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0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten
Autoren: Unbekannt
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Befürchtungen nicht erfüllen würden. Vielleicht wartete Ras Tschubai noch auf den richtigen Zeitpunkt zum Zuschlagen. Ras konnte die Entscheidung allein herbeiführen.
    Trotzdem gab Rhodan II weitere Befehle an Anson Argyris. Ein großer Flottenverband wurde ins System von Boscyks Stern geschickt. Die Kommandanten hatten den Befehl, die MARCO POLO unter allen Umständen zu finden und zu vernichten.
    In Noten an die Regierungen aller verbündeten Völker hatte Rhodan II die Verantwortlichen vor einer Unterstützung des anderen Rhodan gewarnt. Er mißtraute einigen Fremdintelligenzen.
    Sobald sich eine Gelegenheit ergab, würden sie sich gegen ihn erheben. Glücklicherweise hatte er schon immer dafür gesorgt, daß sie militärisch schwach waren.
    „Ich glaube", sagte er gedehnt, „daß wir uns auf eine lange Auseinandersetzung gefaßt machen müssen. Den schnellen Sieg haben wir leichtfertig verspielt. Jetzt müssen wir auf lange Sicht planen." Er lächelte humorlos. „Wir werden ihnen ein paar Fallen stellen, die sie nicht als solche erkennen können."
    Atlan nickte zustimmend.
    „Das ist nach meinem Geschmack. Ich glaube, daß ich ein paar gute Ideen habe, wie wir sie psychologisch packen können."
    „Wir werden darüber beraten", entschied Rhodan.
    „Vielleicht erübrigen sich alle weiteren Pläne", hoffte Danton II. „Immerhin ist es möglich, daß wir sie im System von Boscyks Stern erwischen."
    „Eines darfst du nie vergessen", sagte Rhodan II. „Auch der andere Rhodan ist trotz aller Unterschiede immer noch Rhodan. Das bedeutet, daß ich mich selbst besiegen muß, wenn wir Erfolg haben wollen."
    Die anderen sahen ihn erstaunt an. Solche Worte waren aus dem Mund von Rhodan II selten.
    „Vielleicht wäre er bereit, die Entscheidung durch einen persönlichen Zweikampf zwischen ihm und mir herbeizuführen", fuhr Rhodan II fort. Diese Idee schien ihm zu gefallen, denn er spann sie weiter aus. „Er und ich könnten uns irgendwo an einem neutralen Ort treffen und diesen Kampf austragen."
    „Mir gefällt diese Idee nicht", sagte Bull. „Es würde bedeuten, daß wir im Falle deiner Niederlage den anderen Rhodan anerkennen müßten. Doch dazu wäre ich niemals bereit."
    „Ich verstehe", sagte Rhodan. „Es war auch nur eine Überlegung, die mir besonders reizvoll erschien."
    Er erhob sich und deutete damit an, daß die Besprechung beendet war. Die Männer verließen den Raum. Rhodan II rief seinen Sohn jedoch noch einmal zurück. Er wartete, bis alle anderen gegangen wären.
    „Hast du das Gefühl, daß ich an der Loyalität einiger meiner engen Mitarbeiter zweifeln muß?"
    fragte er dann seinen Sohn.
    Danton sah ihn aufmerksam an.
    „Du denkst an Deighton?"
    „Vor allem an ihn. Er hat das Verhör mit dem anderen Ras Tschubai völlig verpatzt. Die Flucht durfte dem Teleporter niemals gelingen."
    „Du vergißt den verräterischen Ära. Ohne ihn wäre es niemals zu dieser Flucht gekommen."
    Für Rhodan war diese Erklärung nicht befriedigend.
    „Deighton wählt die Leute aus, die für die Solare Abwehr arbeiten. Er müßte sie gründlicher und öfter überprüfen, dann könnten Mitarbeiter wie dieser Ära nicht in verantwortliche Positionen kommen."
    Danton zuckte mit den Schultern.
    „Die psychische Auswertung vor der Hinrichtung ergab, daß der Ära offenbar impulsiv gehandelt hat. Vorher waren keine Anzeichen zu entdecken."
    „Ich werde Deighton diesen Fehler durchgehen lassen." Es war Rhodan II anzumerken, daß ihm diese Entscheidung nicht leichtfiel. „Und was ist mit den anderen?"
    „Ich glaube, daß sie alle in Ordnung sind!"
    „Und du?"
    Danton grinste.
    „Ich bin dein Sohn."
    Während des Gesprächs war Rhodan II immer nachdenklicher geworden. Als er jetzt aufblickte, fragte er zögernd: „Warum sind er und ich uns nicht in jeder Hinsicht ähnlich? Es muß doch einen Grund für unsere unterschiedliche Moral geben."
    „Das werden wir wahrscheinlich niemals ergründen."
    „Hm!" machte Rhodan. Er blickte auf die Uhr. „Ich muß jetzt zu einer Konferenz mit dem Waringer-Team. Kümmere du dich inzwischen um die Vorgänge auf Olymp. Ich bezweifle zwar, daß wir sie dort schnappen können, aber wir müssen es versuchen."
    Danton verließ den Raum. Die Anwesenheit eines zweiten Rhodan schien seinem Vater mehr zu schaffen zu machen, als er nach außen hin zugeben wollte.
    Danton II konnte das verstehen. Auch er machte sich Gedanken über den anderen Danton, der offenbar trotz aller
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