewies jedem, der ihn ein wenig besser kannte, das krasse Gegenteil. Nur der Zustand, unter dem Dayko Sestore seit mehr
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