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0600 - Jenseits des Lebens

0600 - Jenseits des Lebens

Titel: 0600 - Jenseits des Lebens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aufgabe bekomme ich?«
    »Oje«, flüsterte Nicole.
    »Du paßt auf, daß niemand das Château stiehlt«, sagte Zamorra und nickte allen zu. »Sind wir soweit?«
    Sie waren es.
    Bis auf Fooly, der sich zu Recht auf den Arm genommen fühlte.
    ***
    Padrig YeCairn schüttelte vorsichtig den Kopf. Für Norr sah es aus, als habe Gevatter Tod Angst, der Totenschädel würde ihm von den Schultern fallen…
    »Verlaß dich nicht zu sehr darauf, daß Zamorra hilft«, warnte YeCairn. »Der Mann ist Dämonenjäger, kein Allheilmittel. Wenn er hier auf dem Silbermond erscheint, dann bedeutet das noch längst nicht, daß damit alle Probleme vom Tisch sind.«
    »Das weiß ich«, erwiderte der Sauroide. »Aber Zamorra hat immer Ideen, mit denen er uns helfen kann. Er hat Erfahrungen mit unglaublich vielen verschiedenen Phänomenen. Er wird schnell herausfinden, womit wir es hier zu tun haben.«
    »Womit wir es zu tun haben, das kann auch ich dir sagen. Mit vagen Eindrücken, die sich nicht konkret definieren lassen«, spottete YeCairn. »Und mit einer Druidin, von der wir nicht wissen, wie sie hierhergekommen ist, und allem Anschein nach weiß sie es selbst nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Zamorra in der Lage ist, Wunder zu vollbringen.«
    Norr drehte sich zu Vali um. Sie kauerte jetzt nicht mehr auf dem Boden, sondern hatte sich erhoben und bewegte sich ganz langsam in Richtung Tür.
    Der Sauroide zeigte ihr mit seinem Blick deutlich, daß er zwar ihre Absicht erkannte, aber nicht daran dachte, sie an der Flucht zu hindern.
    »Ich kenne Zamorra länger als du, Gevatter Tod«, sagte er und wandte sich wieder dem Philosophen zu. »Allein seine Anwesenheit bewirkt viel. Er ist eine sehr charismatische Persönlichkeit.«
    »Und wozu wird das nützen? Glaubst du, sein Charisma allein wird uns sagen, woher diese Druidin kommt? Ich lache, Krokodilmann.«
    »Lach ruhig, aber du redest Unsinn. Du verstehst nicht, was ich meine, was es vielleicht bedeuten kann, Zamorra hierzuhaben. Vielleicht geraten die Angehörigen meines Volkes in Unruhe oder in Panik, falls noch mehr Druiden auftauchen. Das wäre auch verständlich, nicht wahr? Wir haben uns auf dieser Welt breitgemacht, jetzt kehren die rechtmäßigen Bewohner wieder zurück. Müssen sie nicht davon ausgehen, daß wir uns nicht wieder verdrängen lassen wollen? Müssen sie nicht davon ausgehen, daß wir unsere vermeintliche Eroberung verteidigen und gegen sie kämpfen werden?«
    »Du gehst davon aus, daß die Druiden ein rachsüchtiges und ängstliches Volk sind, ein aggressives Volk. Du schließt von Menschen und Sauroiden auf die Druiden.«
    »Aber Druiden sind doch auch Menschen, oder etwa nicht?«
    Fragend sah Norr sich nach Vali um.
    Und erstarrte.
    Sie war nicht zur Tür gegangen, sondern daran vorbei.
    Dorthin, wo sich auf einer Ablage eine Ersatzwaffe befand.
    Sie hatte nur zu deutlich gesehen, daß Norr einen Nadler am Gürtel trug, und sie hatte das Gerät als Waffe erkannt. Dann hatte sie die andere auf der Ablage neben der Tür entdeckt.
    Und die hielt sie jetzt in der Hand.
    Entsichert, wie Norr erschrocken feststellte. Die wenigen Augenblicke, die er durch sein Gespräch mit YeCairn abgelenkt gewesen war, hatten Vali gereicht, sich mit dem Nadler vertraut zu machen.
    Sie richtete die Waffe auf Norr.
    »Nicht«, warnte der Sauroide. »Mach keine Dummheiten. Hast du immer noch nicht begriffen, daß wir nicht deine Feinde sind?«
    »Invasoren«, sagte sie schrill. »Ihr seid Invasoren!«
    »Du…«
    Sie schoß.
    Gevatter Tod, der alte Krieger, reagierte viel schneller als Norr.
    Er sprang den Sauroiden an, um ihn aus der Schußbahn zu stoßen. Weil er erkannte, daß Norr in seinem ungläubigen Erstaunen und seinem Bemühen, den Konflikt auszudiskutieren, zu langsam war.
    Gleichzeitig griff Gevatter Tod nach dem Nadler des Sicherheitsbeauftragten, um mit der Waffe auf Vali zu schießen.
    Aber dadurch, daß er den Sauroiden zur Seite stieß, geriet er selbst in die Schußbahn.
    Die Kältenadel traf seine Schulter, die sofort vereiste.
    Gnadenlose, mörderische Kälte breitete sich in Sekundenschnelle in YeCairn aus.
    Er spürte seinen Arm nicht mehr, die Kälte griff nach seiner Lunge und erschwerte ihm das Atmen, strahlte hinauf zum Kopf.
    Er konnte nicht mehr klar denken. Er hustete krampfhaft - und stürzte über Norr.
    Der Sauroide wälzte sich herum und tastete nach der Waffe, die YeCairns Hand entfallen war.
    Da schoß Vali bereits zum zweiten Mal.
    Eine
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