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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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hinauf. Er wurde den drei Aktivisten vorgestellt und reagierte auf die Begegnung, als habe er nichts anderes erwartet. Er erhob keinen Widerspruch, als Zucker ihm klarmachte, daß ihre drei Freunde seinen Arbeitsplatz ebenfalls besichtigen wollten. Er führte seine Begleiter an der Rückwand der Tribüne entlang und öffnete eine Tür, hinter der ein schmaler, hell erleuchteter Gang lag.
    „Arbeitet hier niemand?" erkundigte sich das Mädchen.
    „Nicht nachts", antwortete der Leutnant.
    Am Gangende gab es eine zweite Tür. Der Hypnotisierte öffnete auch sie. Sie führte in einen mittelgroßen Arbeitsraum, der von einer komplizierten Datenendstelle mit Bildkonsole und assoziierten Speichergeräten beherrscht wurde.
    „Hier arbeite ich", erklärte der junge Offizier tonlos.
    Kupfer trat von der Tür weg, so daß sie sich schließen konnte.
    „Und hier kommt bestimmt niemand her?" fragte er mißtrauisch.
    „Erst um Mitternacht", lautete die Antwort. „Sonst eigentlich nicht, aber heute nacht ist irgend etwas Besonderes los.
    Da werden alle Posten doppelt besetzt."
    Kupfer bedachte seine Begleiter mit einem bedeutungsvollen Blick.
    „Ihr habt's gehört, Leute. Los, macht euch an die Arbeit!"
     
    7.
     
    „Ich bitte zu bedenken, Sir", bemerkte Anson Argyris mit besorgtem Unterton in der tiefen Stimme, „daß Ihr Vorhaben mit Gefahr verbunden ist. Durch Ihre unerwartete Rückkehr bringen Sie Marschall Terhera um den sicheren Sieg. Es ist möglich, daß er sich das nicht so einfach gefallen lassen wird."
    Der Kaiser der Freihändler und Perry Rhodan saßen sich an einem Konferenztisch im Gebäudekomplex des großen Container-Transmitters gegenüber. Argyris war eine imposante Persönlichkeit - zwei Meter groß, breitschultrig, mit einem derben, fast grobschlächtigen Gesicht und einer merkwürdigen Barttracht, bei der je eine Hälfte des Bartes zu einem Zopf geflochten war, der im Bogen herabhing und mit der Spitze an einer der riesigen Epauletten endete, die der Kaiser als Zeichen seines Ranges auf den Schultern trug. Wer die zyklopenhafte Gestalt des Kaisers sah und seine polternde, leutselige Art kennenlernte, dem war schwer glaubhaft zu machen, daß Anson Argyris in Wirklichkeit ein Roboter war - ein Maschinenwesen, das als Imperator des de jure selbständigen Freihändlerreiches die Interessen des Solaren Imperiums vertrat.
    Zu Argyris' Begleitung gehörten drei Edelmänner aus dem Handelsrat des Planeten Olymp. Auf Rhodans Seite nahmen Atlan und Roi Danton an der Besprechung teil.
    „Ich bin mir darüber im klaren, Majestät", antwortete Perry Rhodan auf die Vorstellungen des Kaisers, „jedoch kann ich auf derartige Dinge keine Rücksicht nehmen. Schließlich will ich wiedergewählt werden. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als auf dem schnellsten Wege zur Erde zurückzukehren."
    Argyris fuhr sich mit der großflächigen Hand an einem der Bartzöpfe entlang.
    „Selbst Ihr eigener Experte, Marschall Deighton, fürchtet um Ihre Sicherheit, Sir", stieß er von neuem vor.
    „Er wird mich schon nicht im Stich lassen", lächelte Rhodan beruhigend. „Wie ich Deighton kenne, hat er alle denkbaren Sicherheitsmaßnahmen ergriffen."
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Der Tag der Entscheidung war gekommen. Man schrieb den 1. August 3444. Die Uhr zeigte dreißig Minuten nach Mitternacht allgemeiner Zeit, obwohl draußen über den Raumhäfen und über Trade City die Sonne schien.
    „Es ist an der Zeit", erklärte Perry Rhodan und erhob sich.
    Anson Argyris seufzte entsagend.
    „Wenn Sie sich nicht überzeugen lassen, Sir..."
    „Ich weiß mir Ihre wohlgemeinte Fürsorge zu schätzen, Majestät", antwortete Perry Rhodan. „Mir aber bleibt keine andere Wahl. Die Erde wartet auf mich."
    Der Großadministrator, der Kaiser und ihr Gefolge schritten auf ein Portal zu, das sich vor ihnen öffnete. Draußen lag die riesige Transmitterhalle mit dem hohen, leuchtenden Torbogen, der Tonnen um Tonnen wertvoller Waren verschlang, um sie in nicht abreißendem Strom zur Erde zu transportieren. Auf Olymp, der Welt der Freihändler, mußte alles seine Form haben. Fanfaren erklangen, als der Kaiser mit seinen Begleitern die Halle betrat.
    Hunderte von Arbeitern, die mit dem Verfrachten der Ware beschäftigt waren, und noch mehr Schaulustige, die hierher gekommen waren, um sich den Transmitterbetrieb anzusehen, unterbrachen, womit auch immer sie im Augenblick beschäftigt waren, um den Herrscher von Olymp und den
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