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0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin
Autoren: Jason Dark
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meinen Sie…«
    Marylin schlug mit der Waffe zu. Schnell, hart und zielsicher. Sie traf den Kopf genau an der richtigen Stelle. Joan riß noch einmal erstaunt die Augen auf, bevor sie einen Seufzer von sich gab und zur Seite sackte. Zum Glück fiel sie auf die Schreibtischplatte.
    Jetzt war Morton an der Reihe. »Passen Sie auf, Morton. Sie werden Joan jetzt packen und in ihr Büro schleifen. Dort gibt es den kleinen Waschraum hinter einer Tür. Da legen Sie sie nieder.«
    »Gut, gut, mach’ ich.«
    Marylin blieb bei ihm. Ihre Waffe zeigte stets auf seinen Körper.
    Wenn er sich falsch bewegte, würde sie schießen, dann hatte der Maniac eben Pech gehabt.
    Roger Morton hütete sich vor einer falschen Bewegung. Er tat, was ihm aufgetragen worden war und verstaute die bewußtlose Frau in seiner kleinen Dusche.
    »Gut, Morton, gut.«
    Er richtete sich auf. »Wie geht es weiter?«
    »Gehen ist schon richtig. Wir beide machen einen Spaziergang. Ich werde immer hinter dir bleiben und darauf achtgeben, daß du keine falsche Bewegung machst. Denke immer daran, daß meine Waffe mit einem Schalldämpfer ausgerüstet ist. Keiner würde auf das Schußgeräusch achten.«
    »Ich habe begriffen.« Mit dem Ärmel wischte sich der Produzent den Schweiß von der Stirn.
    »Wunderbar, dann weiter.«
    Sie verließen das Büro. Morton durfte nichts mehr einstecken, er mußte vor der Frau hergehen.
    Auch der Portier schöpfte keinen Verdacht. Er winkte aus seiner Loge, während er telefonierte.
    In der Nähe parkte ein Wagen: Es war schon pervers, aber das kleine Lieferauto mit dem kastenähnlichen Aufbau gehörte der Firma LVP. Die Aufschrift leuchtete in blauen Lettern an beiden Seiten.
    Natürlich herrschte auf der Straße Betrieb. Natürlich glotzten Männeraugen die aufreizend gekleidete rotblonde Frau an, aber keiner ahnte etwas von der Gefahr, in der Roger Morton steckte, der sich verzweifelt umschaute und einsehen mußte, daß er keine Hilfe zu erwarten hatte. Die Menschen waren mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Marylin dirigierte ihn bis an den hinteren Teil des Wagens, wo sie gegen die Tür klopfte, die von innen geöffnet wurde. Bevor sich Morton versah, hatte ihn die Stahlhand gepackt, sein Jackett so hart zusammengedreht, daß der Stoff beinahe riß, dann zerrte ihn der Maniac zu sich in die Dunkelheit und schleuderte ihn zu Boden.
    Morton schlug unglücklich mit dem Hinterkopf auf. Er trat zwar nicht von der Bühne ab, doch die Schmerzen raubten ihm die Wahrnehmung.
    Er riß schließlich die Augen auf, sah nichts und stellte fest, daß sie schon fuhren.
    Er lag auf dem Rücken, ohne die Schwingungen des Fahrzeugs ausgleichen zu können. Mal rollte er nach rechts, dann wieder nach links, wo er von der Kante aufgehalten wurde.
    Licht drang keines auf die Ladefläche. Es war düster wie in einer tiefen Höhle.
    Und mit der Finsternis kehrte auch die Furcht zurück. Diesmal stärker als zuvor. Er fragte sich, was er falsch gemacht hatte und auch, ob alles nur ein Traum gewesen war, der endete, wenn er die Augen öffnete und die Dunkelheit verscheuchte.
    Aber die Augen standen offen, der Schmerz im Hinterkopf war ebenfalls vorhanden – kein Traum.
    Er blieb unruhig liegen. Manchmal schabte er mit den Hacken, dann wieder holte er stöhnend Luft oder lauschte den Fahrgeräuschen nach. Plötzlich war ihm, als würde er noch etwas anderes mitbekommen.
    Ein Knarren oder Schaben. Wenn Metall auf Metall rieb, hörte es sich ähnlich an.
    Da fiel es ihm wieder ein.
    Die verdammte Metallpranke, die aus dem Türspalt gehuscht war und ihn erwischt hatte. Das alles kam ihm zu Bewußtsein, und er spürte, wie sich seine Nackenhaut zusammenzog.
    Morton sah es nicht, nur sein Körper signalisierte ihm, daß jemand dicht neben ihm hockte.
    War es der Maniac?
    Etwas berührte ihn. Zuerst an den Knien, dann höher fließend.
    Hart und gleichzeitig zart. Über die Brust strich es wie die Beine einer schweren Spinne hinweg, bis es die Haut am Gesicht erreichte und Morton zusammenschrak.
    Das war die Metallpranke. Ja, das war diese verfluchte Hand des Maniac. Er erstarrte, konzentrierte sich auf die Berührung, die nicht an einer Stelle blieb. Er hatte seine Hand ausgebreitet und sie so über das Gesicht gespannt, daß er beide Wangen umfassen konnte.
    Wenn er die Finger jetzt zusammendrückte, würden seine Knochen brechen. Die Kraft traute Morton dem Maniac zu.
    Und er drückte…
    Der Produzent stöhnte. Die Schmerzen potenzierten sich
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